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Date Posted: 18:37:50 12/17/09 Thu
Author: tony
Subject: Platin als Werkstoff für Brenstoffzellen und Katalysatoren
In reply to: imi 's message, "Goldeuros" on 18:21:25 12/17/09 Thu

Gold wurde auch verbaut, jetzt gibt es neue Möglichkeiten ;)



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Brennstoffzellen ohne Platin halten länger
Forscher ersetzen teures Edelmetall durch leitfähige Kunststoffelektroden, um die kleinen Stromerzeuger haltbarer und günstiger zu machen

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Clayton (Australien) - Hocheffiziente Brennstoffzellen haben heute Elektroden aus dem teuren Edelmetall Platin. Auf der Suche nach einem günstigeren Ersatzmaterial für diesen Katalysator wurden nun australische Forscher fündig. Wie sie in der Zeitschrift "Science" berichten, erreichten sie mit einer flexiblen Membran aus Goretex, beschichtet mit einem leitfähigen Kunststoff, ähnliche Stromausbeuten wie mit Platin-Elektroden.

"In direktem Kontakt zu dem leitfähigen Kunststoff atmet die Membran Sauerstoff in unsere Brennstoffzelle", sagt Bjorn Winther-Jensen von der Monash University in Clayton. Damit kann das kleine Kraftwerk effizient aus Wasserstoff und Sauerstoff elektrischen Strom erzeugen. Die guten Eigenschaften erreichten sie mit einer nur 400 Nanometer dünnen Beschichtung aus einem leitfähigen Polythiophen (PEDOT). In ersten Versuchen zeigte dieser Katalysator auch nach 1500 Stunden keine Verschleißerscheinungen und wirkte dabei genauso effizient wie eine klassische Platin-Elektrode.

Einen weiteren Vorteil sehen die Forscher in der Unempfindlichkeit gegenüber dem gasförmigen Kohlenmonoxid. Bei Brennstoffzellen, die mit dem Sauerstoff der Luft elektrischen Strom erzeugen, verunreinigt dieses Gas den Katalysator normalerweise und senkt dadurch die Leistungsfähigkeit.

Die Brennstoffzelle gilt als viel versprechender Kandidat für die Stromversorgung zukünftiger Elektromobile. Allerdings ist diese Technologie wegen des kostspieligen Edelmetalls Platin bisher nicht konkurrenzfähig. Zudem reicht die weltweite Platinförderung nach Aussage der australischen Forscher nur für die Ausstattung von etwa drei Millionen Elektrofahrzeugen aus. Mit den neuen Katalysator-Membran hingegen könnten sowohl weit mehr Autos mit zugleich erschwinglicheren und langlebigen Brennstoffzellen ausgestattet werden.

http://www.weltderphysik.de/de/4245.php?ni=1030

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Verkehr
Edelmetall-Emissionen aus Pkw-Katalysatoren
Letzte Änderung: 01.09.2006

Edelmetalle und ihre Verwendung

Neben Silber und Gold werden auch die sogenannten Platinmetalle zu den Edelmetallen gezählt, die sich durch hohe chemische Widerstandsfähigkeit auszeichnen.

Name
Symbol
Ordnungszahl
Rel. Atommasse
Schmelzpunkt

Ruthenium
Ru
44
101,7
2310 oC

Rhodium
Rh
45
102,9
1966 oC

Palladium
Pd
46
106,4
1552 oC

Osmium
Os
76
190,2
3045 oC

Iridium
Ir
77
192,2
2410 oC

Platin
Pt
78
195,1
1772 oC


Ein geläufiger Einsatzbereich für Edelmetalle ist die Schmuckindustrie. Die Korrosionsfestigkeit von Gold wird in der Elektronikindustrie für die Herstellung von sehr haltbaren Kontakten genutzt. Palladium findet in der Zahnmedizin in Dentallegierungen Anwendung. Einige Platinverbindungen werden in der Krebstherapie eingesetzt.

