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Date Posted: Wed, 05 Feb 2003, 14:40:38
Author: Daniel
Subject: Re: Hast Du schon mal daran gedacht, Dich umzubringen?
In reply to: Schmerzen 's message, "Re: Hast Du schon mal daran gedacht, Dich umzubringen?" on Tue, 04 Feb 2003, 20:10:34

Hallo,

Schmerzen:
erstmal danke für deine ausführliche Antwort. Es kommt dann doch des öfteren vor, dass hier gepostet wird, aber derjenige bei Nachfragen keine Stellung mehr beziehen will...


Ich bin dir auch dankbar, dass du nicht so wie viele andere reagierst.


Schmerzen:
Soweit ich deine Argumentation nachvollziehen kann, stellt sich mir doch die Frage, woher du weißt, was du an Leid angerichtet hast. Wenn ich es richtig verstanden habe, war das ja in einem früheren Leben. Ist es also eine Frage der Meditation oder Bewußtseinserweiterung, hier an Erinnerungen zu kommen?


Ja, das Leid kann durchwegs die Folge schlechter Taten früherer Leben sein. Der heutzutage berühmte Begriff Karma, oder anders ausgedrückt, das Gesetzt von Aktion und Reaktion, ist die Erklärung hierfür. Das Karma hat vier Formen: 1. den Wunsch etwas zu tun; 2. die Tat selbst, 3. das reifen der Reaktionen und 4. die endgültige Reaktion. So wie verschiedene Früchte eine verschieden lange Reifezeit haben (die Reaktion auf falsche Ernährung kommt langsamer, es sei den man vergiftet sich akut, als die Reaktion eines Schlages auf den Kopf; Beule), so reifen auch die karmischen Reaktionen verschieden schnell. Der Wunsch wird als Same bezeichnet und die Reaktion ist die Frucht des Handelns. In diesem Zusammenhang kann man auch die Jesu Aussage: „An den Früchtet werdet ihr sie erkennen.“ (gemeinten sind die falschen Propheten), verstehen. Da die Frucht viele weitere Samen in sich trägt, wird der Menschen von Wünschen übersät, die ihn wieder zum Handeln zwingen. In Abhängigkeit vom Wunsch, kann man von zwei Richtungen sprechen, in die sich der Mensch bewegt. Die eine ist die göttliche und die andere die dämonische, um es mal so in dieser Sprache zu bezeichnen; wissenschaftlich würde man das als positive und negative Richtung bezeichnen. Wenn man den Sachverhalt versteht, dann spielt die Sprache keine Rolle mehr. Leider ist es oft so, dass die Menschen anhand der Begriffe die verwendet werden und anhand irgend welcher Vorstellungen und Vorurteile die sie durch das Leben mitgenommen haben, gar nicht darauf eingehen, um was es sich das handeln könnte.
Um aber nochmals auf das vorherige Leben und das Wissen, was man falsch gemacht hat, zurückzukommen: Es ist gar nicht notwendig zu wissen, was im vorherigen Leben genau gemacht hat. Tatsache ist, dass man falsch gehandelt hat, da man jetzt leidet – und dies soll korrigiert werden. Es ist nicht nur eine Tat, die unser Leid verursacht, sondern es ist ein großer Komplex dieser Taten, die in tausenden von Leben gemacht wurden. Insofern kann man dann nicht sage, ok jetzt mache ich das und dann ist alles in Ordnung. Wenn das so gehen würde, dann würden alle diese Gutmachung durchführen und danach wieder gleich weiter fortführen, wie sie bis dort hin alles gemacht haben. Es bedarf also eine Veränderung aus dem tiefsten Herzen. Diese Sphären (sage ich mal) sind nicht mit unserem Alltagsbewusstsein wahrnehmbar. Die Erinnerung liegt im so genannten Unterbewusst, wie das die Psychologen nennen. Du weißt ja, wie man sich manchmal schämt und schlecht fühlt, wenn man etwas falsch macht. Jetzt stell dir vor, wenn wir uns auf all unsere schlechten Taten erinnern würden. Aus diesem Grund wurde uns gegeben, diese zu vergessen. Das bedeutet nicht, dass die Auswirkungen nicht da sind, sondern, dass sie Schritt für Schritt abgebaut werden sollen. Sie kommen von selbst rauf, nur darf man sie nicht unterdrücken versuchen, sondern man muss sich ihnen stellen und bekennen: „Ja ich habe früher falsch gehandelt und jetzt leide ich dafür; doch jetzt weiß ich das und werde es versuchen in Zukunft zu vermeiden falsch zu handeln.“ Schluss endlich geht es darum, was wir jetzt machen und aus diesem Grund ist es unwichtig, was wir früher gemacht haben. Jetzt können wir statt schlechten Werken gute tun – und sogar werke die besser als gut, d.h. transzendental, sind. Manche Menschen können sich an ihre vorherigen Leben erinnern. Sie wissen warum sie leiden, oder auch warum sie jetzt Glück genießen, aber trotzdem müssen sie jetzt das richtige tun.
Man braucht sich also nicht sonderlich bemühen, zu dieser Erinnerung zu kommen. Durch Meditation, oder Bewusstseinserweiterung (auf natürlichem Wege und nicht durch berauschende Substanzen, da die Einnahme von denen Reaktionen mit sich bringt), lassen sich immer weitere Zusammenhänge verstehen und so lernt man dann auch, was zu tun ist und was nicht. Man bekommt dann auch die Kraft sich gegen einen Wunsch zu stellen, der einen auf den „Pfad nach untern“ (in die Verstrickung und Verkettung von Reaktionen) führen würde. Unser Bewusstsein ist wie ein Acker und die Informationen (Worte) die wir hören sind Samen, den sie tragen Wünsche in sich. So erzählt dir z.B. ein Freund, dass er sich ein neues Auto gekauft hat. Wenn dieser Same auf deinem Acker in deinem Bewusstsein Resonanz (was wiederum von deinen vorherigen Taten abhängt, die dich letztendlich auch mit bestimmen Freunden, Feinden, Familienmitgliedern, einen bestimmen Land usw. in Verbindung gebracht haben), dann verspürst du den Wunsch auch ein Auto zu Kaufen. Wir werden täglich mit so viel Informationen zugeschüttet, und so ist dann auch unser Leben unkontrolliert. Dieser Überfluss an Informationen kann zu einer Ermüdung des Bewusstseins, einer Depression und in weiter Folge zu einer Art von Selbstmordgedanken. Das ist natürlich jetzt nur einfach betrachtet – da gibt es viele andere Aspekte. Aber wie gesagt, ausschlaggebend ist die Resonanz des Bewusstseins. Wenn diese so ausgerichtet ist, dass sie auch göttliches Wissen aufnehmen kann, dann ist man schon auf dem richtigen Pfad und man braucht keine Angst haben.




