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Date Posted: 11:52:19 10/28/01 Sun
Author: fragility
Subject: lebenslauf - muss keinem interessieren


Ich bin kein besonderer Mensch, und trotzdem fragen viele mich „wer bist du“...ja wer bin ich. Ich habe nicht viel zu sagen, und wenn doch, dann mache ich es... unaufgefordert... aber nicht weil mich irgend ein Mensch dazu zwingt. Meine Kindheit hat mich geprägt... zu dem was ich jetzt bin... was ich jetzt in manchen situationen hasse. Aufgewachsen in einer „Normalen“ Familie... Mutter Vater und eine 10 Jahr ältere Schwester. Als ich in den Kindergarten kam, war ich wer. Ich war immer der „Anführer Typ“ und viele sahen zu mir auf. Ich genoß die Bewunderung der Jungs und Mädchen, und war schon damals fest aufs andere Geschlecht fixiert. Oft mußten meine Eltern, meine Schwester und ich zu einem Seltsamen Ort. Damals wußte ich nicht um was es ging. Überall Kameras, und ein Mikrofon das in der Mitte des Raumes hing... es faszinierte mich, und lenkte mich jedesmal vom eigenen Grund des „Daseins“ ab. Die ganze Familie redete mit einer fremden Person über ihre Probleme, und ich weis noch, einmal ist meine Schwester weinend hinaus gerannt. Seit dem wußte ich eigentlich um welche Person sich drehte. Ja klar, ich war ein kleines Kind, ohne Sorgen, den begriff Liebe nicht kennend... und ein Wesen, das nicht wußte, das seine eigene Schwester seit dem 19.01.84, schwer an unheilbarer Schizophrenie erkrankt ist... der 19 Jänner ist der Tag an dem ich in diese grausame Welt gesetzt wurde. Dann verging die Zeit eigentlich ziemlich schnell... und so wie jeder älterer Mensch kann ich mich nicht mehr an meine Kindheit erinnern. Ich weis nur, das es ein großer Schmerz war, meinen allerbesten Freund zu verlieren, und deswegen haßte ich die Volksschule, in die ich kam... weil sie mir ein Teil meines Lebens nahm. Ich war dort eigentlich der große Außenseiter... kein wunder... vorher in der „Führungsposition“ und dann ein „nichts“... ein „Rebell“ wie mich ein Volksschullehrer damals nannte. Ich sträubte mich gegen alles und jeden, und fand doch ein paar Freunde... besser gesagt „Freunde“. Damals war es ja schwer Freundschaft zu definieren... damals brauchte man ja nur wen, mit dem man Spaß haben konnte... der für einem da war. Ich weis noch, als dann ein neuer Schüler kam. Es war der vorletzte Tag vor den Sommerferien. Er war aus ca 3 Schule geflogen, so genau wußte ich das auch nicht mehr. Er legte sich mit mir an, und ich haßte ihn, Sodas ich nichts mehr sah. Keine Freunde, kein Glauben an die Zukunft... das mit 11 Jahren. Wenn Ichs mir recht überlege, so war ich schon immer ein komischer Mensch. Vielleicht gekennzeichnet durch seine Schwester, wenn sie in der Nacht schrie, meinen Eltern alles Mögliche vorwarf... Tränen... oder dasitze... Stundenlang, und sie nicht bewegte. Wenn sie den Kühlschrank leerfrass und alles auf der Toilette erbrach. Wenn ich oft in der Nacht dalag, und weinte, und nicht wußte, warum sie auf einmal im Mittelpunkt stand. Komisch... jetzt wo ich nachdenke, fällt mir auf, das ich nicht mehr so genau weis wo ich die Sommerferien damals verbracht hatte. Ich glaube es war in Jugoslawien, wenn ich mich nicht recht täusche. Damals war ein Mädchen, das mir sehr gefiel. Ich versuchte sie immer zu beeindrucken... und ich weis sogar jetzt, nach über 9 Jahren, wie sie ausgesehen hat. Ihre Nase hatte etwas makaberes an sich, was mich faszinierte und ihr Haar war blond. Ich kannte keine Mädchen in meinem Alter, die so schönes blondes Haar haben... es faszinierte mich immer schon, und auch noch heute. Mein bester Freund, den ich schon seit klein Kind auf kenne, und seine Familie waren auch da. Ich war immer ein „Problemkind“... nervig, gemein, hinterhältig, geritzt. Mein Vater nannte mich oft „der blonde Ameisenkönig“. Ich lies damals meine