Ein großer weiterer Anwendungsbereich von Platinmetallen ist die Katalysatortechnik. Die große chemische Widerstandsfähigkeit ist eine wichtige Voraussetzung für eine wesentliche Eigenschaft eines Katalysators: Er beschleunigt chemische Umsetzungen, ohne sich selbst dabei dauerhaft zu verändern. Neben der industriellen Anwendung, die meist stationär erfolgt, werden Katalysatoren mobil zur Nachbehandlung von Emissionen von Kraftfahrzeugen als 3-Wege-Katalysator bei Ottomotoren und als Oxidationskatalysator bei Dieselmotoren eingesetzt. Obwohl sich das Katalysatormaterial chemisch nicht verändert, können kleine Mengen davon in feinstverteilter Form - teilweise an Trägermaterial gebunden - durch mechanischen Abrieb in die Umwelt gelangen.

Um zu prüfen, ob durch den Einsatz des Katalysators zur Entgiftung von Autoabgasen eine zusätzliche Belastung von Mensch und Umwelt hervorgerufen wird, wurde vom damaligen Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) Ende 1986 ein Forschungsverbund "Edelmetallemissionen" ins Leben gerufen. Die Abschlusspräsentation fand im Oktober 1996 statt.

Edelmetalle in Katalysatoren von Kraftfahrzeugen

Kraftfahrzeugemissionen enthalten als wichtige Schadstoffe einerseits Produkte unvollständiger Verbrennung wie Kohlenmonoxid, Aldehyde und andere unverbrannte Kohlenwasserstoffe, andererseits Oxidationsprodukte des Luft-Stickstoffs wie Stickstoffmonoxid und -dioxid sowie Distickstoffmonoxid (Lachgas). Durch 3-Wege-Katalysatoren können Reaktionen beschleunigt werden, bei denen Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe zu Kohlendioxid und Wasser weiteroxidiert werden und parallel dazu Stickstoffoxide wieder zu Stickstoff reduziert werden. Damit können unter optimalen Bedingungen die Emissionen von Kohlenmonoxid, Stickstoffoxiden und Kohlenwasserstoffen um über 90 % vermindert werden. Platin und/oder Palladium können oxidative Reaktionen beschleunigen, während Rhodium bei Reduktionsreaktionen mitwirkt.

Der Katalysator eines üblichen Pkw enthält etwa 2 g Platinmetalle. Über viele Jahre war der Standard für Drei-Wege-Katalysatoren ein Pt : Rh - Verhältnis von ungefähr 5 : 1. Seit Beginn der 90er Jahre werden aber, u.a. bedingt durch Fortschritte in der Beschichtungstechnologie, auch Pd : Rh (5:1 bis 9:1), nur Pd sowie Trimetall-Katalysatoren (Pt : Pd : Rh 1 : 14 : 1 bis 1 : 28 : 1) eingesetzt. Ältere Katalysatoren enthielten 0,9 - 2,0 g Pt und 0,1 - 0,4 g Rh pro Liter Katalysatorvolumen, neue Formulierungen arbeiten mit bis zu 0,3 g Pt und 1,5 - 5 g Pd bei unverändertem Rhodiumanteil.

Emission / Immission

Während in der Anfangsphase in den USA sogenannte Schüttgut-Katalysatoren verwendet wurden, in denen die katalytisch aktive Oberfläche einem stärkeren mechanischen Abrieb unterlag, werden heute Monolith-Katalysatoren eingesetzt, bei denen ein wesentlich geringerer Abrieb der Platinmetalle zu verzeichnen ist. Ältere Untersuchungen aus den USA wiesen auf Platin-Emissionen von etwa 1,2 bis 2 µg/m³ im Abgas hin. Nach aktuellen Untersuchungen am Motorenprüfstand kann man heute von Emissionen in der Spannbreite von 10 bis 100 ng/m³ ausgehen; bezogen auf einen Kilometer Fahrstrecke kommt man zu ähnlichen Zahlenwerten (1 Nanogramm (ng) ist ein Tausendstel Mikrogramm (µg) und ein Millionstel Milligramm (mg)). Ob auch unter realen Einsatzbedingungen mit Emissionen in vergleichbarer Höhe gerechnet werden kann, ist nicht abschließend geklärt. Die Emissionen bestehen überwiegend aus metallischem Platin mit einem Anteil von etwa 10 bis 25 % an Platinoxiden. Die Korngröße geht bis in den Nanometer-Bereich hinunter. Bei dieser Teilchengröße muss auch bei metallischem Platin und Platinoxiden eine vermehrte Löslichkeit und damit erhöhte Bioverfügbarkeit angenommen werden. Angaben gehen hierzu bis etwa 4 - 10 %. Für Palladium und Rhodium dürften ähnliche Bedingungen vorliegen.

