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Date Posted: Fri, 07 Feb 2003, 13:08:10
Author: Daniel
Subject: Re: Auch noch mal nachhak'
In reply to: SergeantPepper 's message, "Auch noch mal nachhak'" on Thu, 06 Feb 2003, 14:03:56

>Ein Punkt interessiert mich stark, Daniel: Einerseits
>berichtest du über eine lange Kette von
>Wiedergeburten. Andererseits scheint der Freitod zu
>einer ewigen Seelenwanderung durch diese Welt zu
>führen, ohne dabei jemals Glück finden zu können.
>Logisch würde das bedeuten: Mein Freitod durchbricht
>diese Kette. Stimmt das so nach deinem Glauben? Oder
>habe ich dich falsch verstanden?
>
>LG Pepper


Die Seelenwanderung findet so und so statt und nicht erst durch den Freitod. Anhand eines Beispieles können wir all das leichter nachvollziehen. (Ich hoffe das zumindest)
Du hast sicherlich aus verschiedenen Zeiten Bilder von dir. Nimm verschiedene Bilder und stelle sie der Reihe nach auf – von jungen Jahren bis zur Gegenwart. Z.B. ein Bild auf dem du 5 Monate alt bist, dann eins wo du 5 Jahre alt bist, dann eins mit 10 und bis heute. Wenn du dann über die Bilder schaust, dann wirst du auf jedem Bild einen anderen Körper sehen. Oft ist es so, dass man anhand des Bildes eines 5 Monate alten Babys einen 20-ig Jahre alten Burschen gar nicht mehr erkennt. Der eine Körper ist vielleicht einige cm groß und der andere kann auch 2 m groß sein. Es sind also zwei komplett verschiedene Körper. Manchen Quellen zu Folge wird nach sieben Monaten keine einzige Zelle deiner jetzigen Körpers mehr da sein. All diese Zellen werden durch neue ersetzt sein. Hier sollte man auch verstehen können, warum es wichtig ist, was man isst, denn die Nahrung die wir aufnehmen ist unter anderen auch Stofflieferant für unseren Körperbau. Neben bei gesagt – es hat jetzt insofern nur indirekt, oder besser gesagt, versteckter, etwas mit dem Thema zu tun -, wenn man sich überlegt, was ein Schwein isst, dann dürfte auch klar sein, was ein Mensch isst, der das Schwein verzehrt. So dürfte auch klar sein, warum die Moslems kein Schweinefleisch essen. Denkt man dann an Milch und beschäftigt man sich noch mit ihrem Wert, dann versteht man auch, warum die Inder keine Kühe essen (das ist nur eines der Argumente, die jedoch viel tiefgründiger sind und schlussendlich eindeutig eine 100% vegetarische Ernährung zulassen). Also auch schon in der Ernährung können Gründe vorhanden sein, warum jemand seinen Körper als last empfindet uns sich von diesem entledigen will. Wir gehen aber zurück zu den Bildern. Also an allen Bildern sind verschiedene Körper, die sich zu bestimmten Zeiten mehr oder weniger ähnlich sind. Wenn man jedoch auch noch das innere Leben betrachtet, d.h. wenn du darüber sprechen beginnst, wie du die Welt zu welcher Zeit wahrgenommen hast, dann sehen wir auch, dass da innerlich auch eine Wandlung stattgefunden hat. Von der Unbekümmertheit in der Kindheit, bis zur frühen Jugend und allen Freuden und Leiden, der Schulerfahrung, den Hobbys usw. Beim einen Bild wird man sagen, hier bin 7 Jahre und bin Erstklassler und hier bin ich 10 Jahre und bin Bayernfan. Hier bin ich 18 Jahre und Soldat und hier mit 20 wurde ich Punk, dann hier mit 25 hat mich das gesellschaftliche Leben eingeholt; und hier bin mit 27 Jahren mit meiner Familie (Frau und Kind). Der Körper mag also viele Veränderungen durchgemacht haben, innerlich mag man viele Identifikationen angenommen und abgelegt haben. Vieles hat sich verändert, nichts ist mehr so, wie es mal früher war, also weder Körper noch meine Weltanschauung, aber trotzdem ist etwas gleich geblieben. Wenn man genau hinhört, sagt man immer, hier bin ICH 5 Monate alt, hier bin ICH Fußballer, jetzt bin ICH Vater usw. Auf all den Bildern ist ein verschiedener Körper zur verschiednen Zeit zu sehen und eine jeweils verschiedene Erinnerung an diese Zeit, aber das