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Date Posted: 16:42:05 03/25/02 Mon
Author: nightboat
Author Host/IP: NoHost / 194.77.41.79
Subject: Play Kurzgeschichte

Play

Nathan weinte, wie er immer weinte wenn sich das Leben wiederholte. „Ich gehe!“, schrie sie ihn an. „Ich habe einfach keinen Bock mehr auf Deinen sturen Egoismus.“„Aber ich bin krank, willst Du das denn nicht verstehen?“ Er sah ihr direkt ins Gesicht und suchte nach dem Funken von Mitleid der sonst bei diesem Satz aufkeimte. „Nathan, Du wiederholst Dich! Jedes verdammte Mal sagst Du mir das, aber hast Du versucht an deiner Krankheit was zu ändern? Hast Du es jemals versucht?“„Was soll ich denn daran ändern? Ich kann es nicht. Du kennst doch meine Antriebslosigkeit.“ Er sah sie immer noch an, wie sie ihre Sachen packte, er wusste, diesmal würde er sie nicht halten können. „Vergiss es, Nathan, ich hab Dir das am Anfang abgenommen und ich hatte Mitleid mit Dir. Aber Du hast den Bogen einfach überspannt. Such Dir ne Andere dumme!“Sie knallte die Tür zu und verschwand aus Nathans Leben genau so wie sie gekommen war: plötzlich.

Pause

Nathan hatte vor einem halben Jahr alles gehabt was er wollte. Eine gesicherte Arbeitsstelle, eine hübsche Freundin und einen Freundeskreis mit Leuten, die ihm unendlich wichtig waren. Doch dann war er krank geworden. Die Depression hatte ihn übermannt und aufgefressen. Nach und nach hatte sich Jeder von ihm distanziert, bis schließlich nur noch sie übrig war. Aber Nathan tat alles, was er konnte, um sie zu verlieren. Er hätte nicht im Traum an eine Therapie gedacht, er wollte einfach nur sein Leben in der wundervollen reinigenden Depression verbringen. Monate vergingen und sie pochte immer mehr auf eine Therapie, doch Nathan wollte nicht, stellte sich quer und werkelte so direkt an seinem Untergang.Dann war alles ganz plötzlich vorbei und nun war er allein, auf sich gestellt und mit unbegrenzter Handlungsfreiheit.

Change Side and Play

Kati saß auf dem Sofa, das sie so liebte, und sah fern, doch ihre Gedanken rankten sich um ihren Freund, den sie erst vor ein paar Tagen kennen gelernt hatte. Ach er war ja so wunderbar und liebevoll und ihre Freundinnen hatten ihr ja so neidisch zugesehen, als sie mit ihm auf Dennis` Party rumgeknutscht hatte. Sie hatte immer so ein Glück von den angesagtesten Jungs angebaggert zu werden.Doch plötzlich wurden ihre Gedankengänge harsch unterbrochen. Ihr Vater kam herein...

Pause

Ihr Vater war immer schon so jähzornig gewesen. Wieder und wieder hatte er sie wegen Nichtigkeiten geschlagen. Dieses Mal sah er so aus als hätte ihn seine Arbeit mal wieder so richtig gefrustet. Das waren immer die schlimmsten Tage, meist waren dann auch ihre Geschwister dran. Heute war sie wohl die erste, wie immer. Das einstige Wunschkind war zum Frustabladeplatz verkommen. Zuerst hatte sie versucht, sich zu wehren, doch sie hatte gegen diese Wut, die aus ihrem Vater strömte, keine Chance. Dann hatte sie einfach resigniert und hatte die Qualen über sich ergehen lassen. Letzten Endes entschuldigte und rechtfertigte sie ihn sogar. Er war ja danach immer so reumütig und würde sich weinend bei ihr entschuldigen.

Play

„Hab ich Dir nicht gesagt, dass Du das verdammte Zimmer aufräumen sollst? Muss ich Dir eigentlich alles immer wieder erklären? Ich hasse Dich! So eine dämliche Tochter habe ich mir nie gewünscht. Du bist der größte Unfall meines Lebens.“ Seine Augen quollen aus den Höhlen hervor wenn er sich so aufregte. Das wäre unter normalen umständen ein lustiger Anblick gewesen.„Was willst Du von mir, lass mich in Ruhe!“, schrie sie ihn an„Ich will das Du diesen Saustall beseitigst und ich will Dir das ein für alle Mal einbläuen!“Voller Wut riss er den Vorhang ab, der ihre Zimmertür schmückte.

