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Date Posted: Sat, 23 Nov 2002, 3:19:39
Author: shadow
Subject: Herbst- / Winterdepression

Im November leiden viele Menschen unter den düsteren, tristen und sonnenlosen Tagen. Man verlässt das Haus morgens im Dunkeln und kommt abends ebenfalls im Dunkeln wieder nach Hause. Außerdem arbeiten viele Menschen tagsüber bei Kunstlicht. Ein Umstand, der auf die Stimmung schlagen und die Seele belasten kann. Dabei kann es nicht nur zu schlechter Laune, sondern sogar zu depressiven Verstimmungen kommen.

Typische Symptome bei Herbst- und Winterdepressionen:
Zwei Drittel aller Betroffenen sind Frauen im Alter zwischen 25 und 50 Jahren. Die typischen Symptome: Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Traurigkeit aber auch Appetit auf Kohlenhydrate und Süßes. Die Herbst- und Winterdepression ist leicht von der echten, schweren Depression zu unterscheiden. Bei dieser sogenannten
Lichtmangel-Depression ist man sehr müde, will unentwegt schlafen, ist aber trotzdem nachher wie gerädert. Auch der Appetit nimmt zu, insbesondere der Heißhunger auf Schokolade und Süßes. Wer allerdings diesem Drang nachgibt, kann sich bei Gewichtszunahme schon gleich auf die nächste "Verstimmung" einstellen. Wer an einer Herbst- und Winterdepression leidet, ist mitunter auch gereizt, angespannt und nervös. Die klassische Depression unterscheidet sich in ihren Symptomen und sollte unbedingt vom Arzt behandelt werden.

Ursachen für Herbst- und Winter- Depressionen:
Hauptursache ist der Mangel an Licht, und zwar an natürlichem Tages- und Sonnenlicht. In der Medizin spricht man auch von einer Lichtmangel-Depression. Künstliches Licht, auch wenn es noch so grell ist, wird vom Organismus - speziell von der Zirbeldrüse - als Dunkelheit registriert. Deshalb ist die wichtigste Maßnahme das Tanken natürlichen Lichts. Auch wenn die Sonne nicht scheint, sollte man möglichst oft Tageslicht tanken, da reicht manchmal schon ein Spaziergang in der Mittagspause oder ein längerer Spaziergang am Wochenende. An sonnigen Tagen sollte man wenigstens zehn Minuten im Freien verbringen. Hilfreich kann auch der gelegentliche Besuch eines Solariums sein. Die wichtigste Hilfe aus der wissenschaftlichen Erkenntnis der letzten Jahre ist die Bestrahlungen (1 bis 2 Stunden) mit einer sogenannten Vollspektrum-Lampe. Diese Lampen liefern ein der Natur nachempfundenes Licht, eben Vollspektrum, auch Bright Light oder Bright Light Energy genannt. Die Helligkeit dieser Lampen beträgt 2.500 Lux und entspricht damit der Kraft von 30 Glühbirnen zu je 60 Watt. Die UV-Strahlen werden bei den Vollspektrumlampen herausgefiltert. Fragen Sie Ihren Arzt nach einer entsprechenden Therapie.

Kräuter gegen Herbst- und Winterdepression:
Zwar ist das Johanniskraut die bekannteste Naturarznei, es gibt aber auch verschiedene andere Hilfs- und Heilmittel aus der Natur. Das Johanniskraut hat die stärkste Wirkung, allerdings auch einige Nachteile. Die Geschichte dieser Heilpflanze beginnt bereits in der Antike. Damals nannte man das Kraut "Sonnenschein für die Seele". In den letzten Jahren hat das Johanniskraut die Medizin erobert. Namhafte Neurologen und Psychotherapeuten haben sich für die Anwendung dieser Naturarznei eingesetzt. Man kann mit dem hochdosierten Extrakt des Johanniskrautes (aus dem roten Saft der gelben Blüten) depressive Stimmungen sowie seelische Tieflagen erfolgreich behandeln. Der Vorteil: Johanniskraut beeinträchtigt nicht beim Autofahren und macht nicht abhängig. Allerdings verstärkt es die Lichtempfindlichkeit des Menschen und es kann zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Wer also regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte vor der Einnahme von Johanniskraut mit seinem Arzt sprechen. Das gilt ganz besonders für Patienten, die ein blutverdünnendes Medikament einnehmen müssen. Johanniskraut kann unter Umständen auch die Wirkung der Anti-Babypille herabsetzen oder ganz außer Kraft setzen. Organtransplantierte Patienten dürfen ebenfalls kein Johanniskraut nehmen. Der Hauptwirkstoff des Johanniskrauts ist das Hyperforin. Es regt maßgeblich die Alpha 2-Aktivitäten des Gehirns an. Johanniskraut wirkt in einer breiteren Basis auf die Botenstoffe des Gehirns als pharmazeutisches Antidepressiva. Den Extrakt des Johanniskrauts mit einem entsprechend hohen Anteil an Hyperforin gibt es als Filmtablette in der Apotheke. Johanniskraut-Tee bringt meist nicht den gewünschten Erfolg.