Eigenschaften an jeden Menschen aus, auch an den älteren Bruder meines besten Freundes, der es mir logischerweise in der Doppelter Ausführung zurückzahlte. Und der Haß und die Wut wurden mehr und mehr, sodaß ich lernte, das es oft besser ist, mir selber weh zutun, als andre. Dieses passierte an einem Tag, an dem der Wind sehr stark ging. Ich besuchte meinen besten Freund und dessen älteren Bruder in deren Zimmer. Wir spielten verstecken oder sonst was, ich kann mich leider nicht mehr so ganz entsinnen, was es war... aufjedenfall, in einen unachtsamen Moment, kam ein Windstoß und schlug die Verandertüre zu, wo sich meine Hand dazwischen befand. Der Schmerz tat weh, mehr als alles andere was ich bis dorthin gefühlt hatte. Aber ich wurde bald eines besseren belehrt, nämlich genau in denselben Jahr zu Schulbeginn. Mein Lehrer war überrascht, welche Wendung ich vollbracht habe... vom „Rebell“ zum fleißigen Schüler. Und das alles nur wegen der Wut des neuen, der mich vor Ferienbeginn so verachtet hatte. Doch auch er lernte mich zu respektieren... ich schrieb Geschichten, und der Lehrer war begeistert. Damals verstanden viele in meiner Klasse nicht, was ich aussagen wollte... kein wunder, im 12 Lebensjahr hat man solche Sorgen nicht. Mein Lehrer war begeistert. Lies mich jede Geschichte vorlesen, trug sogar ein paar beim Elternabend und bei den Konferenzen mit den Lehrer vor. Ich war irgendwie... sein Liebling, bevorzugt, um den andren nichts vorzumachen. Und ich fühlte mich gut und Selbstsicher... und so kamen Freunde, aber wie alle Freunde, die nur kommen, wenn man hoch ist, sind sie weg wenn man tief sitzt. Und da gab es auch ein Mädchen, das mich erst bemerkte, als ich selber bemerkt worden war. Sie war die Schwester von einem sehr guten Freund. Ich weiss noch ganz genau, als er mich mit ihr Besuchen kam. Händchenhalten, umarmen, spüren...wunderschön. Ich schwebte so hoch... alles ging von selber. Sogar in der Schule, und bei den Freunden. Ich hatte 3 beste Freunde. Wir waren eingeschweißt. So etwas hatte ich vorher noch nie erlebt... normal hatte ich immer nur einen besten Freund, mit dem ich alles unternahm, aber 3?...es wurden mehr und mehr... und die Momente waren immer schöner mit „ihr“. Aber eines Tages... sah ich sie... mit einem von meinen besten Freunden. Einfach so... wir waren ein paar... aber auf einmal... waren wir das nicht mehr. Und ich stürzte ab, fiel und fiel tiefer. Ich versuchte mich aufzurichten... sie und ihn nicht sehen zu müssen... aber ich mußte es... 2 lange Jahre, und der Schmerz hielt noch lange an. Seit dieser Zeitspanne wußte ich, das der Unfall mit der Verandertür und meiner Hand nur ein kleiner Tropfen im Ozean der Schmerzen ist. Liebe kann so grausam sein, das lernte ich. Ich erinner mich kaum mehr an die nachfolgenden Jahre... habe vieles verdrängt... das mit meiner Schwester, die Volksschulzeit, einfach so vieles. Leider Gottes wechselten viele mit mir in ein Gymnasium, so daß sich vieles vom letzen Schuljahr wiederholte, was die „Kommunikation“ zwischen mir und meinen Freunden betraf. Ich war wiedermal der Außenseiter. Klein und dick... häßlich... das war ich lange, aber ich überspielte alles, und lies meinen Schmerz daheim aus. In dieser Zeit kam mir das erste mal der Gedanke einfach fortzugehen. Etwas unternehmen. Und das tat ich auch. Ich ging oft in ein Lokal in der Altstadt, und gliederte mich in eine Gruppe ein, zu der ich nie gehörte. Ich wollte auch nicht dazugehören. Ich wollte nie ein drogenschluckender Säufer sein, der in einer Frau nur eine Vagina und Titten sieht. Das wollte ich nicht... und trotzdem tat ich vieles, nur um „dazuzugehören“... ich habe alles verdrängt, alles geschluckt, vieles vergessen. Eines Tages... war ich nicht mehr da. Einfach weg,.. und ohne überrascht zu sein, meldete sich keiner mehr bei mir. Eines Tages machten