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Date Posted: Wed, September 02 2015, 3:52:43
Author: Paul
Subject: More than words

Autorin: Andrea


More than words

Hey, herzlich willkommen in meiner etwas unübersichtlichen Welt. Lasst euch bitte nicht von frei schwebenden Gedanken irritieren. Da es mir nicht so richtig gelingt meine Gedanken zu ordnen, nehme ich euch einfach mal mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Es ist immer schön, wenn man sich an Erlebnisse erinnern kann. Also nur Mut, fasst euch ein Herz und folgt mir.

Ich weiß wirklich nicht mehr, wer damals auf die Idee kam an einem Workshop zum Thema "Krisenbewältigung in der Beziehung" teilzunehmen. Wir - drei Damen und drei Herren, hatten also davon gelesen und uns auf den Weg zu dieser Sitzung gemacht. Mit unseren 20 - 26 Jahren waren wir mit Abstand die Jüngsten auf dieser Veranstaltung. Natürlich konnten wir uns einige hämische Bemerkungen nicht verkneifen. Es war auch nicht so, daß wir uns bei Krisen immer gleich trennten, nein, wir schwiegen uns über unsere Probleme aus. Das war aber auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Der Seminarleiter, ein Mann um die Mitte 50, mit grauen Haaren und Brille, begrüßte uns alle sehr freundlich.

Der Reihe nach sprach also jedes Paar über seine Probleme und die Gründe, die es dazu bewegt hatte, an diesem Seminar teilzunehmen. Das Ursachenfeld war breit gefächert von Gewalt über Schreien bis hin zum Schweigen war alles dabei. Ich gebe zu, daß ich mich anfangs nicht gerade wohl fühlte in dieser Runde. Immerhin sollten wir hier über Probleme reden, die doch sehr privat waren. Ich trage mein Herz nicht gerade auf der Zunge und so fällt es mir schon sehr schwer über meine Probleme zu sprechen. Schließlich waren wir an der Reihe. Ich erhob mich kurz, grüßte in die Runde und begann dann mit meinen Ausführungen. Mein Freund sah die ganze Zeit stur zu Boden.

"Na ja." begann ich zaghaft. "Wir streiten uns meist wegen Kleinigkeiten, etwa weil seine Sachen überall rum liegen oder wenn ich keine Lust hatte abzuwaschen. Ich mache Stefan dann Vorwürfe, versuche mit ihm zu reden aber er blockt ab, steht auf und verlässt unsere Wohnung. Meist reden wir dann tagelang nicht miteinander bis ich schließlich auf ihn zugehe und mich entschuldige. Aber so kann es nicht weitergehen. Es kann nicht sein, daß ich mich für Dinge entschuldigen muß, die in meinen Augen gut und richtig sind. Manchmal möchte ich ihn schlagen, wenn er dann nach einem Streit wieder in der Kneipe war und sich hat vollaufen lassen. Ich komme mir dann immer so benutzt und abgestoßen vor. Das habe ich aber nicht verdient."

Unsere Freunde betrachteten mich argwöhnisch. War ich zu ehrlich gewesen? Das waren doch nur Dinge, die mir schon ewig auf der Seele brannten. Plötzlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, das mich quälte. Stefan erhob sich und sah in die Runde. Dann fiel sein Blick auf mich...
"Das alles wäre überhaupt kein Problem, wenn du nicht immer gleich so laut werden würdest. Du schreist immer so laut, daß selbst unsere Nachbarn jedes Wort mithören können. Dabei weißt du doch genau, daß ich mich auf dieser Basis nicht mit dir unterhalte. Dann hast du Pech gehabt und selbst Schuld, wenn ich einfach aus dem Haus gehe. Tut mir ja leid für dich aber ich habe dir das schon so oft gesagt!"
Jetzt fühlte ich mich erst recht mies. Stefan hatte Recht.

