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Date Posted: 28/05/11 12:11:01
Author: Susi
Subject: Re: Povoll von Geschwister
In reply to: Fiona 's message, "Re: Povoll von Geschwister" on 28/05/11 1:43:22

Hallo Fiona,

toll, dass du so offen geantwortet hast. So ähnlich hatte ich mir das nämlich vorgestellt, dass du gar keine Vorstellung davon hattest, auf was du dich einlässt. Ein Hinternvoll kann man so ausführlich beschreiben, wie man will. Wer das nie erlebt hat, kann es sich nicht wirklich vorstellen. Die flache Hand wird ohnehin vielfach unterschätzt. Wenn jemand einigermaßen Kraft im Arm hat, dann ist die Wirkung mehr wie ausreichend. Und derjenige, der haut, hat eine gute Rückmeldung in der Handfläche und weiß, ob die Schläge gut ziehen. Wenn deine Schwester schon vor der Tracht aus Angst davor am heulen war, dann hat ein Hinternvoll von eurem Vater auch seinen Zweck voll und ganz erfüllt.
Ich bin Jahrgang 1960 und bei uns war es noch etwas ganz normales, ab und zu übers Knie gelegt zu werden. Heldenhaft heruntergespielt haben wir es auch früher schon, obwohl eigentlich jeder wusste, wie das war. Wenn so einige meiner Klassenkameraden erzählt haben, dass eine Tracht nichts Schlimmes ist und dass man sich ein Hinternvoll eben mal schnell abholt, dann hätte ich bei denen zu gerne Mäuschen gespielt um mal zu sehen, wie es wirklich abgeht.
Wie ich erfahren musste, waren Hinternvoll und Hinternvoll allerdings auch nicht unbedingt das gleiche. Da gab es ganz schöne Unterschiede. Bei uns zuhause gab es keine Abstufungen. Wenn wir etwas angestellt hatten, das nicht so schlimm war, dann gab es andere Strafen, wie Hausarrest oder Fernsehverbot. Wenn es so schlimm war, dass wir übers Knie mussten, dann gab es keine Vorstufe mit ein bisschen Povoll, sondern grundsätzlich das volle Programm. Die Schläge wurden zwar nicht gezählt aber geschätzt waren es so zwischen knapp 30 bis drei Dutzend Hiebe. Das hat auch grundsätzlich nur unser Vater gemacht. Von meiner Mutter habe ich höchstens mal ein paar einzelne Klatscher bekommen. Es gab Freundinnen von mir, die haben von ihren Eltern auf die Schnelle mal zehn Hiebe bekommen und erledigt. Dafür dann allerdings recht oft. Und woanders hatten die Mütter schnell mal den Kochlöffel zur Hand, was ich zum Beispiel gar nicht kennengelernt habe.
So wie dein Bruder und deine Schwester es erlebt haben, ist für mich das klassische übers Knie legen. Erst wegen einer Dummheit von Vater und Mutter zur Rede gestellt werden und dann unternimmt der Vater zum Abschluss mit dem Kind eine kleine Reise, wie wir es oft nannten, oder er nimmt das Kind beiseite, weil er zum Abschluss noch ein paar klärende Worte unter vier Augen mit ihm führen möchte.
Ich konnte die Hosen immer anbehalten. Wenn mein Vater mir mit einem Hinternvoll gedroht hat, dann hat er auch immer davon geredet, dass er mir bei nächster Gelegenheit mal wieder den Hosenboden stramm ziehen müsse. Wie war es denn bei dir? Es ist ja recht beschämend, wenn man in so einer Situation die Hose ausziehen muss. Ich bin heute noch dankbar dafür, dass mein Vater so etwas nie von mir verlangt hat. Ich war ein paar Wochen vor meinem letzten Hinternvoll gerade mal 14 geworden, während du ja schon Mitte 16 warst. Ich frage deshalb, weil du geschrieben hattest, dass dein Bruder ohne zu zögern bereit war, dir die gewünschte Abreibung zu verpassen. Da drängt sich natürlich der Verdacht auf, dass bei ihm eventuell auch eine entsprechende Veranlagung vorhanden ist.

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