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Date Posted: 01:53:30 12/30/03 Tue
Author: Soulcall
Subject: Ein Leben...

Als ich 6 Jahre alt war, trennte meine Mutter sich von meinem Vater. Ich erinnere mich noch genau, meine Geschwister und ich sahen gerade im Fernsehen einen Tierfilm an, als er total betrunken nach Hause kam. Wie schon vorher sehr oft, stritten sie und schliesslich knallte mein Vater mit der Hand und voller Wucht auf unserer ohnehin schon alten Fernseher. Der ging aus. Voller Enttäuschung, das ich die Tiersendung nicht mehr sehen konnte, fing ich an zu weinen. Mein Vater verliess mit knallender Tür die Wohnung und meine Mutter hatte ihm gesagt, er solle sich nie mehr hier melden.
Danach versuchte meine Mutter, scheinbar, ihr Bestes, um meine Geschwister und mich ordentlich groß zu ziehen. Jedoch schien ihr alles über den Kopf zu wachsen, sie nahm Kredite auf. Irgendwann landete sie bei der Sozialhilfe. Das Geld war nicht übermässig viel, jedoch reichte es, um einigermassen gut zu leben. Die Kleider, sofern noch gut, wurden eben vom Großen zu den Kleinen durchgereicht (auch sofern wir Mädchen die Sachen meines Bruders tragen konnten).
Als ich 7 Jahre alt war, hatte meine Mutter wieder einen Freund. Ich fand ihn erst widerlich, er war dick und hatte einen Bart und ausserdem schon graue Haare.
Nachdem er jedoch, nach anfänglicher Mißachtung von uns Kindern, die wir aber nunmal zu meiner Mutter gehörten, anfing, meinen Geschwistern Geschenke zu machen, wollte ich auch so beachtet werden. Trotzdem war ich anders als meine Geschwister und vielleicht gerade das war es, was dann zu dem was nun folgte, führte.
Es war am Sylvesterabend. Ich war müde geworden. Ich hatte meine Mutter gefragt, ob sie mich um Mitternacht wieder wecken würde, doch sie und ihr Freund entschieden, das ich, wenn einmal im Bett, auch nicht mehr zuschauen durfte.
Also ging ich ins Bett. Ich hörte, wie ER zu meiner Mutter sagte, das er mir gute Nacht sagen wollte.
Eigentlich hätte es mich mißtrauisch machen sollen. Doch es machte mich nicht mißtrauisch. Ich war eben nur ein Kind, das auch liebgehabt werden wollte.
Er kam fünf Minuten später in mein Zimmer. Zuerst sprach er mit mir. Ich weiss nicht mehr was. Dann berührte er mich. Er streichelte mir über die Beine. Seine Hand wanderte in meine Hose. Ich hatte Angst. Er fragte mich, ob es mir gefallen würde. Ich konnte nicht antworten. Es gefiel mir gar nicht, was er da tat.
Irgendwann drückte er mir ein Kissen aufs Gesicht und zog meine Hose nach unten. Er bereitete mir unsägliche Schmerzen mit dem, was er nun tat. Wenn ich so zurückdenke, muss er wohl vorgeplant gehabt haben. Denn unter meinem Po lag ein Handtuch oder sowas. Womit kein Beweis auf meinem Laken blieb, was er getan hatte. Ich ging mich waschen, obwohl mir alles wehtat. Ich erinnere mich genau daran, das er mir gedroht hat. ""Wenn du deiner Mutter was sagst, hat sie dich nicht mehr lieb. Ausserdem komm ich dann wieder."
