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Date Posted: Sun, 03 Nov 2019, 16:55:41
Author: Ben
Subject: Re: Resonanzkatastrophe
In reply to: Castorp 's message, "Resonanzkatastrophe" on Sat, 02 Nov 2019, 7:36:41

>Du hast das sehr schön mit der Resonanz beschrieben.
>Und es eine schwierige Frage, ja es stimmt zu vielen
>gibt man seine Zustimmung.

Das Schöne an der Resonanz ist, dass sie nicht nur für niedrige Angst-"Schwingungen" funktioniert, sondern dass man auch von positiven Sachen angesteckt werden kann.
Status Quo ist halt, dass viel mehr niedrige, bedrohliche Emotionen über die Medien vermittelt werden...
Wäre es anders oder wäre es auch nur ausgeschaltet, dann würde es den Menschen sicherlich auch schon mal besser gehen.
Da gab es doch mal einen Film, hab ich den nicht gesehen..?
https://de.wikipedia.org/wiki/Free_Rainer_–_Dein_Fernseher_lügt

>Trauig hat mich gemacht, daß du mich um etwas gebeten
>hast und ich es nicht bemerkt habe. Halte das für
>durch aus plausibel, immerhin mußt du mir ja auch
>deine Beleidigungen erklären, weil ich sie nicht
>verstehe ;-) und selbst dann kann ich es eigentlich
>nicht begreifen.

Ähm. Es ist alles gut, ehrlich! Bitte mach dir doch nicht so große Gedanken darum :)
Du verstehst sehr viel, viel mehr als der Durchschnitt, ich bin immer wieder erstaunt, wie klar du die Gesellschaft in die Pupille nimmst, manchmal siehst du mehr als ich. Und ich schreibe schon Sozialkritik, seit ich jugendlich war...
Ich sehe wirklich nicht das Problem, ich verstehe nicht, dass dich das mit uns noch immer beschäftigt... Also ich fühle mich recht wohl und zwischen uns ist von meiner Seite aus alles in Ordnung...

>Zudem weiß ich, daß ich destruktiv sein kann. Mir
>das diplomatische Geschick, manche Sachen in
>erträglicher Weise anzusprechen oder einfach zu
>schweigen. Deshalb fand ich deinen Affenverglich gut.

Thera würde nur sagen: "Na und, jeder Mensch hat auch böse Seiten."
Ich wollte dich bestimmt nicht mit diesen richtigen Proleten-Affen gleichstellen. Das ist eine extrem irritierende Plage.
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Zerstörung, auch wenn sie zB in einem Computerspiel extrem viel Spaß machen kann, nicht so anspruchsvoll ist, wie etwas aufzubauen. Dafür braucht es zB Selbstdisziplin...

>Außerdem hast du in gewisserweise etwas zu mir
>gesagt, was ich schon mal von jemand anderen gehört
>habe. Und es ist nicht schön, wenn man sich
>gegenseitig mag, aber dennoch keinen gemeinsamen Weg
>finden kann.

Hm. Ich glaube, in diesem Absatz steckt mehr Traurigkeit, als die schallgedämpften, gemäßigten Wörter erkennen lassen sollen :(
Wir sollten mehr darüber reden... Nicht direkt über spezifische Ereignisse, aber über deine Entfremdung... Das stufe ich als sehr wichtig für dein Leben ein... Für jedes Leben...

>Was mich etwas hat ist schmunzeln lassen war dein
>Vorschlag, über die "verfluchte Wunde... Über
>Nihilismus" zu sprechen, genau das tun wir fast einem
>Jahr. Für mich hängt alles miteinander zusammen.
>
>Ein Beispiel:
>
>https://twitter.com/SabineMaur/status/11892757829019156
>49
>
>Ohne den Text finde ich das Video sogar lustig.
>Eigentlich geht die Beschreibung sogar auch noch, aber
>der #alteweißeMännerdeluxe zeigt, wohin die
>Richtung geht.
>Dieses "alte weiße Männer" ding ist Gift. Damit
>werden gezielt alle Väter und Opas in den Dreck
>gezogen und zwar gezielt nur die, der weißen Kinder.
>Damit werden Beziehungen zerstört. Und es ist
>vermutlich so, daß gerade Menschen, die real keine
>gute Beziehung zu ihren Vätern hatten sich da
>besonders ausleben können. Möglicherweise aus
>unerfüllter Sehnsucht oder unbewußten Neid gezielt
>die Beziehungen vergiften die noch gut sind.
>Eigentlich ist auch eine Variante von. "Was hat dein
>Opa im 2 Weltkrieg gemacht."

Nimmst du das eigentlich persönlich? Es ist nur hirnloses Ideologengewäsch und irgendwie, ja irgendwie vertraue ich da auf den gesunden Menschenverstand der Masse (der Aufwach-Prozess, den ich ein bisschen erkennen kann), irgendwelche spinnerten Sektierer und Demagogen (ob links, ob rechts, ob rings oder lechts) zu erkennen und zu filtern.
Aber du hast das gut auseinandergenommen, ja. Es wird als Wahrheit verkauft, doch in Wahrheit ist es soziales Gift, dass die Menschen entzweien soll. Wäre das dem Gehirn des Ideologen klar, würde er diese Aktivität augenblicklich einstellen. Es geht sogar ohne Gehirn, wenn genug Herz dem Unsinn nur laut genug widersprechen würde. Auch dies scheint aber nicht vorhanden zu sein. Geisteswüste und einsame Kälte. So kommt man zu seinem trendigen #Hashtag.