Einer der älteren Männer sah uns beide an, kam schließlich auf uns zu und bat uns in ein Nebenzimmer um mit uns zu reden.
"Hmmm, was kann der uns schon helfen? Klar, der hat die berühmte Altersweisheit..." dachte ich in mich hineinlächelnd und folgte den beiden.
Stefan schien kein Problem damit zu haben, daß sich ein Fremder in unsere Beziehungsprobleme einmischte. Schließlich kamen wir im Nebenzimmer an. Ich lehnte mich gegen die Tür und sah den Fremden an.
"Ich heiße Klaus." stellte er sich kurz vor.
"Ich bin Andrea. Das ist Stefan."
Ich gab ihm die Hand.
"Und was willst du nun von uns?"
Klaus wurde etwas verlegen.
"Na ja, ich nehme mal an, daß ihr nach einem Streit auch keinen Sex habt. Richtig? Wahrscheinlich versuchst du", er zeigte auf mich, "ihn dann mit Sexentzug zu bestrafen."
Ich nickte stumm, war auf diese Art der Rache aber nicht gerade stolz.
"Ich nehme mal an, daß auch sonst so einiges in eurer Beziehung nicht stimmt. Richtig?"
Stefan nickte. Ich konnte das von mir nicht behaupten, hatte bisher wirklich immer das Gefühl gehabt, daß außer in diesen Ausnahmefällen bei uns beiden alles stimmte.
"Ich vermisse so vieles in unserer Beziehung. Etwa den Kick beim Sex, er ist langweilig, eintönig und immer dasselbe."
Hoppla, ich glaubte meinen Ohren nicht trauen zu können. Stefan fehlte also auch etwas beim Sex. Ich hätte nie den Mut gehabt ihm das zu sagen. Insgeheim wünschte ich mir, daß er mich härter anfasste, hatte von den seichten Pflichtübungen die Nase gestrichen voll. Ich schluckte hart, hielt aber den Mund.
"Ich weiß, Schatz, es wäre fairer gewesen, das mit dir allein zu besprechen, aber ich hatte immer Angst dir weh zu tun. Das wollte ich doch auf gar keinen Fall. Ich denke wir sollten zu Hause weiterreden."

Stefan nahm mich an die Hand, ging mit mir ins Nebenzimmer und verabschiedete sich höflich. Im Auto sprachen wir beide kein Wort miteinander. Ich war zu durcheinander um etwas zu sagen und er offensichtlich von seinem Mut überrascht. Ich würde nicht sagen, daß Stefan schüchtern war. Nein, viel eher mied er Gespräche, die sich um unser intimes Zusammenleben drehten. Schließlich standen wir auf dem Parkplatz vor unserem Haus. Ich löste den Gurt und stieg etwas unsicher aus. Ich war mir nicht sicher ob ich dieses Gespräch wirklich führen wollte.

Unsicher öffnete ich die Tür, ging dann in die Küche und machte Kaffee. Mir war übel. Sicher, ich wußte, daß wir über alles reden konnten aber durfte ich ihm sagen, daß ich von ihm gefesselt werden und Schmerzen spüren wollte? Was würde er von mir denken und sollte ich überhaupt etwas zu diesem Thema sagen? Ich ging zum Schrank und nahm zwei Tassen heraus. Dann noch schnell die Milch aus dem Kühlschrank und den Zucker. Ich ging mit dem Tablett in der Hand zurück ins Wohnzimmer. Stefan hatte sich schon gesetzt. Ich steckte mir eine Zigarette an und sah dem aufsteigenden Qualm zu.
"Du wolltest reden?" begann ich zögernd.
Hätte ich jetzt die Wahl zwischen diesem Gespräch und Erschießen gehabt, hätte ich sicher letzteres gewählt.

Stefans Blick fesselte mich.
"Ja, ich wollte reden, weil ich denke, daß es endlich mal an der Zeit für ein klärendes Gespräch ist. Es passt mir überhaupt nicht, daß du ständig rumschreist und mir für deine schlechte Laune die Schuld gibst. Gewöhne dir das ab, mein Fräulein. Außerdem, wenn du dich schon mit Freundinnen verabredest, könntest du mir doch wenigstens sagen, wann du wieder nach Hause kommst. Dann müsste ich nicht die halbe Nacht wach liegen und darauf warten, daß du nach Hause kommst. Ich mache mir nämlich Sorgen um dich ob du das nun glaubst oder nicht. Dann, wenn ich Freunde zu uns nach Hause einlade, ist es doch sicher nicht zu viel verlangt, daß du dich auch mal blicken lässt. Oder?"
Ich zog heftig an der Zigarette und starrte in meine Tasse, in der der Kaffee langsam vor sich hin rauchte.
"Nein, ist es nicht. Aber... wenn ihr euch nur über Sport und Autos unterhalten könnt, hab ich auch keinen Bock daneben zu sitzen. Mich interessiert der Scheiß nun mal nicht." erwiderte ich trotzig.

