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Date Posted: 15:02:21 10/29/01 Mon
Author: NightHaze
Subject: Immer wieder? Immer das Gleiche?

Ich weiss nicht, wie es bei euch allen ist. Darum erzähle ich mal von mir:

Irgendwie beginnt diese Geschichte ziemlich 'witzig'. Als ich in der Oberstufe war, kam die Zeit, da der Druck der Eltern auf mich so gross wurde, dass ich mir vorgenommen habe, im Schulgebäude vom obersten Stockwerk runter auf die Treppe zu springen. Doch als ich oben stand, konnte ich es nicht mehr. Ich weinte, denn ich war zu feige um zu springen. Ich war einfach zu feige für alles. Einige Wochen später, versuchte ich es mit Schlaftabletten. Fragt mich nicht wie oder warum, ich habe einige geschluckt, doch nix passierte. Es werden wohl die falschen gewesen sein. Ich habe echt keine Ahnung.
Ca. 2 Jahre später, es war irgendwann im Jahr 94 oder 95, so sicher bin ich mir nicht mehr, als ich im Büro (das war während meiner Ausbildung) einfach mal so einen kleinen Anfall hat. Ich war alleine in einem Raum und auf einmal fühlte ich mich, wie wenn ich in irgend ein Loch fiel. Ich fühlte mich mies und weinte wie noch nie. Das ganze war noch relativ kurzer Zeit vorbei. Es wiederholte sich so zwei, drei Monate später und dann bekam ich eine kleine Pause. Im Jahr 97 wurde ich in die Armee eingeteilt und am vierten oder fünften Tag, hatte ich schon wieder einen, wie ich es nenne, Zusammenbruch. Darauf hin wurde ich wieder aus der Armee entlassen und begann eine Ausbildung zum Softwareentwickler und arbeite 3,5 Jahre (inkl. Ausbildung) als solcher.
Doch die schöne Zeit blieb nicht lange schön. Durch den steigenden Druck fühlte ich mich immer schlechter. Am Schlimmsten war es über Weihnachten und Neujahr, da dann alle wichtigen Verarbeitungen stattfanden. Regelmässig konnte ich am Sonntagabend nur noch weinen und war stark nervös, da ich am nächsten Tag wieder in mein Büro musste. Ich wünschte mir oft, dass mich ein Auto auf dem Arbeitsweg anfahren würde, nur um nicht wieder unter diesem Druck zu sein.
Anfangs diesen Jahres beschloss ich dann, meine Arbeitsstelle aufzugeben und einen lockeren Job anzunehmen, der mich psychisch nicht zu sehr belastet. Ich dachte mir, dass die Arbeit nun sicher nicht mehr so schlimm sein würde, doch ich sollte mich irren. Von Tag zu Tag wollte ich immer weniger den Weg ins Büro antreten.
Ich muss noch einfügen, dass ich anfangs Februar eine berufsbegleitende Schule angefangen habe, dir mir viel Spass machte. Für mich war das wenigstens ein Trost.
Als es einfach für mich zu anstregend wurde, ging ich zum Arzt. Dieser stellte mir, per sofort, ein Arbeitsunfähigkeitszeugnis aus. Ich Arsch, das muss ich selber sagen, ging ins Büro zurück und arbeitet noch drei Tage, damit ich meine Pendenzen erledigen und wichtige Arbeiten anderen übertragen konnte. Als ich am letzten Tag zur Arbeit kam, rief mich mein Chef zu sich ins Büro und sagte:" Ich soll gar nicht denken, dass ich in die Schule darf, wenn ich nicht fähig sei zu arbeiten!" Dieser Satz kam wie aus heiterem Himmel und traf mich wie ein Schlag. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen wie das ist. Man ist so im Loch unten, hat noch Schuldgefühle, dass man die Firma im Stich lässt und dann bekommt noch so einen Satz vor den Kopf geknallt. Ich wusste nicht, ob ich heulen oder ihn anschreien sollte. Nun ja, mein Arzt meine darauf nur, wenn sich mein Chef einbildet, dass er mir befehlen kann, was ich darf oder nicht, dann werde er ihn schon in seine Schranken weisen. Somit war ich am Ende zwei Monate lang krankgeschrieben, in denen ich jedoch regelmässig im Büro auftauchte um die Zeugnisse meines Arztes abzuliefern. Als ich das letzte Mal im Büro war, hatte mein Chef gerade eine Besprechung und ich musste mich nicht mehr mit ihm unterhalten, worüber ich auch froh war.
Das Seltsame daran war, dass ich ihn irgendwie verstanden habe. Er steht selber und ziemlich starkem Druck, sodass ich seine Reaktion schon verstehe, zumindest gedanklich. Aber ein guter Vorgesetzer darf sich so eine Bemerkung bei einem 'angeschlagenen' Mitarbeiter nicht leisten.
Somit habe ich über zwei oder drei Monate hinweg ein Psychopharmaka erhalten (Seropram) und arbeite nun seit dem 1. Mai am neuen Ort. Somit sollte doch alles wieder in Ordnung sein. Phhh...Am Arsch. Sicher, im Grossen und Ganzen geht es mir schon besser. Doch es gibt immer wieder kleinere Phasen die mir das Leben recht schwer machen. Oft frage ich mich, ob ich das wirklich verdient habe. (Eigentlich schon, wenn das Gesetz des Karmas stimmt)

Wird das jetzt immer so weitergehen? Schlimmer werden? Besser? Hoffnungslose Suche nach Erlösung? Was ist der Auslöser für meine Schübe?

Ich weiss es nicht. Ich hoffe nur, dass ich nicht zu schnell auf gebe. Es muss einfach irgendwie bessern.....

NightHaze

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