>Außerdem kann sich jeder aufgewertet fühlen, der
>keinen Vater hat oder einen Farbigen. Es ist aber auch
>eine Identitätskrise. Als "Feminista" sich als
>marginale Gruppe sehen, welche bedroht wird. Die
>Bedrohung resultiert, aber auch aus dem Umstand das
>man nicht in der Gesellschaft aufgehen kann, wenn man
>seine Identität als Feministin behalten möchte.

Leider passt das gut zusammen. Kind hat keinen Vater und dann wird ihm eingeflüstert, dass so ein Vater eh scheiße gewesen wäre. Welch ein Trost, welch eine Betäubung, man hat also doch nichts Wichtiges im Leben verpasst... Diese Lügenideologie loszulassen würde bedeuten, sich dem Schmerz zu stellen, den man als Kind gefühlt hat, das klaffende Loch, wo der liebende und orienterende Vater gewesen wäre. Diese Stahlfeder steckt stark gespannt im Herzen und nun überrascht es mich nicht mehr, dass sie dann auch aggressiv verteidigt wird...
Und Teil einer Randgruppe zu sein, kann natürlich paradox-motivierend wirken. Als wäre man Teil der Weißen Rose damals... So werden sie sich fühlen. Der moderne Feminismus (im Kontrast zum Ursprünglichen) hat aber nichts mehr mit Rosen zu tun. Er zerstört ja sogar elementare Weiblichkeit. Wohin mag das nur führen... In Einsamkeit, Isolation, kaputten Beziehungen. Außer mit der ideologischen In-Group. So etwas wäre auch eines der Merkmale einer Sekte.
Ich habe hier zwei Bücher, eins für Männer und eins für Frauen, beide könnten kontrovers sein, beide habe ich kaum gelesen, aber sie fielen mir jetzt dazu ein:
https://www.amazon.de/dp/3868839313
https://www.amazon.de/dp/B00HBJ5W5Q

>Teilen heißt ja nicht, notwendigerweise Zustimmung
>jedoch vermute ich, daß sie es nicht kritisch sieht:
>
>https://twitter.com/Psychologists4F/status/118835582497
>8149377
>
>"Psychologists for Future
>‏ @Psychologists4F
>Gab es bei euch diesen einen Moment, als euch klar
>wurde, dass die #Klimakrise real ist und ihr sie
>erleben werdet? Als ihr sie nicht nur rational
>verstehen sondern auch emotional begreifen konntet?
>Wie habt ihr das erlebt? Wie kam es zu der Einsicht?
>(dh)
>00:24 - 27. Okt. 2019 "
>
>Wann war Euer Erweckungserlebnis? Genau das trifft es
>doch. Es ist die Gretchenfrage: Wie hälst du es mit
>der Religion?" . Damit verwoben auch eine Machtfrage:"
>Wer begewegt wen?"

Tja und früher hat ihr Berufsschlag Löcher in Gehirne gebohrt, den Körper mit lebensgefährlichen Dosen von Insulin geflutet, permanente Hirnschäden durch Stromschläge ohne Betäubung verteilt, Fixieren gehört auch heute noch zum Handwerk und Schwule und Lesben haben sie auch hormonell und psychisch in den Suizid getrieben. Ihre Kollegen aus Russland zB waren mit der Jagd auf politische Abweichler beschäftigt, um auch diese dann permanent zu "heilen".
Ich will damit sagen, was mich an der Psychologie stört, ist ihre grenzenlose politisch-ideologische "Flexibilität".
Und deshalb braucht man auch nicht jeden ernstzunehmen, nur weil er einen bestimmten Beruf oder Titel oder Stand hat. Das gilt sowieso für alle Fachbereiche.
Du stellst es so dar, als würde der Tweet nach einem spirituellen/religiösen Initiationserlebnis fragen.
Ich verstehe... Aber es geht nur um die schnöde Doomsday/Doomer-Angst-Initiation.
Ach, es könnte doch um soviel anderes, schöneres gehen...
Ich kann das Thema einfach nicht mehr hören. Am Anfang habe ich auch noch alles brav geglaubt zum Klima, es passte perfekt zu meiner persönlichen Katastrophenstimmung. Jetzt aber befinde ich mich in einer Schwebe. Und was mich sehr skeptisch macht, ist, dass es der gesamte geballte Mainstream unisono gutheißt. Was der gutheißt, ist meistens infam (Politik), gesundheitsschädlich (Lobby) oder irreführend (Werbung).
Aber eins muss ich hier zugeben: Ich habe noch nie die ganzen Klimadaten persönlich gecheckt... Ich kann die Wahrheit also nicht kennen...

>Das sind alles Fragen, welche mich auch betreffen. Die
>Suche nach der Identität, die Frage wie man anderen
>schadet, die Frage nach der Religion. Kann das aber
>nicht nur individuell betrachten, also meine
>Familiengeschichte usw. das ist doch alles mit
>Überindividuellen Dingen verwoben. Und maches sehe
>ich durch andere auch erst oder weil es so ins extreme
>getrieben würde.

Das sind Fragen, die jeden Menschen betreffen, natürlich...
Kann dir aber nicht ganz folgen. Mir reicht die individuelle Perspektive schon komplett aus...? Das ist doch schon kompliziert genug?

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