Mir fiel sehr wohl auf, daß sich Stefans Blick verfinsterte aber ich hatte es satt immer wieder Vorwürfe gemacht zu bekommen.
"Sag mal unterhalte ich mich hier mit einer erwachsenen Frau oder mit einer Rotzgöre? Ich glaube ich bin im falschen Film!"
Stefan schimpfte. Ich zuckte etwas desinteressiert mit den Schultern.
"Kommen wir auf das Thema Sex zu sprechen. Ich denke, daß es dir ähnlich geht wie mir, denn ich habe sehr wohl bemerkt, daß du des Öfteren nur so tust als hättest du Spaß und dann gestern die Frage was du heute kochen sollst. Ich bin nicht blöd, Andrea. Also lass uns offen darüber sprechen. Okay?"
"Können wir das nicht auch aufschreiben? Ich meine..."
Ich wurde rot, sprach nicht weiter.
"Nein! Ich weiß, wir haben beide viele Fehler gemacht aber jetzt möchte ich wirklich mit dir darüber reden. Was kann ich tun damit du wieder Spaß am Sex hast?"

Ich verfolgte eine Staubfluse, die langsam über unser Sofa schwebte. Mein Gesicht verfärbte sich langsam. Ich wurde erst blass und dann rot.
"Na ja... Ach Mensch, ich kann nicht über dieses Thema reden!"
Ich schob die Unterlippe vor. Hey, ich wollte hier niemanden reizen, ganz im Gegenteil aber ich konnte nun mal nicht über dieses Thema sprechen. Das tat mir auch herzlich leid aber auch ich war nur ein Mensch und ein schüchterner noch dazu. Stefan stand auf und kam auf mich zu.
"Bitte Schatz," er hielt meine Hände, "dieses Gespräch ist mir verdammt wichtig. Ich möchte länger mit dir zusammenbleiben, möchte dich..."
Er stockte und insgeheim war ich ihm dankbar dafür. Ich hatte Angst davor seine Absichten zu hören, wußte sehr wohl was er sagen wollte. Aber würde das nicht unsere Freundschaft zerstören? Würde mir das nicht den besten Freund nehmen, den ich je hatte? Ich hielt doch jeden anderen von mir fern.

Ich erhob mich, ging zum Schrank und nahm die Schnapsflasche heraus. Ich goss mir ein 0.3er Glas halbvoll und trank es auf ex.
"Dann lass uns reden." brachte ich mühsam hervor.
Ich wußte doch, daß mir vom Alkohol immer die Spucke im Mund zusammenlief.
"Ich möchte dir ausgeliefert sein, möchte, daß du mit mir schimpfst, möchte... möchte... Ich möchte, daß du mir... daß du... daß... Ich möchte daß du mir weh tust. Ich möchte fühlen, daß ich mich fallen lassen kann. Ich will, daß du mir sagst, was ich zu tun und zu lassen habe. So jetzt ist es raus. Ich weiß, daß das für dich sicher sehr schwer ist. Du liebst mich und würdest mir deshalb ganz sicher nicht weh tun. Ich möchte wissen wie sich Wachs auf der Haut anfühlt. Möchte wissen wie es ist nur aufs Fühlen beschränkt zu sein."

