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Date Posted: 03:07:57 10/12/01 Fri
Author: wen_kümmert's
Subject: Re: Über Suizidabsichten reden (Teil 2 @senseless und wen's interessiert)
In reply to: outsider 's message, "Re: Über Suizidabsichten reden (Teil 2 @senseless und wen's interessiert)" on 00:33:08 10/12/01 Fri

>Die Motivation war, alles uebliche zur Beseitigung der
>Suizidabsichten versucht haben zu wollen. So
>verhindere ich, dass sich jemand nach meinem Suizid
>vorwirft, nicht dafuer gesorgt zu haben, dass ich
>therapiert werde.
>Die Psychotherapie war dementsprechend nutzlos.
>Antidepressiva hingegen ergaben zu meiner
>Ueberraschung eine Verbesserung.

Diese Aussage könnte von mir stammen ;-). Mit dem Unterschied das _ich _mir_ nicht vorwerfen will nicht alles versucht zu haben. "Erst mal alles ausprobieren, erschießen kann ich mich ja immer noch". Mit diesem Satz schockte ich meine Therapeutin ;-). Diese Einstellung, die ich auch in meinem Freundeskreis vertrete, ist nicht gerade produktiv und dennoch hilft mir das Wissen um diese Alternative in Momenten an denen ich selbst nicht so recht an eine "Heilung" glaube.
Und obwohl auch ich daran gezweifelt habe, wirken auch bei mir Antidepressiva. Finde ich erstaunlich.
Was für ein Zeug wurde Dir aufgedrückt? Ich erinnere mich das Dir vor einiger Zeit Lithium verabreicht wurde.


>>...empfinde ich eher Mitleid.

>Das empfinde ich nur in jenem einzigen Fall, in dem
>ich die Anwendung von Suizidversuchen akzeptieren
>kann: Wenn ein Mensch sehr leidet und versucht hat,
>Hilfe zu erhalten, ihm diese Hilfe aber verweigert
>wurde. Ich denke hierbei an jene, die trotz
>Bemuehungen keinen Therapieplatz bekommen oder trotz
>akutem Leiden auf einen Termin in 4 Monaten
>vertroestet werden.

Ich warte bereits seit mehr als 7 Monaten auf eine stationäre Aufnahme und trotzdem würde ich nie einen Suizidversuch vortäuschen um dieses nervtötende Verfahren zu beschleunigen. _Das_ würde ich als verwerflich bzw. verlogen empfinden. Außerdem bin ich der Meinung das niemand der in einer tiefen Kriese steckt, die Energie aufbringen kann, diese Täuschung durch zu führen.

>..."Schau mal wie ich leide, rette
>mich - liebe mich!") und im Extremfall durch
>Suizidversuche, grundsaetzlich mit untauglicher
>Methode (Pulsadern oder Tabletten) und der Sicherheit
>gefunden zu werden (Botschaft: Tu was fuer mich, rette
>mich, zeig mir dass ich dir wichtig bin.."). Im
>allgemeinen erfolgte dann Einweisung in die
>Psychiatrie, gegen den Willen der Betroffenen. Diese
>lehnt jegliche therapeutische Hilfe ab (Gedanke
>dahinter: "Ich kann keine echte Zuneigung erhalten,
>denn die werden dafuer bezahlt"..).

Dir ist klar, das es sich bei Deiner Schilderung tatsächlich um psychisch kranke Menschen handeln kann (eigentlich bin ich mir sicher das solche Menschen psychische Probleme haben, zu denen ich mich im übrigen auch zähle)? Inwiefern ist dann dieses Verhalten widerwärtig?
Und übrigens, könnte ich Dir dazu eine Geschichte aus meinem reichhaltigem Erfahrungsschatz zuteil werden lassen ;-). Eine Exfreundin wollte mich auf diese Art und Weise manipulieren. Es hat nicht funktioniert...:-).


>>Es scheint tatsächlich so zu sein das der
>>Freundeskreis ein Spiegelbild der eigenen Psyche ist.
>>Gleich und gleich gesellt sich gern... .


>Stimmt.. Ich hatte in Erwaegung gezogen, dies in meinem >vorigen posting zu zitieren ;-)

Ätsch, Erster :-)

'Tschuldige, ich scheine ein wenig in's Schwafeln geraten zu sein. Nix für ungut ;-).

Grüße,
Michael

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Replies:

• Re: Über Suizidabsichten reden (Teil 2 @senseless und wen's interessiert) -- outsider, 03:25:54 10/12/01 Fri
  • Re: Über Suizidabsichten reden (Teil 2 @senseless und wen's interessiert) -- wen_kümmert's, 14:17:33 10/12/01 Fri