Ich sagte keinen Ton, aber ich verschloß mich und redete mit niemandem darüber. Ich baute mir meine eigene kleine Welt auf. Doch ich behielt sie nicht für mich, sondern ich liess Klassenkameraden daran teilhaben. Einige Jahre lang. Die Probleme wurden massiver, ich stritt mit meinem Bruder, meiner Mutter. Ich machte als 10 jährige bereits einen Großteil des Haushaltes für 4 Personen. Ich begann Essen zu bunkern, im Schrank, unterm Bett, im Nachttisch. Meine Mutter fand das Essen und bekam von meinen Problemen, meiner eigenen Welt mit. Nur dadurch, das meine kleine Schwester verpetzte, wie ich mit einer etwas jüngeren Freundin gemeinsam auf einem kleinen verwilderten Platz zusammen Pferd spielte. Danach schleppte sie mich zum Psychater und der beschloß, mich in eine Kinderpsychatrie zu überweisen. Ich wollte nicht. Aber meine Mutter sagte, es sei doch nur zu meinem Besten und so willigte ich ein. Ich wurde in die Kinderpsychatrie in Heidelberg eingewiesen. Zuerst hatte ich eine weibliche Therapeutin. Ich wollte nicht reden, sie liess mich spielen und wog mich regelmässig. Ich weiss heute, das sie wohl auch gewisse Dinge aus meinem Spiel herauslas. Leider wurde sie dann versetzt und ein Mann trat an ihre Stelle. Bei ihm wollte ich erst Recht nicht reden. Auch er liess mich einfach spielen und spielte sogar mit.
Ich verbrachte ein Jahr in dieser Kinderpsychatrie. Jedes zweite Wochenende verschwanden fast alle, nur ich war da, weil meine Mutter sich die Fahrt, mich abzuholen, nicht leisten konnte. Ich weinte jedesmal und man liess mich immer mit ihr telefonieren. Doch das war für mich kein Ersatz. Eine Freundin von mir, die ich gern mochte, wurde entlassen und ich fühlte mich erst recht alleine. Dann sollte eine Neue kommen und ich beschloß, das ich sie nicht mögen würde. Der Vorsatz hielt nicht lange. Wir wurden die Besten Freundinnen und spielten immer gemeinsam mit unseren Barbiepferden.
Als sie dann einige Monate vor mir entlassen wurde, war die Enttäuschung groß. Ein andres Mädchen kam an ihrer Stelle, wieder beschloss ich, das ich sie nicht mögen würde und diesmal hielt ich meinen Vorsatz durch. Im Gegensatz zu Kristin damals, zeigte ich Ellen nun die kalte Schulter. Angst bekam ich, als sie sich immer an mich heftete und ich erfuhr, das sie Tuberkulose hatte. Ich wollte nicht krank werden und die Erzieherinnen liessen mir sofort einen Test machen. Zum Glück war ich gesund. Dann sollte ich mir ein Kinderheim ansehen. Wir fuhren hin und ich durfte mich umsehen, ein Gespräch wurde geführt und wir fuhren wieder nach Heidelberg. Einen Tag später wurde ich noch krank. Kurz bevor ich entlassen wurde, genau genommen einen Tag zuvor, verliess der alte Leiter die Psychatrie. Ich hatte ein Theaterstück geschrieben und es war zusammen mit anderen eintrainiert worden. Ich war unheimlich stolz. Ich selber spielte die Hauptrolle, unseren alten Psychatrieleiter. Dafür wurde mir von meinem Doc ein Jackett geliehen und meine Haare mit einem Mittel grau angefärbt. Das Stück wurde ein voller Erfolg.
Am nächsten Tag zog ich direkt in den Sperlingshof um. Was mir im Alter von 7 Jahren passiert war, konnte ich nicht vergessen. Aber ich hatte es erfolgreich verdrängt. Ich spielte im Grunde allen etwas vor.