Ich sprang auf und lief aus dem Zimmer. Verdammt, wo wollte ich eigentlich hin? Fliehen? Fliehen vor meiner Liebe und den Gefühlen, weiter die Wünsche verschweigen? Was wollte ich überhaupt? Warum dachte ich nur, daß er mich jetzt hassen würde? Wie kam ich nur darauf? Ich war dumm und ängstlich, vor allem aber wohl feige. Stefan folgte mir.
"Du bleibst jetzt hier und hörst mir zu!"
Er presste mich gegen die Wand.
"Ich weiß doch, daß du jetzt Schluss machst!"
Mir rannen heiße Tränen über die Wangen. Ich war schon blind vor lauter Tränen und schüttelte den Kopf. In mir schien alles zu schreien. Alles in mir suchte verzweifelt nach einem Weg aus dieser Situation. Stefan holte aus und gab mir eine Ohrfeige.
"Du hörst mir jetzt zu! Verdammt noch mal! Ich liebe dich! Und meine Wünsche sind doch die gleichen wie deine! Ich möchte dich beherrschen können! Ich will dir zeigen, daß du mir vertrauen kannst! ICH WILL DIR MEINE LIEBE ZEIGEN!"

Meine Beine versagten mir den Dienst, sackten weg. Wie ein Sack Mehl fiel ich in mich zusammen. Ich hatte mich nie so klein und schutzlos gefühlt. Ich wollte mich gegen die Tränen wehren aber es gelang mir nicht. Die Anspannung, die Angst vor dem Gespräch, die Gedanken der letzten Tage - all das fiel plötzlich von mir ab. Ich lehnte mich seit langem mal wieder an Stefan an, ließ seine zärtlichen Berührungen zu, genoss sie. Mir war als würde ich meinen Schatz in einem ganz anderen Licht sehen.
"Wie stellst du dir das alles vor?" Stefan sah mich unsicher und fragend an.
"Nein!!! Mach jetzt nicht alles kaputt! Frage nicht nach morgen, lebe im Heute, im Jetzt, im Hier!"
Das schoss mir durch den Kopf, doch mein Mund war zu trocken als das ich etwas hätte sagen können. Ich küsste Stefan, ließ ihn fühlen, daß ich jetzt nicht zu einem solchen Gespräch bereit war. Plötzlich nahm ich seine Hand und stand auf. Ich schloss die Wohnungstür auf und ging mit ihm vors Haus. Sacht zog ich ihn zu der Wiese, die unserem Haus gegenüber gelegen war und ließ mich mit ihm fallen.
"Siehst du die Sterne, Schatz?" Stefan nickte. "Lass sie die Fragen sein und uns einfach nur genießen. Wie es wird entscheidet die Situation, was aus uns wird, entscheidet die Zeit... Aber für das Jetzt und Hier haben wir uns entschieden. Lass uns einfach nur stumm die Sterne beobachten."

Im Schein der Sterne sah ich Tränen über Stefans Wangen laufen. Irrte ich mich oder weinte mein Schatz wirklich zum ersten Mal seit ich ihn kannte? Ich wußte nicht wieso aber ich sah in ihm plötzlich einen ganz anderen Menschen, jemanden, den ich mehr liebte als je zuvor - vor allem aber jemanden, der mir meine Gefühle endlich Wert war. War es möglich, daß ein Gespräch diese Wirkung haben konnte? Ich weiß nicht mehr wie lange wir da gelegen hatten. Unsere Sachen wurden langsam feucht von dem Tau, der sich absetzte. Wir standen auf und gingen ins Haus. Während Stefan im Schlafzimmer verschwand ging ich ins Bad und duschte. Dann folgte ich ihm. Mein Süßer war schon eingeschlafen. Leise kramte ich einen Block aus meinem Nachtschrank und ging ins Wohnzimmer.

Mein Schatz,

du weißt, daß ich nicht gerade die Meisterin im Reden bin und mir das Schweigen eher liegt. Es gibt so viele Dinge, die ich dir schon viel zu lange nicht mehr gesagt habe. Da ist zum einen, daß ich dich über alles liebe und keine Sekunde, die ich mit dir verbracht habe, bereue. Ich möchte dir sagen, daß du der einzige Mensch bist, mit dem ich mir ein Leben bis zum Tod vorstellen kann.

An manchen Tagen möchte ich ein Wort auf deinen Lippen sein um dich ständig um mich zu haben. Ich möchte eine Träne sein um dir meine Zärtlichkeit zu zeigen. Ich möchte dein Herzschlag sein...

