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Date Posted: 00:33:08 10/12/01 Fri
Author: outsider
Subject: Re: Über Suizidabsichten reden (Teil 2 @senseless und wen's interessiert)
In reply to: wen_kümmert's 's message, "Re: Über Suizidabsichten reden (Teil 2 @senseless und wen's interessiert)" on 12:05:08 10/11/01 Thu

>Was verstehst Du unter einem konkreten Problem? Und,
>wenn Du der Meinung bist keines zu haben, weshalb
>befindest Du Dich in Behandlung?

Die Motivation war, alles uebliche zur Beseitigung der Suizidabsichten versucht haben zu wollen. So verhindere ich, dass sich jemand nach meinem Suizid vorwirft, nicht dafuer gesorgt zu haben, dass ich therapiert werde.
Die Psychotherapie war dementsprechend nutzlos. Antidepressiva hingegen ergaben zu meiner Ueberraschung eine Verbesserung.

>ich jemanden der eine Suizidankündigung missbräuchlich
>zu einem Hilfeschrei umfunktioniert nicht hassen. Ich
>verstehe, auch aus meiner eigenen Erfahrung, das es
>manchmal unmöglich erscheint sich selbst an den Haaren
>aus dem Elend herauszuziehen und wenn manche Menschen
>keinen anderen Weg sehen als eine Suizidandrohung
>auszusprechen, anstatt nach geeigneter Hilfe zu
>suchen, empfinde ich eher Mitleid.

Das empfinde ich nur in jenem einzigen Fall, in dem ich die Anwendung von Suizidversuchen akzeptieren kann: Wenn ein Mensch sehr leidet und versucht hat, Hilfe zu erhalten, ihm diese Hilfe aber verweigert wurde. Ich denke hierbei an jene, die trotz Bemuehungen keinen Therapieplatz bekommen oder trotz akutem Leiden auf einen Termin in 4 Monaten vertroestet werden.

>Diese Menschen
>scheinen keine Freunde zu haben an die sie sich wenden
>können. Bei "wahren" Freunden ist so ein Verhalten
>unnötig.

Sehr viele dieser Menschen haben nicht nur gute Freunde, sondern sogar eine Beziehung. Das Problem dieser Menschen ist meiner Beobachtung nach ein anderes: Sie wollen vom Freund staendig bewiesen bekommen, dass sie geliebt werden. Es ist eine krankhafte Sucht nach Zuwendung, mit der sie den Freund bewusst quaelen. Ich habe von mehreren gehoert, bei denen dies folgendermassen ablief: Trotz normaler Zuwendung durch den Freund wurde versucht mehr zu erzwingen, haeufig durch Cutten vor den Augen des Freundes (Botschaft: "Schau mal wie ich leide, rette mich - liebe mich!") und im Extremfall durch Suizidversuche, grundsaetzlich mit untauglicher Methode (Pulsadern oder Tabletten) und der Sicherheit gefunden zu werden (Botschaft: Tu was fuer mich, rette mich, zeig mir dass ich dir wichtig bin.."). Im allgemeinen erfolgte dann Einweisung in die Psychiatrie, gegen den Willen der Betroffenen. Diese lehnt jegliche therapeutische Hilfe ab (Gedanke dahinter: "Ich kann keine echte Zuneigung erhalten, denn die werden dafuer bezahlt"..). Nach der Entlassung geht dann dasselbe Spiel wieder von vorne los. Egal wie liebevoll sich der Freund um sie kuemmert, es genuegt diesen widerwaertigen Personen nicht.

>durch den Kopf gehen mag. Bist Du Dir vollkommen
>sicher das sie, sollten sie der Ansicht sein Dein
>Suizid stünde unmittelbar bevor, sich nicht genötigt
>sehen irgendetwas zu unternehmen? Also ich kann mir
>das wirklich nicht vorstellen.

Vermutlich wuerden sie dann vor der Tuer stehen, mit mir reden wollen. Die Polizei wuerden sie nicht informieren.
Aber wie gesagt - sie werden es nicht mitbekommen wenn es akut ist.

>Langsam komme ich zu der Erkenntniss dankbar darüber
>zu sein solche Freunde zu haben da mir klar wird das
>sie überlegt und verantwortungsvoll mit dem Wissen
>umgehen das sie über mich haben.
>Es scheint tatsächlich so zu sein das der
>Freundeskreis ein Spiegelbild der eigenen Psyche ist.
>Gleich und gleich gesellt sich gern... .

Stimmt.. Ich hatte in Erwaegung gezogen, dies in meinem vorigen posting zu zitieren ;-)

Gruss,
outsider

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