ICH, der jenige der all das betrachtet, der all diese Umstände erlebt hat, seien sie nun fröhlich oder traurig gewesen, er ist immer der gleiche geblieben. Es gibt nur einen Bereich, von der Vergangenheit bis heute, an den wir uns mehr oder weniger erinnern können. Wenn uns die Eltern nicht sagen würden und wenn wir es mit Hilfe des Verstandes nicht verstehen könnten, dann könnte man auch in Frage stellen, dass es uns gab, als wir zwei Monate alt waren. Denn an diese Zeit können wir uns nicht erinnern. Anhand vertrauenswürdiger Aussagen der Eltern und anhand unseres Verstehens, dass auf diesen Aussagen gründet, glauben wir nicht nur, dass wir auch damals (mit 2 Monaten) existierten, sondern wir wissen das ganz gewiss. Das ICH, welches sich über die ganzen Jahre, jedoch in verschiedenen Umständen und Körpern, da war, war auch damals da. Die Eltern wurden sich dieses ICHS bei den ersten Anzeichen der Schwangerschaft bewusst. Was war aber mit dem ICH davor? Wo kam es her? Die Erinnerung der Eltern mag noch maximal bis zum Zeugungsakt zurück reichen und weiter nicht. Hier gibt es dann verschiedene Meinungen darüber, was dann wirklich passier. Sie alle zu erläutern, würde dieses eh schon wieder zu langes Posting verlängern. Für unsere Betrachtung sind jedoch die meisten dieser Erklärungsversuche unwichtig. Wir haben gesehen, dass es ein ICH gibt, welches die ganze Zeit da war. Wir wissen nicht genau, wer dieses ICH ist, aber wir sind sich bewusst. So wie uns die Eltern sagen können, dass es uns zu einer Zeit gab, an die wir uns nicht erinnern können, so gibt es auch autoritative Quellen, die uns auf eine noch mehr in Vergessenheit geratene Zeit erinnern können. Unserer Vertrauen in unserer Eltern formt unserer Weltsicht sehr stark, was zu sagen davon, wie sich unserer Sicht durch das Vertrauen in die autoritativen Quellen der Veden verändert. Es geschieht nicht so selten, dass ein Kind, welches getrennt von den Eltern aufgewachsen ist, diese nicht mehr annehmen kann. So ist das auch mit den Veden (Veda kommt von Wissen und bezieht sich auf alles Wissen der Vergangenheit, Gegenwart und der Zukunft). Nicht jeder, der durch die Unwissenheit vom Wissen getrennt war, kann die Veden und die Aussagen darin annehmen. Ich erwähne die Veden, um sie als den Beweis dafür zu nennen, dass wir auch vor der Geburt existierten. Die Wiedergeburt ist nicht nur eine Annahme. Sie ist auch nicht Tatsache, weil ich oder irgend jemand anderes das so sagt, oder daran glaubt, sondern sie ist eine Tatsache, die von den vedischen Schriften und den Weisen, die eine geeignete Sicht haben, bestätigt wird. Ob wir nun daran glauben oder nicht, die Tatsache bleibt die gleiche, genauso wie die Erdanziehung Tatsache bleibt. Unser Glaube, oder besser gesagt unsere Annahme werden uns spüren lassen, ob wir uns täuschen oder nicht. Man mag nicht glauben, dass es eine Erdanziehung gibt. Wenn man jedoch vom Hochhaus springt, dann wird man zum Boden fallen. Und dann spielt es auch keine Rolle, ob man an die Ewigkeit der Seele glaubt oder nicht, sie wird entsprechend ihrer Bestimmung weiter gehen. Auf die eine falsche Annahme mag der „Tod“ warten und auf die andere, das, worüber schon gesprochen wurde (was man vermeiden sollte).
Was erklären nun die Veden, vor allem die Bhagavad Gita, bezüglich der Seelenwanderung. Es heißt, die Seele, das ICH, das Bewusstsein ist ewig. Dann gibt es noch einen feinstofflichen Körper bestehend aus Denken, Fühlen, Wollen, Intelligenz und falschem Ego. Und letztendlich gibt es einen grobstofflichen Körper. Dieser besteht aus den fünf Elementen: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Die Seele, oder Selbst ist lebendig, während die feinstoffliche und grobstoffliche Materie tot ist. Sie scheint sich nur zu bewegen, weil die Seele drin ist. Die Seele kann mit dem Körper verglichen werden und