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Date Posted: Sat, 08 Sep 2007, 22:30:39
Author: AngelDark
Subject: Re: Und wer erwürgt mich?
In reply to: Verena 's message, "Und wer erwürgt mich?" on Sat, 08 Sep 2007, 9:58:11

Hallo Verena,

wenigsten möchte ich mit der Anrede noch höflich anfangen... aber kommen wir mal direkt zum Wesentlichen. Ich habe ja schon einiges gelesen, aber diese, deine, Worte übertreffen ja fast alles. Ich nehme die Leute hier und auch in anderen Foren sehr ernst. Sie erzählen von ihren Problemen, suchen einen Weg damit es ihnen besser geht.
In den meisten Foren wird über u.a. Suizid diskutiert. Es gibt sogar einige Foren wo du "nützliche" Tips bekommst wie du es am Besten "hinter dich bringst". Tja, all das soll es tatsächlich geben. Dies ist allerdings eins wo drüber steht das es keine "Hinweise" gibt. Gut soweit, denn die suchst du ja auch gar nicht. NEIN, denn du gehst noch einen Schritt weiter. DU suchst jemanden der es gleich für dich erledigt. Nach dem Motto:
Hey, ist da draussen nicht jemand der mich umbringen möchte?? Ich stehe grad mal zur Verfügung...
Ganz grosses Kino!!!
Hey, na ist das nicht mal wieder was tolles für die Medien...?! Frau suchte sich ihren Mörder im Suizidchat. Unsere böse Gesellschaft... Igitt...

Sorry, du magst ein tragisches Schicksal haben welches auch sicherlich ernst genommen werden sollte und auch nicht unbedingt Sarkasmus verlangt, aber dein Post finde ich unterste Schublade. Geh den Schritt und such dir Hilfe die du offensichtlich bitter nötig hast, aber versuch nicht unbeteiligte Menschen in dein Drama zu ziehen!! Das ist nämlich der letzte Ansatz.
Also, wenn das ein "Hilfeschrei" von dir war... dann raff dich auf und versuch dein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Mach eine Therapie.. geh zu den Anonymen Alkoholikern... nüchter dich aus und such dir einen neuen Job. DU bist für dich verantwortlich. Sie dein Leben als etwas gutes an und such dir keinen "starken Mann" der dich erwürgt. Krieg dein Leben in den Griff und dann kannst du dir einen Mann suchen der dich ein wenig würgt, aber vielleicht in einer netteren Art und Weise als in der endgültig letzten....

AD




>Heute bin ich Anfang 40, gescheiterte Chefsekretärin,
>Alkoholikerin und notorische Ladendiebin, die sich am
>liebsten umbringen würde. Früher hätte man mich
>wenigstens an den Galgen gehängt.
>
>Damals, als ich 14 und Schülerin auf einem prüden
>Mädchengymnasium war, weilte ich mit meiner Klasse mal
>in einem Schullandheim inmitten einer idyllischen
>Wildnis im tiefsten Hunsrück. Sankt Martin stand an
>und wir sammelten dort eifrig Reisig und Unterholz im
>Wald für das riesige Martinsfeuer. Ein Obdachloser
>half uns dabei, der in einem behaglichen selbst
>gebauten Erdbunker hauste und fast gänzlich von den
>Erzeugnissen der Natur lebte. Die Behörden duldeten
>ihn, weil er harmlos und liebenswert war und die
>Gartenarbeiten im Schullandheim verrichtete.
>Doch dann passierte es. Wir zogen mit unseren Fackeln
>zum aufgetürmten Brennmaterial und entzündeten es.
>Bald darauf hörten wir verzweifelte Schreie, die von
>panischer Todesangst und unvorstellbaren Qualen
>zeugten. Es war unser obdachloser Freund, der sich in
>Freitodabsicht inmitten der Reisigbündel gelegt und
>versteckt hatte. Doch er hatte keine Chance mehr, denn
>als die Feuerwehr mit dem Löschen fertig war, fand man
>nur noch seine verkohlte Leiche.
>
>Welch ein schrecklicher Tod er doch starb, wie bei
>einer Hinrichtung anno 1650 auf dem Scheiterhaufen.
>Welche Ängste er doch vorher wohl ausgestanden haben
>mag? Und ich bin heute zu feige, mich kurz oder
>schmerzlos in den Tod zu stürzen. Wenn starke
>Männerhände mich doch nur erwürgen würden!

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