Schmerzen:
Und was mich noch mehr bewegt. Gerade hier treffen Menschen aufeinander, die mißbraucht wurden. Einerseits frage ich mich, was müsste deiner Meinung, dieser Mensch in seinem vorherigen Leben angestellt haben, um derart hart bestraft zu werden (denn aus dem Geschehenen resultiert ein großer Teil des Leides). Gibt es nicht bei aller Bestrafung auch eine Grenze, über die Gott nicht schreiten dürfte?



Es ist nicht Gott der einen bestraft. Man ist es viel mehr selbst, nur bewusst ist man sich dessen nicht. Die Gesetze der Natur sind fix und unveränderlich – auf Aktion folgt eine Reaktion. Gott hat diese Gesetze geschaffen, so wie der König die Gesetze des Königreiches ernennt hat. Es steht jedem offen diese Gesetze zu akzeptieren oder nicht. Die Gesetze sind notwendig um eine Ordnung zu erhalten – eine Ordnung in der man Wachsen kann und sich weiter entwickeln kann. Das es da aber Seelen gibt, die keine Ordnung akzeptieren wollen, oder die ihre eigene Ordnung haben wollen, dafür kann Gott nun wirklich nicht. Jeder hat den freien Willen. Missbraucht man diesen, so wird man in dem Maße bestraft. Je schneller ich mit meinem Kopf gegen die Wand renne, umso mehr tut es weh. Gott hat nur die Wand aufgebaut, aber ich entscheide ob und wie schnell ich gegen die Wand laufe.