meine Gymnasiumsklasse dann einen Ausflug ins Ars Electronica Center. Dieser Tag prägte mein Leben, weil ich dort das Medium Internet kennenlernte. Ich war ab diesen Zeitpunkt jeden Sonntag dort, und hockte 8 Stunden in einem deutschen Chat, weil ich mit mit den österreichischen Chat Szene („wer will mit mir heute abend fortgehen und sich durchficken lassen“) nicht identifizierte. Ich lernte so viele Menschen kennen, so viele Freunde... und ich war wieder „jemand“, ich wollte wieder jemand großer sein. Ein Vip, ja, das war ein Traum. Ein schicksalhafter Chat war im August 98. Das war der Tag, an dem ich einen Menschen kennenlernte, von den ich glaubte mich in ihn verliebt zu haben. Sie war aus Plochingen...irgend ein Kaff in Deutschland...Kilometer weit entfernt. Ich weis es noch als wär es gestern, das ich mit 300 ats Kleingeld bepackt durch den Schnee tappte, nur um mit ihr einmal in der Woche zu reden. Ich war sowas von Blind... ich sah nur noch voraus... an den Tag, an den wir uns sehen würden. Und er kam. Es war eine Woche in Wiener Neustadt. Der Gesangsverein in dem sie und ihre Familie war, sang da mal so ein Lied. Es war in einer Kirche, und wie ich sie so sah... mit ihren blonden Haar... da wirkte sie wie ein Engel. Aber man sollte nicht den Fehler machen mich als Oberflächlich zu bezeichnen... blond fasziniert mich eben... ich kann nichts dafür. Wir waren eigentlich nie allein... immer war jemand um uns... und es wurde nacht. Der Verein ging in einen Heurigen gleich neben dem berühmten Dom in Wiener Neustadt. Und wir saßen so auf der Parkbank, beobachteten die Sterne... und auf einmal... berührten ihre Lippen meine und sanft küßte sie mich. Ich hatte vorher noch nie einen Menschen geküßt, für den ich wirklich etwas empfand. Und ich glaubte das sie mich liebte. Die 7 Tage vergingen wieder viel zu schnell, so daß der traurige Gymnasiums Alltag wieder einkehrte. Ich war ein schlechter Schüler. In diesen Jahr hatte ich eine Nachprüfung, weil mein Kopf wo total anders war. Ich schaffte es natürlich nicht. Es wurde mir alles zu viel. Ich sehnte mich nach dem, was in Wiener Neustadt passiert ist. Doch eines Tages... war nichts mehr... sie war nicht mehr da... einfach weh... und als ich nach 3 Wochen wieder anrief. Und fragte, ob es aus ist...sagte sie nur „ja“... nach fast eine halben Jahr hatte sie nicht die Courage mir zu sagen...was los ist...und ich fiel und fiel, verkroch mich in meine Cyberspace Welt. Viele versuchten mir zu helfen...alles Leute, die ich nie gesehn hatte, sondern nur kannte, aus den chat... Leute aus einem anderen Land. Es gab da einen, der mir half. Der mich verstand... und ich ihn auch. Ich begann sie mehr und mehr zu hassen, für das was sie mir angetan hatte. Aber eigentlich war ich selber schuld. Man darf nicht so blind sein, vor Liebe. Und eines Tages... erschien ein Engel auf den Bildschirm. ein engel ohne flügel... Er kam in mein Leben drehte alles um. So eine wunderschöne Zeit. Aber auch eine grausame Zeit. Ich weis noch, als sie angerufen hatte...mit weinender Stimme. Ich habe noch nie einen Menschen so weinen gehört. Vielleicht nur meine Schwester, die ein Jahr bevor ich meinen blonden Engel fand, heimkam, weil ihr Freund betrunken durchgedreht ist. Was war bloß passiert... sie harmonisierten doch so sehr. Ich war einmal eine ganze Nacht mit ihnen fort... es war ein tolles Erlebnis, welches ich nie vergessen werde. Vielleicht hat die Geburt meines Neffen alles verändert. Keine Ahnung... und keine Ahnung hatte ich, als mir am Telefon gesagt wurde, das mein blonder Engel betrunken etwas mit einen Jungen hatte. Ich weis bis heute nicht was dort vorgefallen war. Und ich weis bis heute nicht, warum ich ihr verziehen habe... das soll aber nicht heissen, das ich es bereue. Ich begann mein Leben zu verändern, wechselte die Schule, und lies alles hinter