Pause

Diesen Vorhang hatte sie sich zu ihrem sechzehnten Geburtstag gewünscht. Wie immer auf Familienfesten spielten sie Heile Welt, die tolle Familie, in der alles in Ordnung war.Doch hinter der Fassade bröckelte es. Die Familie verlor ihren Halt und ihre Existenzgrundlage immer mehr. Ihre Mutter musste einen Job annehmen und konnte nun auch nicht mehr die Kraft aufbringen, um 3 Kinder und die Arbeit unter einen Hut zu bringen.

Play

„Papa, bitte nicht! Papa, hör auf, es tut so weh!“, schrie sie, als ihr Vater immer wieder auf sie einschlug. Sie zitterte und wünschte nur noch, er würde sie tot schlagen, wie er es ihr immer wieder ins Gesicht brüllte. Ihre Mutter war noch nicht zu Hause und wenn sie die blauen Flecke sehen sollte, würde Kathi wieder sagen, dass sie sich gestoßen hätte.Dann war alles ganz plötzlich zu Ende. Ihr Vater verließ fluchtartig den Raum und sie saß einfach nur da, die Hände schützend vor das taube Gesicht gelegt.„Ich kann nicht mehr, wieso immer ich? Was hält mich noch hier?“, waren ihre einzigen Gedankengänge in den qualvollen Minuten nach den Schlägen.

Forwind and Play

„Ich suche einen Partner, der sich mit mir umbringt. Ich habe alles verloren und will einfach nicht mehr leben.“, schrieb Nathan in das Selbstmordforum, das er seit etwa 2 Wochen regelmäßig besuchte. „Ich weiß weder ein, noch aus.“, hatte er am Anfang geschrieben und nachdem er viele Leute gefunden hatte, die ihn in seinem Unternehmen bestärkt hatten war er nun vollends dazu bereit, es auszuführen.

Change Side and Play

Kathi las gespannt die neuen Bitten um Selbstmordpartner. „Er wird schon sehen, was er davon hat. Nie wieder soll er glücklich werden. Er soll wissen, dass er seine Tochter auf dem Gewissen hat.“, dachte sie, als sie die Antwort verfasste: “Ich komme auch aus der Region Hamburg, Nathan. Ich wäre bereit, mich mit Dir umzubringen. Ich bin 17 Jahre alt und mein Vater hat mich schon 2 Mal krankenhausreif geschlagen.“

Pause

Dieses Selbstmordforum bot sich dazu an, sich Partner für die Ausführung des letzten Plans zu suchen. Und immer wieder hörte man von Pärchen, die sich dadurch gebildet hatten. Zweckbeziehungen, die sich nur auf die Grundlage der psychischen Krankheit stützten. Oft wurde so etwas auch in Kliniken beobachtet. Die Patienten verliebten sich untereinander, weil sie in dieser Extremsituation nur auf der Suche nach Vertrauten und gleichgesinnten Personen waren.

Forwind and Play

Da standen sie sich nun gegenüber, sie sah ihn an. Seine Augen, sie vermittelten ihr diese Hoffnungslosigkeit, die sie beide nur zu gut kannten.„Hallo, ich bin Kathi.“„Schön Dich zu treffen. Bist du bereit?“„Ja, lass es uns schnell hinter uns bringen.“„Du hast recht, jede Minute ist eine Qual, jede verstreichende Sekunde wünsche ich mir den Tod.“Sie fuhren zu der großen Bank, stiegen in den Aufzug, die Feuerleiter bis hinauf auf das Dach des Hochhauses.„Jetzt ist es soweit.“ Sagte Nathan und ein paar Tränen flossen an seinem Gesicht hinunter und tropften auf den schmutzigen Betonboden.„Ich weiß. Ich möchte Dich nur um etwas bitten. Halt meine Hand, wenn wir da vorne stehen.“„Klar. Für Dich würde ich alles tun. Du bist die einzige Person in meinem Leben, die mir noch wichtig ist.“„Das hast Du schön gesagt.“ wimmerte Kathi tränenüberströmt. Sie schritten zum Rand des Hauses und starrten in die Lehre, die sie nun gleich einhüllen würde. Ihre Hände berührten sich und dann....

Pause

Kathis Haare flatterten im Wind. „Höher ,Papa, hööööher!“, schrie sie aus vollem Hals.Sie liebte diese Schaukel und das Angeschubstwerden von ihrem Vater. Auch jetzt verspürte sie einen Schubser, der sie hoch in die Lüfte katapultierte. Doch der Fall machte ihr Angst, und so schrie sie, sie schrie um ihr Leben.

Play and Change Side

Nathan wollte nie springen, er wollte bloß die Augen seiner Partnerin sehen, wenn er sie in den Abgrund stieß. Das war ein Hochgenuss, dieser verzweifelte Ausdruck in ihrem Gesicht und die immer kleiner werdende Person, wie sie auf den Boden zuraste. „Ich sollte das wiederholen.“, dachte sich Nathan und ging in Richtung Ausgang.

Stop

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