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Date Posted: Fri, 03 Oct 2003, 20:02:47
Author: life
Subject: verloren und vermisst....

Für meinen Zwillingsbruder:

Ich kenne dich bis heute nur aus Erzählungen unserer Eltern. Sie erzählen mir immer, wie ähnlich wir uns sahen. Doch man konnte uns gut auseinander halten: Du warst fast 2cm größer als ich und der lautere Schreier von uns beiden. Ich hielt mich immer still im Hintergrund. Als wir krank wurden, verbrachten wir die meiste Zeit in einem Kinderkrankenhaus. Wir lagen oft zusammen in einem Bett, denn als uns die Krankenschwestern getrennt legen wollten, schrien wir lauthals auf. Manchmal wünschte ich mir, du wärst noch bei mir – wir würden uns sicher gut verstehen. Unsere Eltern sagten mir immer, dass du der Stärkere von uns beiden warst. Doch warum musstest du früher gehen, als ich? Warum habe ich damals diese Krankheit besiegt und du hast es nicht geschafft? Ich weiß, ich kenne dich nicht, doch ab und zu kommt es mir so vor, als ob ein Teil von mir fehlen würde. Und dieser verlorene Teil bist du!

SASCHA
12. April 1983
bis
17. April 1985


Für meine Meerschweinchen:

Ich bekam dich von meinen Eltern geschenkt, als ich Sascha verloren hatte. Sie dachten, sie könnten mir damit etwas den Schmerz nehmen. Du warst noch ganz klein, als ich dich zu mir in mein Bett gesetzt bekommen hatte. Und wir waren jahrelang dicke Freunde, bis dich eines Tages ein Wiesel erwischte und dir vor meinen Augen die Kehle aufbiss... Vielleicht bist du nun der Grund, dass ich nie ohne ein Haustier leben könnte.

BOMMEL
19. April 1985
bis
07. April 1994

Dich habe ich aus einem Tierheim geholt – zusammen mit dem Kaninchen Rudi, mit dem du aufgewachsen bist. Ihr ward beide wie ein Herz und eine Seele. Ich konnte euch nicht einmal für fünf Minuten trennen. Ich denke, dass dich Rudi immer noch vermisst, denn seitdem du tot bist, ist er nicht mehr so wild wie früher – vielleicht liegt es aber auch an seinem Alter. Er ist ja immerhin schon stolze 9 Jahre alt!
Du hattest im Sommer immer eine Augenkrankheit – genauso wie Rudi. Ich peppelte euch beide immer wieder hoch. Ich versuchte dich der Sonne fern zu halten, weil das deinen Albinoaugen nicht gut tat. Doch eines Tages bist du aus dem Kasten geflohen – ich weiß bis heute nicht wie. Ich denke, dass du bestimmt zu Rudi auf den Rasen wolltest. Als ich dann wieder kam, lagst du tot auf dem Rasen und neben dir lag Rudi. Er hatte auf dich aufgepasst – und ich hoffe, dass dort, wo du bist, auch jemand ist, der auf dich Acht gibt!

MIMMY
08. April 1994
bis
30. Mai 1996

Man sagte mir damals, dass du nicht lange leben würdest, weil du eine seltene Krankheit hattest... Doch ich gab dich nicht auf und nahm dich mit zu mir nach Hause. Irgendwann war die Krankheit so weit fortgeschritten, dass du nicht mehr laufen konntest und auf dem linken Auge blind wurdest. Es tut mir leid, dass ich nicht genügend auf dich aufgepasst hatte und dass du so ein kurzes Leben hattest!