Im Haus 2, wo ich wohnte, lernte ich Alexander kennen - und ein Jahr später auch lieben. Er war mein erster Freund. Wir hatten einen Freizeitkeller mit ganz vielen Matratzen und machten immer lustiger Spiele. Oft machten meine Freundinnen und ich da Turnübungen, Saltos und Flugrollen. Da sträubt sich mir heut noch der Nacken. Einmal hing ich an einem Heizungsrohr und liess mich nach einer Übung noch ein wenig hängen. Alex kam und irgendwann fing er mich auf, als ich das Rohr losliess. Das war der Beginn unserer Beziehung. Sie hielt lange. Doch Alex betrog mich immer wieder und ich hatte keine Ahnung davon, war zu naiv. Als ich gerade 16 geworden war, kurz vor meiner Entlassung aus dem Sperlingshof, kam Alex mich nachts besuchen. Er war mittlerweile ins Haus 5 umgezogen. Ich schlief in seinem Arm ein. Angezogen. Aufgewacht bin ich nackt. Das hat mich gewundert. Doch ich machte mir damals keine weiteren Gedanken darüber. Oder wollte mir keine Gedanken machen. Wir wurden mittags gefragt, ob wer von uns seine Tage bekommen hätte, weil man ein blutiges Laken gefunden hatte. Wir verneinten alle.
Ich kam bald darauf, das dieses Blut eben doch von mir gestammt haben musste, doch ich sagte nichts. Zu groß war die Scham.
Ich fand heraus das Alex sich nebenbei noch zwei Freundinnen hielt und zu dritt stellten wir ihn dann zur Rede und trennten uns von ihm.
Ich fing dann noch eine Beziehung mit meiner damals besten Freundin an.
Jedoch hielt diese nicht lange. Man bestellte mich zu einem Gespräch mit dem Jugendamt. Ich sagte brav alles, was sie von mir erwarteten und versteckte mein wahres Ich hinter einer Maske.
Sie entliessen mich. Ich kam wieder nach Hause. Doch wie so oft...meine Mutter hatte kein Geld für die Fahrt. Ich musste, wie damals oft an Wochenendbesuchen, mit dem Zug fahren. Ich hatte eine Unmenge an Gepäck und schleppte das als 16jährige von Zug zu Zug. Dann kam ich am Bahnhof an und meine Mutter war nirgends zu finden. Ich suchte gerade nach einem Bus, da tauchte sie doch noch auf. Das erste was ich bekam, war Mecker, weil von meinen 71 DM Taschengeld nur 24 DM übrig waren, die sie mir noch abnahm.
Dann fuhren wir heim. Meine Familie war mir fremd geworden und ich fühlte mich abgegrenzt. Meine Geschwister hielten immer zusammen. Ich war die Dumme in der Mitte, meine Schwester die "Kleine" und mein Bruder der "Älteste". Bald zogen wir in die Nähe von Heilbronn um.
Ich führte den Haushalt von vier Personen, säuberte das Katzenklo und fütterte unsere Katze. Aber wehe ich nahm sie hoch, um sie zu knuddeln, dann hiess es: "Lass doch mal die Katze runter." Heute bin ich mir sicher, das sie mich damals abgöttisch liebte. Ich lernte Jaqueline kennen. Sie war älter als ich, hatte ein Baby und einen Hund.
Sie kam mit zu uns heim und ich wohnte in ihrer Wohnung und versorgte den Hund. Irgendwann beschloss meine Mutter, das Jacky ja vollends zu uns ziehen konnte, der Hund weg kommen sollte und damit Jacky der Abschied nicht zu schwer viel, sollte sie Jessy nicht mehr sehen. Das ich mich an die Hündin gewöhnt hatte und sie vermissen würde, daran dachte meine Mutter nicht. Sie brachte Jessy in ein Tierheim. Ich war unglaublich traurig.
Jacky wurde von meinem Bruder schwanger. Meine Mutter sagte meiner Schwester und mir, Jacky hätte eine Ziste. Sie gingen einen Tag weg. Irgendwann fand ich im Handschuhfach einen Merkzettel über einen Schwangerschaftsabbruch. Meine Ahnung wurde zur Gewissheit. Jacky hatte das Kind meines Bruders abgetrieben. Ich fragte jedoch nicht nach.
Ich zog irgendwann mit Jacky weg. Ich lebte beinahe ein Jahr bei ihr, machte meine Schule weiter und kümerte mich ab und an um Michael, Jackys Sohn. Nachdem sie ein Wochenende zu ihrem Bruder gefahren war, wurde meine Mutter wütend und holte mich sofort mit Sack und Pack ab, ehe ich die Wohung sauber machen konnte. Verständlicherweise war Jacky sauer. Bis ich ihr sagte, warum es so gekommen war. Ab da verstanden wir uns wieder wunderbar. Ich weiss das sie inzwischen verheiratet ist und noch ein Baby hat.