Die Konzentration von Platin in der Erdkruste wird mit etwa 5 ppb (5 µg/kg) angegeben, diejenige von Palladium etwa 10 ppb. Andere Angaben gehen jedoch von nur jeweils 0,1 µg/kg aus. Welche Konzentrationen auf eine Anreicherung in der Umwelt hinweisen, ist also nicht klar zu definieren. Im Luftstaub werden Pt-Konzentrationen von 10 - 100 µg/kg gemessen; das entspricht etwa 1 pg/m³ Luft. In Tunnelstäuben findet man etwa 60 µg Platin/kg; der Palladiumgehalt liegt um rund einen Faktor 10 höher. Von 1990 bis 1996 wurde in oberflächlichen Erdproben (0-2 cm) an einer Autobahn in Süddeutschland ein Anstieg des Platingehalts von 12 auf 100 bis 250 µg/kg beobachtet. Orientierende verkehrsnahe Luftmessungen ergaben 1996 in Frankfurt a.M. für Platin Konzentrationen um 300 pg/m³, für Rhodium, Ruthenium und Palladium etwa 20 pg/m³ und für Iridium etwa 30 pg/m³.

Aufnahme durch Pflanzen

Wasserlösliche Platinverbindungen werden von Pflanzen aufgenommen und vor allem in den Wurzeln angereichert. Sie gelangen daher bevorzugt durch Wurzelgemüse in die menschliche Nahrung. Die im Vergleich zu Früchten und Ähren stärkere Anreicherung von Platin in den Blättern deutet darauf hin, dass auch Blattgemüse und Futterpflanzen zu einer Platin-Belastung von Mensch und Tier beitragen können. Als wasserunlösliche Verbindungen oder in metallischer Form werden Edelmetalle offenbar praktisch nicht von Pflanzen aufgenommen. Daten über Palladium und Rhodium liegen in dieser Form nicht vor.

Wirkungen auf den Menschen

Bei den Wirkungen muss klar zwischen metallischem Platin und Platinsalzen unterschieden werden. Über toxische Wirkungen von metallischem Platin gibt es praktisch keine Daten. Mit feinstverteiltem Platinstaub (Korngröße 1-5 µm) wurden in Versuchen an Ratten keine letalen Dosen erreicht. Die orale Dosis, bei der 50 % der Tiere sterben (LD50), liegt bei der Ratte für Platinoxid (PtO2) bei > 3400 mg/kg, für Platin (II)-Chlorid (PtCl2) über 1300 mg/kg, für Platin (IV)-Chlorid (PtCl4) bei 26 mg/kg und für das in der Krebstherapie eingesetzte cis-Diamino-Dichloroplatin (II), das sogenannte "Cisplatin", bei 7 mg/kg.

Beim Menschen steht die sensibilisierende Wirkung von Platinsalzen, gerade von Hexa- und Tetrachloroplatinaten, im Vordergrund. Als "Platinose" werden Schleimhautreizungen durch Platinsalze beschrieben, die sich als Konjunktivitis, Rhinitis, Reizung der oberen Atemwege und Bronchialasthma äußern. In früheren Studien an platinsalzbelasteten Arbeitsplätzen wurden Sensibilisierungsraten bis über 70 % berichtet. Neuere Untersuchungen zeigen zwar einen deutlichen Rückgang durch verbesserte Arbeitsschutzmaßnahmen, aber das Sensibilisierungsrisiko ist weiterhin hoch.

Beim Einsatz von Cisplatin in der Krebstherapie können toxische Wirkungen an der Niere und am Knochenmark auftreten.

Da sich die genannten Wirkungen auf bestimmte Platinverbindungen beziehen, die in den Primäremissionen von Katalysator-Fahrzeugen nicht vorkommen, können daraus keine Schlüsse auf die Wirkungen von Edelmetall-Emissionen durch den Einsatz von Abgas-Katalysatoren gezogen werden. In der Luft sind Umwandlungen von metallischem Platin oder Platinoxiden in Platinsalze kaum anzunehmen. Für die inhalatorische Aufnahme dürfte daher diese theoretische Möglichkeit nicht relevant sein. Ob möglichen Umsetzungen im Boden eine praktische Bedeutung zukommt, ist unklar.

