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Date Posted: 19:39:21 10/22/01 Mon
Author: Morgenmuffel
Subject: verarscht und unverstanden

Himmel, ich fühl mich total verarscht.
Und was noch schlimmer ist, absolut unverstanden.
Ich war heut bei meiner Ärztin, die von meinen Suizidwünschen weiß.
Meine Therapeutin hat mich begleitet, ich wär sonst aufgrund meiner Arztphobie gar nicht erst hingegangen.
Schon allein die eine Stunde Wartezeit löste bei mir fast wieder eine Panikattacke aus und ich wollte nur noch raus.
Irgendwie hab ich es dennoch geschafft, zu bleiben.
Die Ärztin fragte mich u.a. danach, wie ich es schaffe, mit meinen Krisen umzugehen und ob ich wieder Suizidgedanken gehabt hätte.
Idiotisch, aber auf diese plötzliche Frage war ich nicht vorbereitet, sie setzte mich schachmatt.
Dadurch konnte ich kurzfristig nicht antworten und meine Therapeutin erzählte offen (sie war von mir von der Schweigepflicht entbunden), dass ich in der letzten Woche durch ein erneutes traumatisches Erlebnis "bedroht" gewesen sei.
Himmel, diesmal hätt ich eigentlich nichts davon erzählen wollen, aber es ist nun mal passiert, wir hatten da einfach eine Absprachelücke.
Und nun ging es drum, warum ich in solchen Situationen nicht mehr anrufen, mir keine Hilfe mehr holen kann.
Und ich mußte gestehen, dass ich das nicht mehr kann, bei niemanden mehr, weil ich verstumme, mich total zurückziehe bis zur Erstarrung.
Und dann kam der absolute Hammer.
Die Ärztin bot mir an, irgendso ein blödes Notsignalgerät zu tragen, wo ich auf eine Knopf drücke und sofort mit dem Roten Kreuz verbunden bin. Die rufen dann als erstes bei jemanden in der Nähe an und hetzen den auf einen (so kraß empfinde ich es, auch wenn es vielleicht für Omas eine sinnvolle Einrichtung ist).
Und sollte ich nicht mehr aufmachen können (ich würd nen Teufel tun), dann würde jemand sogar aufschließen und mir "zu Hilfe eilen". Das Ende wär wahrscheinlich dann Psychiatrie.
Ich kann gar nicht schildern, was bei diesem Vorschlag in mir ablief.
Warum kapiert denn keiner, dass ich dann nicht "gerettet", sondern in Ruhe gelassen werden will?
Dass es mir in diesem Moment scheißegal ist, ob ich, wenn ich die Krise überstanden hab, dann vielleicht doch später weiterleben wollen würde?
Will ich das denn dann überhaupt noch?
Ich komm ja nach keiner Krise, die ich "überlebt" hab, in eine bessere Situation. Dabei mache ich seit 1997 ständig eine intensive Therapie.
Was nützen mir meine ganzen ausgereiften Suizidpläne, wenn ich in der Situation - so wie jetzt auch wieder - einfach nur erstarre, nicht mehr handeln oder reden kann?
Nicht mal das schaff ich mehr.
Dieses Gespräch heut hat auch wieder etwas in mir zerbrechen lassen.
Warum haben alle fixe Ideen über Suizid?
Warum haben sie so viele idiotische Verhinderungspläne?
Und warum versteht aber niemand, was dahinter steckt?
Warum akzeptiert niemand, dass ich in dem Moment echt sterben will, auch wenn ich dann vielleicht doch wieder kämpfe?
Aber wie lange soll ich das denn überhaupt noch tun?
Rentiert es sich für dieses Leben zu kämpfen?
Im Moment fühl ich mich einfach nur verarscht und nicht ernst genommen und das tut irrsinnig weh.
Und der Ärztin ist nicht mal bewußt, dass es genau das heut war, warum ich wieder in diesem Scheißgefühl steck, alles hinschmeißen zu wollen.
Wie soll man denn da überhaupt noch reden können?
Und sich nicht verzweifelt und verstummt irgendwohin verziehen?
Scheiß Leben.

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