Ich konnte kaum lernen, weil ich immer wieder den Haushalt machen musste. Wehe ich wusch einmal nicht ab, oder ich wagte es, nur einen Teil abzuwaschen und zu meinen Freundinnen zu gehen. Meine Geschwister sah man beinahe nie zu Hause. Mein Bruder fuhr nach der Arbeit zu meinem Onkel und meine Schwester hing nur bei Freundinnen herum.
Ich verpatzte beinahe die Prüfung. Zwischendrin zogen wir noch nach Ellhofen um.
Ich bestand meine Prüfung, knapp. Ich versaute meine Mathenote, weil ich nicht lernen konnte, ich hatte schlichtweg keine Zeit.
Ich suchte eine Ausbildungsstelle und fand sie auch. Beim Zentrum für Psychatrie, als Krankenpflegeschülerin.
Doch bis zum Ausbildungsbeginn war noch ein Jahr hin. Ich suchte mir einen Praktikumsstelle. Ich bekam eine. In dem Behindertenwohnheim, wo mein Bruder Zivi war. Ich bekam ein kleines Appartment. Damit tat sich das nächste Problem auf. Meine Mutter hatte mal wieder meine Gutmütigkeit ausgenutzt. Sie hatte meine Kontokarte und ihr Geld kam auf mein Konto. Tja...dumm gelaufen für mich. Denn meine Mutter benutzte mein Geld für sich und meine Geschwister, bis auf die 377 DM die ich für die Wohung zahlen musste. Ich konnte zusehen, wo ich mein Essen her bekam. Ja, sie war sogar so dreist, zu behaupten, ich würde mich nie melden. Mehr als einmal sagte ich: "He, ich bin nicht die Einzige mitm Telefon, ihr könnt auch mal anrufen." Ich war die Böse, die sich nie mehr meldete und die es wagte, ihr Geld zu verlangen. Meine Mutter kaufte sich einen Rechner. Über meinen Namen. Verdammte Gutmütigkeit. Ich war am Ende die Deppin, die ihn bezahlen durfte.
Ich bekam einen Schufaeintrag und musste monatlich nen Betrag abstottern.
Ich kündigte die Stelle nach acht Monaten. Die Gruppenleiterin unterstellte mir, ich würde klauen. Das liess ich mir nicht bieten. Leider musste ich nochmals drei Monate zu meiner Mutter ziehen. Ich lernte ein paar Kumpels kennen, zu denen ich allabendlich ging. Meine Mutter versteckte meinen Schlüssel - seltsamerweise nachdem ich meiner Schwester von den Freunden erzählt hatte. Ich fand wie immer meinen Schlüssel und fuhr nachts um zwei nach Weinsberg, hab einen Brief an die Kumpels hinterlassen, wieso ich ned da war.
Um mich für den Rest kurz zu fassen.. Ich zog zu Beginn meiner Ausbildung wieder bei meiner Mutter aus. Ich fand einen Freund, er war Zivi im Krankenhaus. Ich lernte, ließ es mir gut gehn, kaufte mir meine erste eigene Anlage. Doch von meinem Freund trennte ich mich, nachdem er mich beim Besuch meiner Oma - nicht das Erstemal - im Stich gelassen hatte. Ich lernte durch meine Schwester Bernd kennen. Ich verliebte mich und wir kamen zusammen. Es hielt nur 6 Monate - mit drei Trennungen. Unter jeder Trennung litt ich und verstand nicht, warum er sich getrennt hatte. Einmal bestellte er mich um 23 Uhr nachts zu sich, es ginge ihm nicht gut. Ich fuhr mit dem Rad los, um 23 Uhr nachts, ohne Licht über Feldwege, 20 km. Um kurz vor 0 Uhr, zwei Meter vor seinem Haus, schrieb er mir, er habe eine Neue. Ich war am Boden zerstört, wollte wissen, warum er mich bestellt hatte.