mich...sogar meine Cyberspace Welt. In der neuen Schule ergings mir mit meinen schulischen Leistungen nicht besser, aber dafür hatte ich ein wunderschönes Jahr mit Menschen verbracht, die ich nie vergessen werde. Eine Klasse, in der ich eine Familie sah. Einfach toll. Meinen Blonden Engel konnte ich leider nicht sehr oft aufgrund der Entfernung sehen. Und Vertrauen, fiel mir schwer... gekennzeichnet von der Vergangenheit, die sich bei mir in die Gegenwart setzte. Nach wir vor trennten uns Welten, und wenn es gutging, sahen wir uns jedes Wochenende. Sonst trafen wir uns für stundenlange Gespräche im Chat. Und dies hatte zur Folge, das ich zu dem ernannt wurde, was ich eigentlich schon früher sein wollte. Eine Autorität im Chat. Ich weis noch, das einer meiner besten Freunde in der HTL Zeit, das genaue Gegenteil von mir war... ein Mensch, dessen Charakter, ich normal verachte. Aber er hatte nur eine harte Schale und einen weichen Kern. Das merkte ich, als er sich stark in ein Mädchen verliebte. Ich brach mit schlechten gewissen die HTL ab, und suchte eine Arbeit. Vorerst konnte ich bei meinem Vater arbeiten, was mir etwas Luft verschaffte. Viele Schnuppertage und Vorstellungsgespräche hatte ich über mich ergehen lassen müssen, der Preis war ein Lehrlingsplatz, den ich zwar nicht besonders mochte, aber den ich dringend nötig hatte. Es folgte eine Wirre Zeit... in der Liebe, die mir oft so wehtat...immer und immer wieder... die mir aber auch half... Freundschaft die im Chat entstand und verging... und der Zustand der Zerstörung, der weiter seinen Lauf setzt... das alles zum null Punkt hinläuft... bis nichts mehr das ist, was mich hier hält... es kam eine schwere zeit, da mein engel schwer erkrankte... nein...kein fieber....er wurde krank in der seele, und stürzte ab...ich versuchte ihn zu fangen....ihn zu halten...doch er wehrte sich...worte die kratzen... taten die mir ins gesicht schlugen...und so verlohr ich ihn. das erste mal seit 3 jahren war ich wirklich allein...ungebunden...ich rannter umher...blind...auf der suche "nach dem etwas"...doch ich lernte das mich offenheit mehr rückwärts, als vorwärts brachte... es gab zwischen den vielen menschen nur einen den ich liebte. normal war es immer ungekehrt... jedesmal wenn ich einen menschen traft der mich als mensch wollte, war ich abgeneigt...aber diesmal? vielleicht liebe ich den schmerz... etwas haben zu wollen was ich nie erreichen kann... aber warum wird mir das angetan, was ich vielen menschen erspart lies? ausnutzen...liebe vortäuschen...sex haben wegen der gefühle und nicht wegen des triebes... warum tut man mir das blos an? gerechtigkeit? NEIN DANKE! auch wenn mich oberflächlichen deppen im chat anmotzen von wegen "du bist ein kleiner pseudo und du nervst mich mit deinem schauspiel - ich kenn das krankheitsbild das du vorgibts zu haben - das hättest du nur gern hast es aber nicht - du bist einfach eingebildet im sinne eines hyposchonders - und ich will das du das woanders machst - hau ab!"... klar...wenn man es hört, es auf einem "eingedroschen" wird, glaubt man es selbst. egal ob man wie ich in therapie war... alles mögliche zum einnehmen bekommen hat... im nachhinein sieht man das alles mehr als lächerlich, und man schenkt sätzen wie "du bist ein wixer und merkst net amal das du auf die falschen leute dein mitleid ejakulierst" mehr beachtung, und glaubt sie sogar selber... flüchtet...haut ab..schützt sich vor allem. es ist ja egal warum ich so tief gefallen bin... vielleicht war es meine vergangenheit...vielleicht weil mein wort "liebe" oft nur buchstaben waren...nicht mehr. und oft, wenn ich unter der woche auf meinem neuen arbeitsplatz sitze, den mein blonder engel mir verschafft hat...so sehne ich mich zurück....könnte ich nur..zurück....ich würde vieles anders machen...

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