Andererseits ist zu erwarten, dass metallisches Platin in feinstverteilter Form bei inhalativer Zufuhr wenigstens zum Teil bioverfügbar ist, da sich kleinste Partikel im Korngrößenbereich von einigen Nanometern weitgehend gasähnlich verhalten und deshalb in der Lunge vermutlich resorbiert werden können. Derzeit ist allerdings unklar, ob unter diesen Umständen intrazellulär aufgenommenes Platin Enzyme beeinflussen oder katalytische Effekte hervorrufen und damit Stoffwechselveränderungen auslösen kann, und falls ja, mit welchen Folgen dies verbunden sein könnte.

Über Palladium liegen zwar Erfahrungen aus der zahnmedizinischen Anwendung in sogenannten Dentallegierungen vor, aber es gibt kaum Daten über inhalatorische Expositionen gegenüber Palladium. Bei oraler Exposition wird bei Ratten weniger als 1 % resorbiert. Bei Tierversuchen mit Palladiumsalzen werden toxische Effekte an Herz, Niere und Leber beschrieben, wobei für das Herz die Salze des zweiwertigen Palladiums deutlich toxischer sind als die Komplexsalze.

Allergische Reaktionen gegenüber Palladiumsalzen sind bekannt. Sofern bei palladiumhaltigen Legierungen Allergien auftreten, so ist die Zuordnung zum Palladium-Anteil allerdings fraglich, da oft gleichzeitig eine Sensibilisierung gegenüber Nickel besteht, das ebenfalls in solchen Legierungen enthalten sein kann.

Bei Mäusen, die lebenslang PdCl2 über das Trinkwasser bekamen, wurden vermehrt Tumoren, u.a. der Lunge, festgestellt. Da aber bei den exponierten Tieren auch eine Lebensverlängerung zu beobachten war und die Tumorhäufigkeit erfahrungsgemäß im höheren Lebensalter deutlich zunimmt, lässt sich nicht auseinanderhalten, welcher Anteil an der Zunahme der Tumorhäufigkeit der Palladiumzufuhr und welcher dem höheren Alter der Tiere zuzuschreiben ist.

Da Palladium nicht ganz so korrosionsbeständig ist wie Platin, ist insgesamt eine im Vergleich zu Platin etwas höhere Bioverfügbarkeit von emittiertem Palladium anzunehmen. Der Ersatz von Platin durch Palladium ist daher aus gesundheitlicher Sicht eher eine Verschlechterung als eine Verbesserung.

Über Rhodium und seine Verbindungen liegen praktisch keine verwertbaren Daten vor.

Analytik

Der vom BMFT bzw. vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) geförderte Forschungsverbund Edelmetallemissionen war sehr stark auf Platin ausgerichtet. Die Nachweisgrenze in biologischen Proben konnte deutlich gesenkt werden, so dass heute Messverfahren existieren, mit denen auch Konzentrationen im Nanogramm/Liter-Bereich gemessen werden können. Für Palladium liegen die Anforderungen an die Analytik nicht ganz so hoch, da in biologischen Proben höhere Konzentrationen dieses Elements zu beobachten sind.

Nach Informationen von der Abschlusspräsentation des "Forschungsverbundes Edelmetallemissionen" findet man bei nicht beruflich belasteten Menschen im Blutserum Platinkonzentrationen bis 5 ng/l und im Urin 0,2 bis 15 ng/l, für beruflich Exponierte werden Werte um 1 µg/l angegeben. Palladiumkonzentrationen liegen bis zu einem Faktor 50 höher. Offensichtlich werden die Befunde stark vom Analysenverfahren beeinflusst. So wurden beispielsweise 1975 über hundertmal höhere Blutkonzentrationen für nicht beruflich Belastete aus den USA angegeben.