Schmerzen:
Ich kann deine Glaubensrichtung immer noch nicht richtig einschätzen. Einerseits enthält deine Antwort Aspekte des Buddhismus`, andererseits sprichst du von einem Gott. Insofern kann mein Einwand nur ungenau sein, aber Gott müsste, wenn er existiert, auch barmherzig und gnädig sein, was mich wieder dazu führt, ob er nicht eine Grenze haben müsste.


Gott ist sehr barmherzig, denn er sendet immer wieder Botschafter, die uns dazu bewegen sollen, in unseren Leben etwas zu ändern. Wir wollen aber nicht hören. Das ist das Problem. Und nicht nur das, sondern wir verfolgen und morden sogar diejenigen, die zu uns kommen uns einen anderen Weg zeigen wollen. Die Wahrheit schmerzt manchmal, wenn man in ihrem Lichte die eigenen Schattenseiten erkennt. Beispiele gibt es viele, wo die Botschafter Gottes verfolgt wurden. Was meine Glaubensrichtung anbelangt, hm., wie soll ich diese bezeichnen? Am besten du schaust auf meine Homepage und machst dir ein Bild. Begriffe sind immer mit Vorurteilen behaftet; obwohl ich sicherlich von verschiedenen Quellen geprägt wurde, würde ich meine Religion als die Religion des Herzen, der Seele, bezeichnen und mich selbst als einen, der nur versucht diesen Pfad zu folgen. Das ist jetzt von innen her betrachtet, wie ich das für mich sehe. Offiziell nennt sich das Vaisnava-Religion und basierst auf den vedischen Schriften.




Schmerzen:
Die zweite Frage wäre, warum gibt es die Täter? Sind sie ein Werkzeug? Und, viel wichtiger, was passiert mit ihnen?
Was erwartet sie im nächsten Leben, oder gibt es Dinge, die einfach nicht wieder gut zu machen sind?



Es wird gesagt, der Jäger wird zum gejagten. Das ist das Prinzip des Karma. Die schlechte Tat des Täters ist sein Pfad in den Abgrund und die gerechte Strafe für das Opfer. Jemand mag also für viele Leben lang in den Abgrund sinken, dann wieder nach oben gehen, dann wieder sinken; sich also ständig zwischen Himmel und Höhle, in verschiednen Lebensformen bewegen. Das wird auch Samsara, oder der Kreislauf von Geburt und Tod genannt. Durch Selbstmord kann man diesem Kreislauf nicht entkommen. Das geht nur durch spirituelle Praxis.
Nein, es gibt keinen Fehler, der nicht wieder Gutgemacht werden könnte, nur darf man ihn mit dieser Überlegung nicht machen, denn dann wird diese Gutmachung sehr schwer sein. Andererseits kann auch sagen, dass es Dinge gibt, die nicht wieder gutgemacht werden können, aber eben nur solange, bis man es nicht will.




Schmerzen:
Wohl sehr spezielle Fragen. Aber eine Weltansicht oder Religion ist meiner Meinung nach dazu da, die Welt verständlich zu machen (u.a.) und oben genannte Aspekte sind mir weder durch das Christentum, des Islam, das Judentum oder den Buddhismus und deren Abzweigungen erklärbar.

Ich beantworte die Fragen sehr gerne. Nicht dass du meinst, ich würde irgendetwas wissen, oder behaupten zu wissen. Wenn ich schreibe, dann lerne ich. All das was ich sage kommt aus den Quellen auf die ich mich beziehe und entsprechend meiner Fähigkeit diese Quellen zu verstehen. Vor allem spreche ich über die Bhagavad Gita wie sie ist.
Und was der Zweck der Religion ist – also, da würde ich nicht nur das Verständnis der Welt nennen. Die Bhagavad Gita beschreibt z.B. fünf Themen: Gott, Lebewesen, Handlungen, ewige Zeit und materielle Natur.
Du kannst gerne darüber schreiben, was du dir dazu denkst.

Alles Gute

Daniel

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