Andere Kräuter zur Stimmungsaufhellung:
Baldrian fördert nicht nur den Schlaf und hat eine beruhigende Wirkung. Die penetrant riechende Wurzel hellt auch indirekt schlechte Stimmung auf. Die Wirkstoffe des Baldrians wirken aktivierend auf die Botenstoffe im Gehirn. Als Geheimtipp gegen Herbst- und Winterdepression gelten getrocknete Lavendelblüten aus der Apotheke. Die Wirkung ist wissenschaftlich und erfahrungsmedizinisch erwiesen. Eine Tasse Lavendel-Tee kann sehr beruhigen. Vorsicht heißt es im Umgang mit den konzentrierten Lavendel-Tinkturen. Viele Menschen nehmen zu große Mengen. Und das kann sich schädlich auf das Zentralnervensystem auswirken. Als Stimmungsverbesserer wird immer auch die Passionsblume genannt. Sie stammt aus Mexiko und Brasilien. Die Blüten enthalten Alkaloide, Glykoside und Gerbstoffe, die beruhigend, entspannend und nervenstärkend wirken. Allerdings sollte man vorsichtig sein, denn die Passionsblume ist umstritten. Bei längerer Anwendung sollen Leber und Bauchspeicheldrüse belastet werden. Eine sehr wertvolle Pflanze zur Stimmungsaufhellung ist zweifelsohne die Melisse. Die ätherischen Öle der Melisse wirken ausgleichend und harmonisierend auf das vegetative Nervensystem. Verwendet werden die Blätter der Heilpflanze. Der Hopfen ist derzeit bei Frauenärzten sehr im Gespräch. Studien an der Universität Wien haben ergeben, dass hohe Anteile an pflanzlichen Östrogenen in den Wechseljahren Hilfe bringen, und dabei auch die Stimmungslage verbessern können. Ein beruhigender Stoff in den Hopfenblüten ist Methyl-Butanol. Er wird auch eingeatmet, wenn man ein Schlafkissen mit Hopfen füllt und den Kopf darauf bettet. Kamillenblüten wirken ebenfalls beruhigend und werden in den USA ähnlich wie Baldrian eingesetzt. Eine Tasse lauwarmer Kamillentee mit etwas Honig kann an tristen Herbst- und Wintertagen der Seele helfen. Vermutlich auch, weil die Stimmung oft auch vom Magen abhängt. Ähnlich ist es mit der Leber. Eine gut funktionierende Leber ist ein guter Grundstock für bessere Laune. Daher wirkt auch über diesen Weg der Mariendisteltee stimmungsaufhellend. Er wird aus den zerstoßenen Mariendistel-Samen zubereitet. Man kann den Samen auch leicht anrösten, in der Kaffeemühle mahlen und über Müsli oder Salat streuen. Auch die langen, gefiederten Blätter des Zitronenstrauches aus Chile - als Tee - beruhigen und können die Stimmung verbessern. Eine Nerven beruhigende, Laune verbessernde Wirkung hat auch Tee aus biologischen, also ungespritzten getrockneten Rosenblütenblättern (Apotheke), ebenfalls mit etwas Honig gewürzt. Auch die Samen der Pflanzen Anis, Fenchel und Kümmel eignen sich gut zum Einsatz an tristen, düsteren Tagen für bessere Laune. Zu gleichen Teilen die Gewürze mischen. 1 EL mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, 8 Minuten ziehen lassen, durchseihen, mit etwas Honig süßen und lauwarm trinken.

Quelle: ARD Morgenmagazin

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