Ich weiß, das klingt alles so abgedroschen und übertrieben. In letzter Zeit hatte ich oft das Gefühl dich zu verlieren, den Gedanken, dich nicht wert zu sein. Ich habe viele Fehler gemacht.

Aber bei dem Gespräch vorhin sind die alten Gefühle erneut erwacht. Ich mag gar nicht an den Tag denken an dem ich ohne dich schlafen gehen müsste. Ich verfluche jeden Morgen an dem ich nicht dein Gesicht sehen kann.

Du bist wie die Luft, die ich zum atmen brauche. Bist wie der Quell, der mir neue Kraft schenkt. Bist mein Fels in der Brandung, mein Schutz im Sturm der Zeit.

Ich wüsste noch so viel zu schreiben und komme doch nur zu dem einen Schluss...

Ich liebe dich!

Andrea

Heiß rannen mir die Tränen über die Wangen während ich diese Zeilen schrieb. Es fiel mir schwer meine Gedanken niederzuschreiben, lag doch in jedem Wort, jedem Komma viel zu viel Gefühl. Ich hatte es selten erlebt, daß ich über meine eigenen Worte weinen mußte. Ich war einfach nur glücklich, wollte dieses Glück nicht verlieren. Stefan war mein Held, mein Halt, mein Lebenssinn. Ich würde alles dafür tun diesen Mann glücklich zu machen. Lange saß ich im Wohnzimmer und starrte auf die Wand, auf die der Wind die unmöglichsten Bilder malte. Ich konnte und wollte nicht schlafen gehen. Auf Zehenspitzen lief ich in die Diele und holte meinen alten Zeichenblock hervor. Ich begann zu malen, zunächst ohne etwas bestimmtes zeichnen zu wollen, doch dann wurde daraus das schönste Bild, daß ich je gemalt hatte. Nein, es war nicht die Zeichnung, viel mehr waren es die Farben, die Gedanken, die ich mit diesem Bild verband. Ich fühlte mich wie neu geboren, so, als hätte ich eine alte einengende Haut abgestreift und wäre nun mit neuer Kraft zurückgekehrt.

Ich lächelte befreit und schmiegte mich in meinen alten Rattansessel, der weiß Gott schon bessere Zeiten erlebt hatte. Stefan nannte dieses Teil liebevoll mein Storchennest. Ich kuschelte mich also in das große Kissen und träumte vor mich hin als sich plötzlich die Schlafzimmertür öffnete. Stefan stand in der Tür und sah mich müde an.
"Na Mäuschen, keine Lust zu schlafen? Oder bist du nicht müde?"
Ich sah ihn verträumt an.
"Doch, doch, ich komme ja schon."
Ich folgte ihm also ins Bett, doch an Schlaf war nicht zu denken. Meine Gedanken kreisten immer wieder um unser Gespräch und ließen mir das Herz bis zum Hals schlagen. Irgendwann gegen 6:00 Uhr übermannte mich dann doch die Müdigkeit und ich schlief selig lächelnd ein.

Stefan weckte mich mit frisch gebrühtem Kaffee und Brötchen. Ich war viel zu müde um aufzustehen aber er kannte keine Gnade.
"Wer wach bleiben kann bis in die Puppen, kann morgens auch aufstehen."
Seine widerliche gute Laune nervte schon jetzt.
"Lass mich doch schlafen, bitte." bettelte ich in einem fort aber Stefan küsste und herzte mich als hätte er mich tagelang nicht gesehen.
"Nix da, jetzt wird aufgestanden!"
Mit einem Ruck zog er mir die Decke weg. Ich wußte mir nicht anders zu helfen als das Kissen nach ihm zu werfen. Prompt fiel die Kanne mit dem heißen Kaffee um und ergoss sich langsam auf dem orangen flauschigen Teppich. Stefans Blick sprach Bände. Er war plötzlich so wenig liebevoll.
"Was soll denn das? Du weißt doch ganz genau wie teuer der Teppich war und jetzt ist er versaut."
Ich schluckte hart.
"Stefan, das wollte ich nicht. Wirklich! Du mußt mir glauben."
Mist, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Stefan stellte das Tablett jetzt unsanft auf dem Bett ab und stürmte aus dem Zimmer. Ich hechtete aus dem Bett und lief ihm nach.
"Stefan warte!"
Zu spät - die Haustür fiel ins Schloss.
"Sch...!" fluchte ich laut vor mich hin, ging dann in die Küche und holte einen Lappen und einen Eimer.

