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Date Posted: 19:43:26 10/23/01 Tue
Author: nothing
Subject: Briefe und Planung

Ich befinde mich momentan in folgendem Zustand:
Jede Woche verläuft ähnlich, weil ich jedes Mal fest davon überzeugt bin, am folgenden Wochenende zu sterben. Die Entschlossenheit wird manchmal durch Gespräche mit meiner Therapeutin geschwächt, weil es mir dadurch oft etwas besser geht, aber weil ich mich dadurch nicht verändere, sondern nur für kurze Zeit mein Zustand ein wenig beeinflusst wird, kommt im Prinzip nichts außer meinem baldigen Suizid in Frage.

Das soll aber nicht direkt Thema des Postings sein. Ich wollte nur nicht ohne kurze Einleitung beginnen ;)

Was mich jetzt noch hindert, sind vermutlich Abschiedsbriefe und andere Planungen (in letzter Zeit habe ich oft wieder ziemlich große Bereitschaft gespürt, aber ich konnte nicht ohne diese Vorbereitungen gehen), denn das Gebäudeproblem, das mir vor kurzer Zeit noch Schwierigkeiten bereitet hat, ist nun erst mal behoben, weil ich ein ausreichend hohes Gebäude (sogar in der Nähe) nun als Möglichkeit habe, da um das Haus ein Gerüst steht. Diese Möglichkeit könnte mir aber auch sehr schnell davonlaufen.

Ich schreibe schon seit einiger Zeit an den Abschiedsbriefen, aber sie sind noch nicht fertig. Ich kann damit noch nicht zufrieden sein.
Sicher ist: Meine Eltern und meine Therapeutin werden ausführliche Abschiedsbriefe bekommen. Beide sind momentan
7 Seiten lang (Schriftgröße 12; tippe sie erst auf dem PC und schreibe sie dann später mit der Hand ab), aber -wie gesagt- noch in Arbeit.
Ich finde wohl einfach nicht die richtigen Worte, schreibe nur irgendeinen Mist und widerspreche mir wohl auch oft, was mir sehr leid tut, weil ich die wichtigsten Personen in meinem Leben nicht so verlassen möchte. Aber wegen meiner Dummheit, Denkunfähigkeit, Ausdrucksschwäche und Gefühllosigkeit ist es wohl nicht anders möglich.
Aber es ist ja auch klar, dass Abschiedsbriefe keine leichte Aufgabe sind, aber der muss ich mich stellen.

Fraglich ist, wer sonst noch einen Brief bekommt.
Mich würde interessieren, wie ihr das handhabt.
Ich habe nun nämlich auch mit einem Brief an Bekannte angefangen (der aber nur kurz sein soll) und somit im Prinzip für die Öffentlichkeit, denn ich habe Angst, dass meinen Eltern fälschlicherweise vorgeworfen werden könnte, sie hätten etwas falsch gemacht. Und obwohl diese Menschen mir ganz sicher nicht nahestehen, fühle ich mich trotzdem irgendwie verpflichtet Ihnen kurz zu erklären, weshalb ich mir das Leben nehmen werden (bzw. genommen habe) und dass niemand außer mir Schuld hat bzw. die Verantwortung trägt.
Dieser Brief wäre z.B. für Klassenkameraden (mit denen ich sonst aber gar nichts zu tun habe) oder auch 2 Menschen, die vor einiger Zeit noch in gewisser Weise Freunde waren, bestimmt.

Aber ist ein Abschiedsbrief, der an mehrere Personen gerichtet ist, wirklich angebracht?
Ich muss mir diese Frage selbst beantworten, aber vielleicht
habt ihr ja eine Meinung dazu.

Nun ist noch ein sehr kurzer Brief für die Polizei geplant, den ich an meinen Personalausweis heften möchte.
Ich werde einen Rucksack bei mir tragen, aber ich stelle mir die banale Frage, ob ich ihn am Sprung- oder Aufprallort ablegen soll, weil ich Angst habe, dass die Polizei ihn nicht findet oder er geklaut wird ;) (wohl eher unwahrscheinlich).

