VoyForums
[ Show ]
Support VoyForums
[ Shrink ]
VoyForums Announcement: Programming and providing support for this service has been a labor of love since 1997. We are one of the few services online who values our users' privacy, and have never sold your information. We have even fought hard to defend your privacy in legal cases; however, we've done it with almost no financial support -- paying out of pocket to continue providing the service. Due to the issues imposed on us by advertisers, we also stopped hosting most ads on the forums many years ago. We hope you appreciate our efforts.

Show your support by donating any amount. (Note: We are still technically a for-profit company, so your contribution is not tax-deductible.) PayPal Acct: Feedback:

Donate to VoyForums (PayPal):

Login ] [ Contact Forum Admin ] [ Main index ] [ Post a new message ] [ Search | Check update time ]


[ Next Thread | Previous Thread | Next Message | Previous Message ]

Date Posted: Tue, 15 Apr 2003, 18:37:08
Author: shadow
Subject: BGH: Patientenverfügung allein reicht nicht

Vormundschaftsgericht muss Sterbewunsch prüfen

Ein durch Apparatemedizin am Leben gehaltener Patient darf trotz seines in einer Patientenverfügung festgelegten Willens nicht sterben, wenn dem nicht ein Vormundschaftsgericht zustimmt. Dies entschied der Bundesgerichtshof (BGH) in einem am Donnerstag in Karlsruhe veröffentlichten Beschluss und hob damit ein Urteil des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichts (OLG) auf.
Das OLG war der Ansicht, dass eine wirksame Patientenverfügung ausreicht, damit Angehörige von Ärzten den Stopp lebenserhaltender Behandlungen fordern können.

Laut BGH muss das Vormundschaftsgericht eingeschaltet werden, um "auf Fragen im Grenzbereich menschlichen Lebens und Sterbens für alle Beteiligten rechtlich verantwortbare Antworten finden". Das Gericht müsse bei seiner Prüfung allerdings den Willen des Patienten auch dann noch respektieren, wenn der Patient etwa wegen Bewusslosigkeit zu eigenverantwortlichen Entscheidungen nicht mehr in der Lage sei. Dies gebiete die Menschenwürde und das Selbstbestimmungsrecht.

Im zugrunde liegenden Fall war ein 72-jähriger Mann wegen eines Gehirnschadens nach einem Herzinfarkt ins Wachkoma gefallen und wurde über ein Magensonde ernährt. Der zum Betreuer bestellte Sohn hatte auf die Patientenverfügung seines Vaters verwiesen. Darin hatte der Mann unter anderem festgelegt, dass er bei irreversibler Bewusstlosigkeit und schwersten Dauerschäden des Gehirns keine Intensivbehandlung wünsche. Aufgrund der BGH-Entscheidung muss der Sohn nun gleichwohl die Zustimmung eines Vormundschaftsgerichts einholen, damit bei seinem Vater die Ernährung über eine Magensonde abgestellt werden kann.

Quelle: heute.de

[ Next Thread | Previous Thread | Next Message | Previous Message ]

Post a message:
This forum requires an account to post.
[ Create Account ]
[ Login ]
[ Contact Forum Admin ]


Forum timezone: GMT+1
VF Version: 3.00b, ConfDB:
Before posting please read our privacy policy.
VoyForums(tm) is a Free Service from Voyager Info-Systems.
Copyright © 1998-2019 Voyager Info-Systems. All Rights Reserved.