Es gelang mir den größten Teil der Feuchtigkeit aufzusaugen. Dann holte ich mir den Teppichreiniger und beseitigte den Kaffeefleck. Ich war kaum fertig, als es an der Haustür klingelte. Nur mit T-Shirt und Slip bekleidet ging ich öffnen. Stefan stand vor der Tür und sah mich nach wie vor böse an. Dann griff er nach meinem linken Arm und zog mich mit sich ins Schlafzimmer. Er setzte sich aufs Bett und sah mich weiter an. Meinen Blick hatte ich längst auf den Fußboden gerichtet.
"Schau mich an!"
Er war böse und das wohl zu Recht. Stefan hielt mir eine Strafpredigt, die sich gewaschen hatte. Mir wurde übel, so mies fühlte ich mich. Würde es jetzt wieder so sein wie immer? Würden wir uns wieder anschweigen? Hatte ich mit meiner dummen und unüberlegten Aktion wieder alles zerstört?

"Na ja, Mäuschen, du weißt ja was jetzt passiert!"
Stefans Blick war hart und duldete keinen Widerspruch.
Er griff nach meinem Arm und zog mich übers Knie. Vorsichtig strich er über meine Bäckchen, glitt langsam mit der Hand unter meinen Slip und streifte ihn dann hinunter bis in die Kniekehlen. Ich fühlte seinen Atem auf meiner Haut, glaubte in diesem sachten Wind vergehen zu müssen. Ich hatte das Gefühl, daß die Sekunden zur Unendlichkeit wurden bis ich den ersten zaghaften Klaps auf den Backen fühlte. Es war ungewohnt, dieses Gefühl aber unbeschreiblich schön und es tat auch nicht weh. Stefan holte weiter aus und schlug erneut zu. Das brannte nun doch schon etwas. Ich fühlte wie sich in mir alles anspannte und den nächsten Schlag erwartete. Es war wie ein Drahtseilakt, man kennt die Gefahr, weiß was geschieht und doch braucht man den Kick. Stefan schlug weiter und fester zu. Mein Zentrum glühte vor Sehnsucht und Verlangen. Ich weiß nicht warum aber es machte mich wahnsinnig an. Ich genoss diese Aufmerksamkeit und Stefans unerbittlich harte Handschrift.

"Steh auf!"
Ich erhob mich enttäuscht, hatte ich doch etwas Zärtlichkeit erwartet.
"Zieh dich an! In einer Stunde sind wir mit Max und Meike zum Motorradfahren verabredet. Ich will die beiden nicht warten lassen."
Ich holte tief Luft und zog mich dann an. Ich schlüpfte in meine Lederhose, griff dann nach einem schwarzen Tuch und nahm die Motorradjacke aus dem Schrank. Ich hatte überhaupt keine Lust zum Motorradfahren. Viel lieber hätte ich meinen Schatz jetzt vernascht und mich für die neu gewonnene Erfahrung bedankt. Aber na ja, er hatte das Sagen.

Lustlos aß ich einen Apfel und zog die Motorradstiefel an.
"Sch..." murrte ich vor mich hin.
Stefan sah mich an.
"Was denn?"
"Nix." motzte ich, "Hab nur meine Handschuhe im Schlafzimmer vergessen."
Ich schlurfte also zurück ins Schlafzimmer um meine Motorradhandschuhe zu holen.
"Beeil dich bitte, wir müssen gleich los."
Ich kroch in die schwere Lederjacke, nahm meinen Motorradschlüssel vom Schlüsselbrett und ging dann aus dem Haus. Stefan hatte die Garage schon aufgeschlossen und unsere Motorräder vors Haus gestellt. Missmutig setzte ich mich auf mein Motorrad, setzte den Helm auf und fuhr dann los. Ich nahm keine Rücksicht darauf, daß Stefan mir vielleicht gar nicht folgen konnte.