Ich bin nun nicht sicher, ob ich alle Abschiedsbriefe in den Rucksack tun sollte und die Polizei bitte, sie den betreffenden Personen zu überreichen, oder ob ich sie daheim verstecken werde und auf Zetteln im Rucksack (oder in den Hosentaschen) erkläre, wo sich die Briefe befinden.
Letzteres erscheint mir vorteilhafter, weil ich außerdem auch nicht unbedingt möchte, dass die Polizei private Abschiedsbriefe liest.
Ich könnte sie per Post verschicken (diese Diskussion gab es ja vor kurzem schon mal im Forum), eigentlich kann ich mir auch nicht vorstellen, dass dabei etwas schiefgeht, aber trotzdem finde ich es unsicher. Außerdem kann ich nie 100%ig sicher sein, dass alles wie geplant läuft... es wäre möglich, dass ich den Sprung nun doch nicht schaffe (eine schreckliche Vorstellung) und dann wären die Briefe trotzdem unterwegs. Zu riskant.
Wie habt ihr das geplant? (betrifft wohl eher die Springer, weil man bei dieser Methode nun mal die eigenen vier Wände verlassen muss).

Ein weiteres Problem stellt noch die geringe Wahrscheinlichkeit möglichst bald gefunden zu werden dar. Meine Eltern würden sich große Sorge machen, wenn ich plötzlich abends nicht mehr wiederkommen würde. Natürlich ist diese Sorge nicht zu vergleichen mit dem darauffolgenden Schmerz, wenn sie vom Tod ihrer Tochter erfahren, aber dennoch glaube ich, dass diese Ungewissheit auch ein Problem sein würde... meine Eltern könnten sich evtl. auch denken was passiert ist, aber diese Zeit möchte ich ihnen ersparen. Leider ist das nicht so einfach, weil ich eindeutig abends springen muss, da ich bei Helligkeit gesehen werden könnte und außerdem dort gearbeitet wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass mich dann noch jemand findet, ist mehr als gering.
Als potentielle Lösung, käme wohl nur in Frage, die Polizei vorher zu informieren, aber das werde ich nicht machen... das könnte grauenhaft enden.
Eine zeitversetzte Mail zog ich in Erwägung, aber irgendwie scheint es mir nicht machbar zu sein... Habe z.B. kein Outlook.

Vor kurzem wollte ich noch unbedingt meine Therapeutin schützen und in eine Klinik gehen, damit sie keine rechtlichen Probleme bekommt. Aber weil ich nun so eine Verzögerung einfach nicht mehr möchte, müssen positive Anmerkungen zur Therapie im Brief an die Polizei hoffentlich reichen. Vermutlich werde ich schreiben, dass sie alles getan hat, was sie konnte und nur wegen meiner Entschlossenheit für Suizid oder meiner Hartnäckigkeit in Bezug auf meine Auffassung von mir selbst nichts erreichen konnte.
Ich werde wohl auch schreiben, dass sich mein Zustand durch sie zeitweise verbessert hat (was auch der Realität entspricht).
Oder sollte ich besser tatsächlich lügen und behaupten, ich hätte mit ihr nicht über meine Todessehnsucht gesprochen?
Aber die Wahrheit ist wohl die bessere Möglichkeit, denke ich.

Weiß jemand, inwieweit Eltern oder Psychologen nach dem Suizid des Kindes bzw. des Patienten noch befragt werden? Müsste sich also z.B. meine Therapeutin noch Befragungen von der Polizei unterziehen oder würde dies durch meinen kurzen öffentlichen Brief wegfallen?

Das waren nun wohl etwas viele (und vor allem dumme) Fragen und außerdem ist der Beitrag auch wieder viel zu lang geworden. Entschuldigt mal wieder die Sinnlosigkeit des Postings und die vielen schrecklichen Formulierungen... ich hoffe, das alles hat bald ein Ende.

Mich interessiert zwar eure Meinung, aber ich erwarte nicht von euch, dass ihr auf diesen Mist antwortet... die meisten Fragen muss ich mir schon selbst beantworten. Einiges wurde ohnehin schon oft genug diskutiert.
Es tat trotzdem gut mal wieder ins Forum zu schreiben...

Alles Gute für euch!

nothing

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