Ich fuhr wieder nach Hause, ließ mich am nächsten Morgen krank schreiben. Eine Woche lang blieb ich daheim, trank Alkohol, ass selten, sah fern und schlief. Nach einer Woche verlegte ich meine Sauftouren in meine Lieblingskneipe und ging wieder zur Arbeit. Trotzdem konnte ich meinen Exfreund nicht vergessen, vor allem weil ich ihn ein paar Mal traf.
Ich hielt es nicht mehr aus. Nach einem Besuch bei einem Onkel beschloss ich mich umzubringen. Denn er hatte sich auch an mir vergangen. Ich hatte gerade begonnen, den Schnitt an meinem Arm zu machen. Er war noch oberflächlich. Es klingelte und meine beste Freundin stand vor der Tür. Sie hatte sich Sorgen um mich gemacht und liess mich 3 Tage nicht allein. Danach ging es mir wieder besser. Doch litt ich seitdem unter der Sehnsucht nach dem Tode und völlig unvermittelt stürzte ich oftmals in tiefe Depressionen, aus denen ich erst nach Tagen wieder herauskam. Ich verliebte mich neu, durch meine Beste Freundin. Doch dann kam die nächste Enttäuschung. Die Freundin hatte mich nach Strich und Faden verarscht. Ich zog zu meinem neuen Freund. Vier Jahre waren wir zusammen. Vier Jahre, in denen er mir Dinge versprach - und nicht eines davon einhielt. Ich wurde immer unglücklicher und landete schliesslich in einem Suizidforum. Zeitgleich lernte ich bei einem Rollenspiel einen Mann kennen. Im Suizidforum hatte ich endlich Gleichgesinnte gefunden, Menschen die oft so dachten und fühlten wie ich. Ich lernte, das man auch damit leben kann. Doch ich war dennoch unglücklich. Verliebt in einen Mann, den ich noch nie gesehen hatte und zusammen mit einem, den ich zu diesem Zeitpunkt verabscheute.
Ich besuchte einen guten Freund. Auf der Zugfahrt zu diesem begleitete mich Tobias, der Mann, den ich im Rollenspiel kennengelernt hatte. Für mich stand fest, das ich mit ihm zusammen sein wollte, auch wenn ich dafür über 400 km weg ziehen musste. Mein Kumpel machte mir Mut. Dann ging alles ziemlich schnell. Nachdem ich wieder zuhause war und Tobias noch ein zweites Mal gesehen hatte, machte ich sonntags mit meinem Freund Schluß, trotz meiner großen Angst vor seiner Reaktion.
Er wurde wütend, ich dachte er würde mich schlagen. Er fuhr weg, ruckzuck packte ich einige Taschen. Mein Bruder fuhr mich an den Bahnhof. Es war nachmittags am Sonntag. Glücklicherweise erwischte ich gleich einen Zug. Ich fragte mich, wo mein Leben mich nun wieder hinbringen würde und ich musste an meinen Ex denken, denn er hatte verzweifelt geklungen, als er feststellte, das ich gegangen war, und er mich anrief.
Es gab noch einigen Ärger, er stresste mich später noch zu, ich hätte ihn belogen, als ich sagte, ich sei bei einem Freund, weil ich gleich zu Tobi gefahren sei. Weiß der Geier, wie er mir nachspionierte, aber er wusste wo ich war.
Nach vielen Gesprächen klärte sich das. Am 23.Dezember 2002 habe ich geheiratet. Die Depressionen liessen ein wenig nach, auch wenn sie mich heute noch oft unvermittelt überfallen. Ich hatte nach drei Jahren mit meinem Ex das Cutten angefangen. Auch das liess nach und eigentlich tu ich es heute nicht mehr. Aber manchmal, wenn mein Mann und ich streiten, oder irgendwas ist, was mich sehr aufwühlt, brauche ich diesen Filter immer noch....
Ich habe bis jetzt nie eine Therapie gemacht, weil ich zu große Angst davor habe.

N.

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