Ich nahm auf gar nichts Rücksicht - auch nicht auf den Gegenverkehr. Wen störte es schon, daß die aufgebrachten Autofahrer hupten und mit den Fäusten drohten. Mir war alles egal. Schließlich kam ich bei Max und Meike an, stellte das Motorrad ab und klingelte an der Tür. Meike öffnete...
"Die ist ja noch nichtmal fertig angezogen! Da hätte ich mir auch noch 'nen Kaffee machen können!"
Schließlich kam auch Stefan an und setzte sich zu mir auf die Treppe.
"Kannst du mir mal sagen was diese Aktion sollte? Du bist ja gefahren als hättest du zum ersten Mal auf einem Motorrad gesessen. Ich verstehe dich nicht."
Ich sah betreten auf den Boden. Stefan hatte ja Recht aber er hätte mich auch fragen können ob ich überhaupt Lust auf eine Motorradtour hatte.

Max und Meike waren schließlich soweit.
"Wo wollen wir denn hin?"
Max sah auf mich hinab.
"Moin, erstmal. Keine Ahnung wie es sich der Herr gedacht hat."
Meine Stimme klang sehr lustlos.
"Na ja, ich dachte in die Lüneburger Heide?"
"Na super! Ich habe aber keine Lust! Bitte sagt, daß ihr etwas anderes vorhabt!"
Das waren meine Gedanken, laut sagte ich aber:
"Klingt super!"
Max stieg aufs Motorrad und ließ dann Meike hinter sich aufsitzen. Stefan fuhr also vorneweg und ich bildete das Schlusslicht. Ich fuhr gemütlich langsam, machte auch auf der Autobahn keine Anstalten, die anderen zu überholen bzw. an ihnen dran zu bleiben. Plötzlich blinkte Stefan und fuhr auf einen Rastplatz. Sollte ich jetzt auch abbiegen oder doch lieber weiterfahren? Ich entschied mich für die erste der beiden Möglichkeiten, blinkte und fuhr ebenfalls raus.

Stefans böser Blick traf mich schon auf diese Entfernung. Ich bremste und stieg ab.
"Was ist denn los Schatz? Du schaust ja so böse."
Stefan packte mich fest am rechten Arm und zog mich ein Stück an die Seite.
"Hör mir mal gut zu Fräulein! Wenn ich dich nicht gleich noch mal übers Knie legen soll, hör auf dich so quer zu stellen. Du weißt doch genau, daß mich das böse macht. Was soll das nur?"
"Ich hab halt keine Lust zum Motorrad fahren! Du hättest mich auch mal fragen können!"
Ich schob trotzig die Unterlippe vor.
"Ich hätte nicht übel Lust dir den Hintern zu versohlen das du nicht mehr sitzen kannst!"
"Machst du aber nicht!"
Ich drehte mich um und versuchte zu meinem Motorrad zu kommen. Stefan hielt mich fest.
"Das mache ich nicht? Warts nur ab!"
Er zog mich am Arm zu einer der Bänke auf dem Parkplatz, setzte sich und zog mir die Jacke aus. Dann öffnete er meine Hose, schob sie nach unten und den Slip gleich hinterher. Er legte mich übers Knie und versohlte mir den Hintern so fest, daß mir Hören und Sehen verging.
"Geht's jetzt? Kannst du jetzt vernünftig fahren? Oder reicht dir das immer noch nicht?"
"Doch!" schniefte ich.
Stefan ließ mich aufstehen und zog mich wieder an. Max und Meike standen mit offenen Mündern neben uns.
"Macht den Mund zu, die Milchzähne werden sauer!" motzte ich die beiden an und stieg dann auf mein Motorrad als wäre nichts gewesen.
"Aua, das tut ja richtig weh. Der war aber auch sauer!"

Stefan fuhr als erster vom Parkplatz, dann kamen Max und Meike und ich fuhr wieder als letzte. