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Date Posted: Tue, 04 Feb 2003, 13:37:53
Author: Daniel
Subject: Re: Hast Du schon mal daran gedacht, Dich umzubringen?
In reply to: Morgenmuffel 's message, "Re: Hast Du schon mal daran gedacht, Dich umzubringen?" on Tue, 04 Feb 2003, 4:27:00

Hallo alle zusammen,

Morgenmuffel, du hast Recht, dass sich Mitglieder der Osho-sekte swamis und sannyasis nennen, aber man darf das nicht gleichsetzten und meinen alle swamis sind von Osho, genauso wie man nicht meinen sollte, dass alle Deutschen Nazis sind. So etwas würde ich Uninformiertheit oder Vorurteil nennen. Das hat also mit den Tatsachen, so wie sie sind, nichts zu tun. Das Beispiel mag vielleicht unpassend sein, aber ich nenne es nur, um es zu verdeutlichen, wie weit man sich irren kann, wenn man den Begriff Swami mit Osho gleichsetzt. Der Begriff Swami kommt aus der alten Sanksrit Sprache und bedeutet „Meister der Sinne“. Wer kann ein Meister der Sinne genannt werden? Das ist jemand, der die Dränge der Sinne zu Kontrollieren vermag. Er kann auf Essen verzichten, obwohl er hungrig ist; er hat die Kontrolle darüber was er isst; d.h. wenn er weiß, dass Alkohol nicht gut ist, dann trinkt er ihn nicht, jemad anderer mag auch wissen das es nicht gut ist, mag auch darunter Leiden, weil er trinkt, aber bekommt diesen Trieb unter Kontrolle; ein Meister der Sinne fällt beim Anblick einer schönen Frau der Lust nicht zum Opfer; er kontrolliert seine Sprache vollkommen, hört nur das was sich auf seine spirituelle Sehnsucht bezieht, hat also kein Bedürfnis Nachrichten und Sensationsmeldungen als Unterhaltung, oder welchen auch immer anderen Gründen, zu hören usw. Also man kann ihn anders als einen selbstbeherrschten Menschen bezeichnen, der aber auch im Geiste beherrscht ist. Denn es gibt auch Menschen, die nach außen hin beherrscht erscheinen mögen, aber innerlich ziemlich durcheinander sind. Wenn man jedoch die Osho-Mitglieder betrachtet, dann sehen wir, dass sie in der Regel keinen dieser Kriterien erfüllen, um als Meister der Sinne genannt zu werden. Uneingeschränkte Geschlechtsbeziehungen und Drogenkonsum sind gerade die zwei Dinge, welche diese „philosophie“ auf viele anziehend sein lassen. Wenn dann jemand anhand von dem was solch ein „sannyasi“ sagt, darüber sich ein Bild macht, was sannyasi bedeutet, dann wird er mit Sicherheit eine falsche Vorstellung haben. Sollte das vielleicht ein Osho-Nachfogler lesen, dann bitte ich ihn um Entschuldigung, dass ich das so sage. Es geht mir also nicht darum irgend jemanden persönlich anzugreifen, sondern nur den Begriff so darzustellen, wie er wirklich gemeint ist.
Da du dich auf die Oshos beziehst, kann ich dir nicht antworten, warum sie ihre Postings veröffentlichen? Ich nehme an, dass sie meinen, jemand anderem mit ihrer „Philosophie“ helfen zu können. Manch einen können sie auch mit Sicherheit weiterhelfen, nur darf man dann eben nicht stehen bleiben, sondern immer weiter und weiter gehen. Insofern ist es nur der aufrichtige Wunsch, der entscheidend ist.
Was aber mein Motiv betrifft, warum ich so etwas Poste, das ist genauso das gleiche. Ich bin davon überzeugt, dass solche Überlegungen einen weiterhelfen können, so wie sie auch mit weiter geholfen haben und noch immer weiter helfen.


Schmerzen:

Tja, dass ist einer der Punkte, die mir nicht erfassbar erschienen. Wenn einer Suizid begeht, weil er hier gelitten hat, dann wird er in dem darauffolgendem Zustand noch einmal dafür bestraft, in dem er eine lange Zeit in seiner alten Umgebung weiter existieren muss?? Erstens länger als ein normales Menschenleben und zusätzlich ohne die Möglichkeit zu fühlen etc, gleichzeitig leider er aber??
Versteh ich ehrlich gesagt nicht.


Man sollte sich darüber bewusst sein, warum er jetzt leidet. Jetziges Leid wurde durch falsche Taten in der Vergangenheit verursacht. Solange mit in diesem jetzigen Zustand ist, kann man diese schlechten Taten durch gute aufheben. Das heißt, davor war man egoistisch und jetzt kann man diesen Egoismus und die Folgen darauf durch Selbstlosigkeit aufheben. Das ist genauso wie mit einem Kredit. Man mag einen Kredit aufnehmen und viel genießen. Man mag überall frei hinfahren, alles sehen usw. Dann muss man aber den Kredit zurückzahlen. Wenn man sich einfach aus dem Staub macht, dann wird man verfolgt werden und wird schlussendlich auch erwischt und der Freiheit beraubt werden. In dieser Welt mag es einen sogar noch gelingen sich zu Verstecken, aber den feinstofflichen Gesetzen der Natur kann niemand entkommen. Im Gefängnis hat man noch immer alle Wünsche wie davor, nur hat man dann nicht die Gelegenheit diese erfüllt zu bekommen. Man trauert dann auch oft darüber, was man alles hatte und jetzt nicht mehr hat. Selbstmord bedeutet somit nichts anderes als Fortsetzung des eigenen Egoismus. Ich habe mich zu schulden gemacht, aber ich will das nicht wieder gut machen, sondern ich fliehe in die Ungewissheit. Das Gesetz der Natur, dass uns schult, lässt so etwas nicht zu. Der Lehrer mag dem Schüler eine 5 in der Schule geben und der Schüler mag traurig sein, aber das nächste Mal wird er, sofern er intelligent genug ist, mehr lernen. So wird auch jemand der die schreckliche Erfahrung der nicht körperlichen Existenz durchmacht, um eine Lektion reicher sein. Wenn man diese Lektion umgehen kann, dann umso besser, so wie es auch besser ist die Wiederholungsprüfung zu umgehen, geschweige denn dass Schuljahr zu wiederholen. Zwei Schüler mögen im gleichen Haus, der gleichen Umgebung leben. Der eine hat aber eine Wiederholungsprüfung und der andere nicht. Während der eine draußen spielt, muss der andere Lernen und noch nebenbei an das spielen denken.


Schmerzen:

Mit welcher Begründung weist dein Meister oder Du den Freitod ab? Warum ist dieser Akt es wert, bestraft zu werden?
Wenn die Formel für eine glücklichere Welt das gegenseitige Füreinanderdasein, Mitgefühl etc ist, wieso hat man dann kein Mitgefühl mit demjenigen, der schon in seiner ersten Existenzform gelitten hat??


Die Begründung dürfte oben dargelegt sein. Warum aber dieser Akt bestraft, ist einfach aus dem Grund um uns zur Vernunft zu bringen. Wenn der Vater dass Kind bestraft, weil es etwas falsch gemacht hat, dann ist dass nicht aus dem Grund, weil er das Bedürfnis hat, das Kind zu strafen, sondern nur des Kindes wegen, damit es lernt. So werden auch wir von der Mutter Natur bestraft. Im Grunde genommen ist es dann auch nicht eine Strafe, weder das jetzige Leid, noch das kommende, sondern nur ein Ansporn zum Überdenken der jetzigen Auffassung. Das die Gefühle und Schmerzen sehr intensiv und stark sein können, sollte uns aufmerksam machen, um wie viel mehr man im Umgang mit anderen aufpassen soll. Man bedenke z.B. das Leid, welches die Familie eines Vaters der sich Umbringt durchlebt. Klar, sie sollen dann lernen mit diesem Leid umzugehen. Das ist ihre Lektion, aber für den ex-Vater wartet dann eine noch viel intensivere Lektion. Wenn er dann wiederum davonlaufen anfängt, dann kann dies wer weis wo enden. Wenn er aber Verantwortung für sich und seine Taten übernimmt, also die Schuld niemand anderem als sich selbst zuweist, dann kann er sich bessern anfagen.


Pepper:
Zwei Dinge fallen mir auf (die durchaus miteinander zusammen hängen):

Zum einen sprichst du vom Glück in dieser Welt und von der Ilusion des "käuflichen" Glücks. Aber wie kann man hier überhaupt glücklich sein? Sieh dir die Spielregeln an, die diesen Erdball zum Schrottplatz unterster Kategorie machen, und dann sieh dir den ethisch - moralischen und von 99% der Menschheit auch noch hochgradig verehrten Abschaum an (ich glaube, die die sich hier in den Foren versammeln gehören mit zu dem einen Prozent das über bleibt), die diese Spielregeln machen. Da kann man gar nicht so viel fressen wie man... aber das siehst du ja auch selber.




Wie kann man in dieser Welt glücklich sein? Da hat einer der Apostel (ich glaube Paulus) gesagt: „Ich bin in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt“. Jesus hat wiederum gesagt: „So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ Da nun die Welt so ist, wie sie ist und nur Gott weiß, warum wir hier sind, müssen wir das akzeptieren. Wenn jemand mit dem Begriff Gott nichts anfangen kann, dann kann er sich sicher sein, dass darin der Grund allen Leides, welches er erlebt, liegt. Seine Handlungen, die aus so einer Haltung geschehen, rufen nichts anderes, als weiteres Leid hervor. Ich will mich hier nicht ausschließen, denn wenn ich nur überlege, wie viel Leid ich verursacht habe, dann schäme ich mich richtig dafür. Man kann nicht von heute auf morgen ein sannyasi (weil wir gerade oben von denen gesprochen habe) werden, der mit seinen Handlungen kein Leid verursacht. Wenn man aber diesen Wunsch geschenkt bekommt - so zu handeln, dann fängt sich die Sache zum Guten an zu wenden und früher oder später wird man den Einfluss der Welt gar nicht etwas abzugewinnen versuchen, sondern man wird ihr das zu geben versuchen, was man im Herzen im Innern bekommen hat. So kann auch die Welt zu einem schönen und glücklichen Platz werden. Man wird vom Nehmer zum Geber.



Pepper:

Und wer sich umbringt, der findet "drüben" nur Unglück, sagst du, der durchlebt den gleichen Frust, nur ohne Körper. Ein Guter, der das Schlechte nicht mehr erträgt, soll also so leiden - was ist denn mit dem o. a. Gesocks, die darauf warten, eines natürlichen Todes zu sterben? Kommen die ins Paradies? Würde mich nicht mal wundern, wenn diese himmelschreiende Ungerechtigkeit "drüben" noch weiter ginge...


Ein Guter der das Schlechte nicht mehr leidet und sich aus diesem Grund der Welt entzieht, ist wie ein Soldat, der sein Volk, die Frauen und Kinder, beschützen soll, aber von der Frontlinie flieht, weil er Angst um sich selbst bekommt. Wenn man schon weiß was schlecht ist, wenn man seine Tricks und Macken erkannt hat, dann darf man nicht davon weglaufen, sondern man muss Kämpfen und anderen diese Tricks und den Einfluss des Schlechten aufzuzeigen. Das soll jetzt bitte nicht irgend wie politisch aufgefasst werden, denn das Schlechte und die Feinde sind in uns selbst. Die Welt ist nur ein Abbild unserer schlechten Eigenschaften. So wie das im Gericht ist. Wenn man sich nicht strikt gegen die Lüge stellt, ist man auch mitschuldig. Und wenn man schon sieht, was schlecht ist, dann soll man da etwas ändern. Alleine mag man schwach sein, aber mit anderen zusammen, indem man sich mit denen Austauscht und indem man die Botschaft der Wahrheit annimmt, mag man die ganze Welt sogar vom Einfluss des Schlechten befreien. Menschen, die Leiden, wenn sie das Leid anderer sehen und sich machtlos fühlen ihnen zu helfen, das sind die „besten“ aller Menschen. Die Bhagavad Gita, ein Buch, das ich persönlich sehr gerne mag, handelt von so einem Menschen, der schon sterben und davon laufen wollte, weil die Welt nicht so war, wie sie sein sollte. Das ist gleichzeitig auch noch einer der Gründe, warum ich überhaupt schreibe. Ich will euch sagen, dass ich in diesem Buch viele Antworten gefunden habe, die ich davor vergebens gesucht hatte – und auf dieser Suche schon ziemlich verzweifelt war. Es gibt da nicht was ich irgendwo im Hinterkopf haben könnte, was ich euch hier nicht sage. Wenn irgendwie verletzend oder aufdringlich bin, dein verzeiht mir bitte – das ist eben ein Symptom der Unwissenheit, gegen den wir zu kämpfen haben. Ihr seid alle rechtherzlich eingeladen auf www.bewusst-sein.org vorbei zu schauen. Dort gibt es jede Menge anderer Auseinandersetzungen zu verschiedenen Themen.

Alles Gute

Daniel

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