Bewertung

Mit der Einführung der katalytischen Abgas-Nachbehandlung hat die Verbreitung der Platinmetalle in Straßennähe messbar zugenommen. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen. In dieser Hinsicht muss nicht nur Platin beachtet werden, da in neueren Katalysatoren in stärkerem Maße auch Palladium eingesetzt wird. Rhodium findet ebenfalls Verwendung. Es macht etwa ein Fünftel bis ein Zehntel der Edelmetallmenge im Katalysator aus.

Derzeit liegen die Platinmetall-Konzentrationen in Blut- und Urinproben nicht beruflich belasteter Menschen etwa nahe der Nachweisgrenze. Mit der weiteren Verbreitung der Katalysator-Technik ist mit einer Anreicherung von Platinmetallen in der Umwelt zu rechnen. Mittelfristig ist auch bei einer geringen Resorptionsquote mit einem Anstieg der inneren Belastung des Menschen zu rechnen. Dies wird sich vermutlich auch in Blut- und Urinproben der "Normalbevölkerung" nachweisen lassen.

Über die gesundheitlichen Auswirkungen der Platinmetall-Emission ist nach wie vor sehr wenig bekannt. Nur ein kleiner Teil der emittierten Platinmetallmenge ist nach heutigem Wissensstand bioverfügbar. Vor allem muss darauf hingewiesen werden, dass bei der Wirkung zwischen der metallischen oder oxidischen Form und den einfachen sowie den Komplexsalzen der Platinmetalle unterschieden werden muss. Die vom Arbeitsplatz bekannten Sensibilisierungen beziehen sich auf die Salze und Komplexsalze und spielen daher für die Umwelt-Expositionen kaum eine Rolle. Da für Palladium eine größere Bioverfügbarkeit anzunehmen ist, erscheint der Ersatz von Platin durch Palladium unter gesundheitlichen Gesichtspunkten keinesfalls als Verbesserung.

Offen bleibt die Frage, wie sich Platin und andere katalytisch wirkende Metalle im Körper verhalten, sofern sie in feinstverteilter Form, d.h. in einer Partikelgröße im Nanometer-Bereich, angeboten werden, da unter diesen Bedingungen größere Löslichkeit und höhere Bioverfügbarkeit anzunehmen sind. Ob in den Körperzellen biologische Effekte möglich oder wahrscheinlich sind, und falls ja, mit welcher Auswirkung, ist noch unklar. Konkrete Hinweise auf biologische Wirkungen haben sich in den mehr als zehn Jahren seit Einführung der Katalysatortechnik in Deutschland bisher nicht ergeben. Die Gefahren sind also nach dem gegenwärtigen Wissensstand zwar als hypothetisch einzuschätzen, aber nach wie vor nicht völlig von der Hand zu weisen.

Der Nutzen der Katalysator-Technik ist hingegen eindeutig. Allmählich zeigt sich auch bei den Stickoxid-Immissionen in den Ballungsgebieten eine Trendwende, d.h. ein wenn auch langsamer Rückgang der Immissionskonzentrationen trotz der weiteren Zunahme der Motorisierung. Auch die Verminderungen bei Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen sind deutlich. Die weitere Arbeit an der Verbesserung der Katalysator-Technik kann gerade für den Einsatz in Ballungsgebieten positive Wirkungen bringen. Sofern die optimale Betriebstemperatur schneller erreicht wird, kann in der Warmlaufphase die Emission schädlicher Abgaskomponenten weiter deutlich verringert werden.

Als Bilanz sind zwei Abschnitte der gemeinsamen Stellungnahme von Umweltbundesamt und Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes von 1992 immer noch aktuell:

"Eine Wirkungsrelevanz dieser Kontamination, vor allem ein möglicher Langzeiteffekt, ist derzeit zwar nicht zu erkennen; der Frage sollte aber aus Vorsorgegründen weiter nachgegangen werden. Hier besteht insofern noch Forschungsbedarf."

"Eine Abwägung, bei der bekannte Probleme und hypothetische Risiken den positiven Auswirkungen der Katalysator-Technik gegenübergestellt werden, ergibt nach heutigem Wissensstand nach wie vor eine positive Bilanz: Die Katalysator-Technik dient dem gesundheitlichen und allgemeinen Umweltschutz."


http://www.umweltbundesamt.de/verkehr/emissionen/schadstoffe/nemmispkw/emiplatin.htm

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