TRIXIE
01. Juni 1996
bis
12. November 1996


Für meine Oma:

Du hast mir immer sehr spannende und lange Geschichten erzählt. Ich hörte dir gerne dabei zu. Wenn du mal alleine zuhause warst, hast du mich oft angerufen und mich gebeten, zu dir zu kommen. Das tat ich dann auch. Wir aßen dann zusammen mein Lieblingsessen, dass du mir oft gekocht hattest. Du hattest mir auch oft von deinen Taten als Rot –Kreuz – Schwester erzählt und so brachtest du mich dazu, dass ich unbedingt Krankenschwester lernen wollte. Wenn du wüsstest, dass ich vor einigen Wochen mein Staatsexamen zur Krankenschwester bestanden habe, wärst du sicher sehr stolz auf mich. Du warst immer für mich da. Ich konnte mit dir über alles reden, was mich bedrückte. Doch, als du krank wurdest, trennten sich ganz langsam unsere Wege. Ich verfluche diese Krankheit heute immer noch sehr. Denn sie hat mir einen sehr wichtigen Menschen einfach aus meinem Leben gerissen!

OMA
27. April 1923
bis
23. April 1998


Für einen sehr guten Freund:

Wir beide hatten immer nur Unsinn im Kopf. Ob wir durch unsere Dörfer zogen und ein paar Äpfel klauten, oder ob wir in dem Schulbus sämtliche Nothammer klauten, um sie dann auf dem Flohmarkt zu verkaufen. Man kannte uns schon überall. Sogar der Polizei waren wir nicht unbekannt. Wir riefen ständig dort an, um irgendwelche Besoffenen, die wir an den Straßenrändern fanden, nach Hause bringen zu lassen.
Sogar in der Tanzschule konnten wir unsere Streiche nicht lassen. Einmal ließen wir auf beiden Toiletten das Wasser überlaufen und sorgten für einen kleinen Swimming –Pool mitten auf der Tanzfläche.
Ich hätte mit dir gerne weiter die Kurse in der Tanzschule gemacht, doch du wurdest mir einfach weggenommen. Irgend so ein blöder Autofahrer hatte dich mit deinem Roller auf der Autobahn von hinten gestoßen... die bist auf die andere Fahrbahn geschleudert worden und dort hatte dich ein anderer überfahren... Es tut mir leid, dass ich nicht bei dir war! Ich vermisse unsere Streiche – doch am Meisten davon vermisse ich dich!

DANIEL
23. Juli 1982
bis
16. September 1998


Für meinen allerbesten Freund:

Wir verstanden uns von Anfang sehr gut. Mit dir konnte ich lachen, weinen oder einfach nur schweigen. Du hattest mich verstanden und warst immer für mich da, dafür danke ich dir! Du hattest mich immer wieder aus meinen Tiefs herausgeholt und mit deiner optimistischen Art aufgeheitert. Ich dachte, dass unsere Freundschaft ewig halten würde, doch ich hatte mich getäuscht. Man hatte dich mir weggenommen und nun werde ich dich nie wieder sehn können. Ich kann dich nicht anrufen, wenn ich jemanden zum Reden brauche. Ich kann dir nichts mehr erzählen, was ich erlebt hatte... Du wirst nicht dabeisein können, wenn mein erstes Buch veröffentlicht wird, dass ich dir gewidmet habe... Du wurdest mir einfach genommen – durch einen tragischen Autounfall – und bisher weiß niemand, wie es genau passiert ist... Alles was bleibt, sind die Erinnerungen an dich und deine Homepage. Danke für alles, was du für mich getan hast, mein Teufelchen!

MANUEL
12. Februar 1973
bis
09. Februar 2001


Für eine wunderbare Freundin:

Ich verfluche den Tag, an dem wir Streit hatten... ich verfluche mich dafür, dass ich diesen nicht gleich aufgeklärt hatte. Du fehlst mir und ich wünschte mir so sehr, dass ich dich mal wieder in meine Arme schließen kann!
Ich weiß nicht, wo du bist und was du jetzt tust... deine alte Adresse stimmt nicht mehr... genauso wenig wie deine Handynummer. Letztens dachte ich, ich hätte dich gesehn, doch ich war zu feige, hinzugehn, um mich wirklich zu vergewissern...
Wir hielten immer zusammen und waren jederzeit füreinander da. Mein Vertrauen zu dir ist immer noch da – doch leider fehlt die Person dazu... Ich kann meine Gedanken nicht richtig in Worte ausdrücken, doch ich wünsche mir so sehr, dass ich dich wieder sehe... falls du das liest, dann gib mir bitte irgendein Zeichen von dir! Es wäre so schön...

ANDREA
vermisst seit 14. Mai 2001


Für meinen Kater und mein Kaninchen:

Ich wünschte mir, ich hätte diesen Mann niemals kennengelernt. Er konnte euch nie leiden und versuchte immer wieder, euch mir wegzunehmen... Wenn ich diese verdammte Zeit zurückdrehen könnte, hätte ich euch genommen und wäre zusammen mit euch abgehauen. Ich hätte euch niemals im Stich lassen dürfen...
Niemand weiß, was wirklich mit euch passiert ist... nicht einmal ich. Ihr wurdet mir einfach entrissen und ich vermisse euch immer noch. Mein „Zoo“ ist nicht mehr derjenige, welcher er mal war... zwei wichtige Tiere wurden mir „gestohlen“... es tut immer noch so weh... Ich habe euch im Stich gelassen. Wenn ich wüsste, wo ihr jetzt seid, würde ich alles daran tun, um euch zu mir zurück zu holen. Ihr bräuchtet nun auch keine Angst mehr zu haben... Ich habe mir eingeredet, dass ihr tot seid, doch ich weiß es nicht, ob das stimmt... Kein Tier kann euch beide ersetzen! Ich hätte viel besser auf euch achten sollen! Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an euch denke... eigentlich müsstet ihr hier sein, um mit euren „Freunden“ herumzutollen....
Ich vermisse euch beiden wirklich sehr...

ALF
vermisst seit 14. Juni 2001

DENIS
vermisst seit 24. Dezember 2001


Für eine gute Bekannte:

Es war kalt und die Straßen hatten bereits Bodenfrost. Doch du fuhrst trotzdem mit deinem Auto viel zu schnell... Ein kleiner Igel lief über die Straße... du wichest ihm aus... und wurdest uns genommen...
Wir sprachen oft über Tiere, weil wir beide ein sehr großes Herz für sie haben. Als ich erfuhr, was mit dir passiert ist, konnte ich auf der einen Seite verstehen, warum du es getan hattest – auf der anderen Seite jedoch hattest du uns alle geschockt. Wir saßen tagelang zusammen und redeten darüber, ob es richtig war, was du getan hast... aber wir sind immer nur auf einen Entschluss gekommen: Es bringt dich uns nicht zurück!

REBECCA
12. Mai 1980
bis
28. November 2002


Für mein Kaninchen:

Ich hatte dich damals zu mir genommen, obwohl fast kein Platz da war. Doch ich wollte dich retten. Ich wollte nicht, dass du weiter verprügelt wurdest und Hunger leiden musstest. Sie wollten dich aussetzen und ich kam zum Glück noch rechtzeitig. Anfangs warst du sehr scheu zu mir. Doch mit der Zeit wachste dein Vertrauen zu mir. Irgendwann konntest du dann gar nicht genug Streicheleinheiten von mir bekommen. Du wurdest richtig anhänglich. Und als du Leo und Alf zur Welt gebracht hattest, hast du mir die beiden in die Hände gelegt. Niemand – außer mir – durfte die beiden Kleinen anfassen. Du warst eine sehr gute Mutti.
Doch ich brachte dich zu spät zum Arzt... Er konnte dich nicht mehr retten... deine Krankheit war zu weit vorangeschritten... du hattest sicher Schmerzen. Und es tut mir unendlich leid, dass ich nicht da war, als du so nach Luft ringen musstest und langsam erstickt bist... Ich hoffe, du hast es besser, dort, wo du jetzt bist!

BOBBY:
05. August 1998
bis
21. Juli 2003


Für einen ganz besonderen Menschen:

Ich wollte dir meine wahren Gefühlen offenbaren, doch es war leider zu spät.
Du lagst bereits im Krankenhaus und rangst um dein Leben. Dabei wolltest du nur einen Autoreifen wechseln... doch ein Autofahrer hatte dich übersehn und einige Meter mitgeschleift...
Es fällt mir immer noch schwer darüber zu reden, deswegen behalte ich es für mich.
Ich werde nie wieder solch einen Menschen, wie du einer warst, finden... nie mehr...
Ich erinnere mich sehr gerne und auch oft an unsere gemeinsame Zeit zurück. Wir unternahmen sehr viel zusammen und es machte uns nichts aus, was die anderen über uns dachten. Doch manchmal wünschte ich mir, dass wir früher auf die andern hätten hören sollen, dann wäre ich bei dir gewesen und hätte dich warnen können, als dich das Auto erfasste...
Es tut immer noch sehr weh über all diese Dinge nachzudenken. Doch am meisten tut es weh, dass ich dir zu spät von meinen Gefühlen sagen wollte...
Pass auf dich auf, Schatzl! Ich werde dich niemals vergessen!

BERNY
31. Januar 1981
bis
29. August 2003





Ich sitze hier und denke über all diese Dinge nach, die passiert sind...
Warum lebe ich immer noch?
Warum habe ich immer so viel „Glück“ alles durchzustehen?
Warum überlebte ich damals diese Krankheit und mein Bruder musste deswegen sterben?
Warum überlebte ich vor 4 Wochen die Begegnung mit diesem besoffenem Autofahrer und so viele Freunde von mir mussten wegen so etwas sterben?
Wieso muss ich weiterleben?
Wieso muss ich all diese Trauer ertragen?
Warum hört mir keiner mehr zu?
Habe ich zu viel Glück?
Manche sagen, dass es ihnen schon fast unheimlich wäre.
Andere sagen, dass sie schon darauf warten, bis sie meinen Namen in der Zeitung lesen.
Sie haben alle Recht!
Ich habe immer nur Glück, obwohl ich es gar nicht will!
Ich hoffe, dass dies bald aufhört und ich endlich dorthin gehen kann, wo ich wirklich sein möchte... bei all diesen lieben Menschen und Tieren, die IMMER für mich da waren.
Ich möchte nicht mehr alleine sein und trauern.
Ich möchte sie alle wieder sehn!
An manchen Tagen denke ich über all diese Dinge nach.
Es ist zu viel passiert – zu vieles, dass ich nicht mehr alles aufzählen kann.
Und es wird sicher noch einiges passieren – ganz bestimmt!
Doch darauf lege ich keinen Wert.
Ich werde ständig nur verlassen...
Ich bin nichts Besonderes und werde das auch niemals sein!
Ich bin auch keine Kämpferin, obwohl ich all diese üblen „Dinge“ über mich ergehn lasse.
Vielleicht tue ich es auch deswegen, um zu vergessen...
Zu vergessen, was alles geschehn ist...
Oder um zu hoffen, dass es besser wird...
Ich weiß es nicht...
Selbst DU hattest mich mit großen Augen angesehn, als ich dir die Wahrheit sagte.
Du meintest dann nur zu mir, dass du darüber nachdenken musst – alleine.
Und nun meldest du dich nicht mehr bei mir.
Ich weiß, dass du das lesen wirst!
Überlege so lange nach, wie du willst.
Doch bitte tue mir einen Gefallen:
Sage mir offen, wenn du es nicht aushälst, mit mir das durchzustehen, bitte!
Ich weiß, du vermisst Berny genauso, wie ich und du weißt auch, was aus ihm und mir beinahe hätte werden können...
Doch nun hat es uns beide getroffen und ich bin seither sehr glücklich! Ich hoffe, dass es weiterhin so bleibt. Doch das liegt nun an dir. Lass mich nicht im Ungewissen und melde dich bitte bei mir!

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