die Materie mit den Kleidern am Körper. Die unsichtbare Unterwäsche ist der subtile, feinstoffliche Körper, der vom grobstofflichen Körper, von der Kleidung bedeckt ist. Nur weil man die Unterwäsche so nicht sieht, bedeutet das nicht, dass sie nicht da ist. Genau das gleich ist mit der Seele. Man sieht sie nicht, aber man kann sie anhand der Lebenssymptome wahrnehmen. Die Kleider und die Unterwäsche können sich von selbst aus nicht bewegen. Wenn man sie auszieht, bleiben sie Liegen. Genauso bleibt auch der Körper liegen, wenn die Seele aus ihm raus geht. Auf dem Bett mag der komplette Körper liegen, aber kein Arzt der Welt wird diesen zum Leben erwecken können, wenn die Seele weg ist. So wird auch die Seelenwanderung mit einem Wechseln der Kleider verglichen. Man legt alte und verbrauchte Kleider ab und legt dann neue Kleider an.
Welche Kleider wird man dann aber anlegen? Das hängt vom Bewusstsein ab. Tod bedeutet, das Aufgeben des grobstofflichen materiellen Körpers. Der Feinstoffliche Körper, bestehend aus Gedanken, Emotionen, Wünschen, der Intelligenz und dem Ego der bleibt bestehen. Es wird klar gesagt: An den Zustand, an dem Mann sich am Zeitpunkt des Todes erinnern, den Zustand wird man erreichen. Vereinfacht gesagt, wenn wir uns an eine Frau erinnern, dann werden wir einen Frauenkörperbekommen. Egal an welchen Zustand, an welche Umstände wir uns erinnern, in diese werden wir auch geboren. So kann man auch verstehen, warum verschiedene Kinder in Verschiedenen Familien auf die Welt kommen. Warum manche Kinder bestimmte Talente mit sich bringen. Das kommt aus vorherigen Leben. Das ist im feinstofflichen Körper von denen drinnen. Mozart hat mir vier Jahren seine außerordentlichen Fähigkeiten gezeigt. Woher kommen diese? Woher kommt es, dass jemand auch mit so etwa 3-4 Jahren, wie ein indischer Weiser und Heiliger, Srila Bhaktivinoda Thakura, Poesie schreibt. Das kommt aus einer Tiefe, in die wir nicht hinein zu sehen vermögen; von einer Ebene, die sich unserer Sinneswahrnehmung entzieht. Der Tod, das Unbrauchbarwerden eines Körpers ist eine rein sinnliche und von daher auch unvollständige Sicht. Der Körper stirbt, und ein neuer wird anhand der Informationen im feinstofflichen gebildet. Dieses inneren Körpers kann man sich auf eine Art und Weise, wie dies beim Suizid der Fall ist, nicht einfach so entledigen. Dieser Versuch gleicht dem Formen einer Flüssigkeit mit einen Hammer. Der feinstoffliche Körper kann nur durch geistige bzw. spirituelle Praxis gewandelt werden. So kann auch die Kette der Wiedergeburten durchbrochen werden. Dann identifiziert sich die Seele weder mit dem Körper, noch mit dem Geist, der Intelligenz, oder dem falschen Ego. Man weiß dann tatsächlich wer man ist, wer man war und wer man für immer sein wird. Jegliche Vorstellung darüber, jeglicher Versuch dies Mental zu erfassen ist nur eine Fehlvorstellung, denn diese klare Sicht ist jetzt weit weg von uns. Alles was durchsickert ist ein Ruf aus dieser Welt. Denn Weg muss man langsam und Schritt für Schritt gehen. Mann darf dieser einen transzendentalen Ebenen keine Grenzen aufzwingen. Von daher, kann sie sich uns in weniger als einer Sekunde zeigen. Die Frage ist nur, in wie weit wir bereit sind, sich dieser Welt zu öffnen.
Es tut mir leid, dass dies immer so lang wird, wenn ich schreibe. Dann kann auch die Konzentration beim lesen manchmal weggehen – außer wenn man langsam liest. All das ist ein Thema, dass man ohne Ende, Leben für Leben fortführen kann. Es kommen immer neue Aspekte hinzu und dass ist dann auch schon gleichzeitig der Prozess der Wandlung, der zum Schlussendlichen brechen der Kette führt. Für mich macht der Austausch über dieses unergründliche Thema das Leben erst wertvoll. So hoffe ich, dass wir damit fortfahren können.

Alles Gute

Daniel

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