Re: Spargel und Piraten -- Das Suizid-, Freitod- und Selbstmord-Forum

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Date Posted: 2/04/25 16:02:44
Author:

Whisk
Subject: Re: Spargel und Piraten
In reply to: Monolith 's message, "Re: Spargel und Piraten" on 2/04/25 14:06:34

>Das kam mir nur so in den Sinn, weil es stimmt - also
>in Bezug auf die Verwendung des verächtlichen,
>herabwürdigenden Begriffs gegenüber Frauen.

Das ist zwar faktisch korrekt, aber du hast als Vergleich ja gleich auf weniger charmante Weise den Inbegriff der Destruktion in Person herangezogen und nicht einfach irgendwen. Einfach mal den Spieß umdrehen: Möchtest du denn gerne mit gemeingefährlichen Schwerstkriminellen verglichen werden? Ist das noch Bestandteil einer freundlichen Unterhaltung?
Oder nennt man das nicht vielmehr - Framing.

>Ja, das "Böse" fasziniert mich durchaus in gewissem
>Maße. Es ist Teil dieser Welt, ebenso wie das
>Liebliche und Friedliche. Steckt es nicht in jedem von
>uns, egal ob verborgen oder vollbewusst ?

Schwer zu leugnen, gerade beim Menschengeschlecht... C. G. Jung spricht da vom Schatten und der wohnt ganz selbstverständlich jedem Menschen inne. Freud nennt es das Id/Es, das Tierische und die Lebensenergie. Bla.

>Du und ich essen gedankenlos Fleisch, obwohl ein Tier
>dafür leiden muss. Hitler und Charly M. taten dies
>nicht, sie waren Vegetarier.

Ihr Vegetarier-Status ist nicht unumstritten, aber als rhetorisches Symbol wird es wohl herhalten können.
Fraglich jedoch ist die psychologische Signifikanz dieser vermeintlichen Konfession, in standardisierten Persönlichkeitstests taucht sie jedenfalls nicht auf.
Dafür findet sich eine unerwartete, aber durchaus "harmonierende" Korrelation:
https://files.catbox.moe/vq2s3c.png
Die von dir hervorgehobene Paradoxie ist am Ende also vielleicht gar keine.

>Sind wir nun weniger "böse", weil wir "nur" Tiere
>leiden und sterben lassen ?

Fragestellung obsolet, siehe oben.
Moralischer Relativismus durch die Hintertür des "Tierschutzes" (oder einer beliebigen, anderen Schutzbehauptung) wäre auch nochmal so ein Ding...

>Also nicht mehr oder weniger als andere Menschen auch.
>Wer ehrlich und offen ist neigt vielleicht dazu, auch
>die die destruktiven Anteile seiner Persönlichkeit zu
>zeigen ("böse" ist eh ein religiös behafteter,
>abwertender Begriff) und weniger zu verschleiern als
>jemand, der ständig auf politische Korrektheit
>bedacht ist.

"Böse" ist für mich ein ganz konkreter Begriff und ich verwende ihn nur sorgsam, mit Bedacht, bei Eindeutigkeit - mit großer Toleranz und viel Bereitschaft zum empathischen und psychologischen Verständnis davor (manchmal zuviel). Allerdings ist das natürlich auch ein Paradebeispiel in borderline'scher Schwarz-/Weiß-Spaltung (Dichotomes Denken, Splitting), wessen ich mir stets bewusst zu sein versuche.
Carlin sagte vor langer Zeit mal etwas und ich schließe mich ihm abermals an (frei übersetzt): "Politische Korrektheit ist Faschismus, der sich als gute Manieren tarnt.".
https://www.goodreads.com/quotes/10136102-political-correctness-is-fascism-pretending-to-be-manners

>Ey Sorry. Kann durchaus sein, dass ich irgendwie
>provozierend wirke in der Unterhaltung oder irgendwas
>verkehrt mache. Das ist aber, glaube ich, nicht böse
>gemeint, sondern hängt damit zusammen, daß ich nur
>sehr selten mit anderen Wesen kommuniziere.

Ja. Ich spüre es in meinem Kopf, ich bin richtig sauer irgendwie. Kochend. Gebe ich zu. Weil es erst alles so nett war und dann knallst du mir aus dem Nichts so einen Vergleich > Herabwürdigung/Dehumanisierung um den Latz. Ich war überhaupt nicht darauf vorbereitet. Aber meine Emotionen sind ja sowieso zigfach stärker, als bei Neurotypischen. Jetzt weiß ich nicht mehr, wie es weitergehen soll. Pause? Aber wenn du antworten willst..?

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Replies:

Re: Spargel und Piraten -- Monolith, 2/04/25 16:49:08
- Re: Spargel und Piraten -- Whisk, 2/04/25 18:47:26
  - Re: Spargel und Piraten -- Monolith, 2/04/25 19:22:31
    - Re: Spargel und Piraten -- Whisk, 2/04/25 19:41:12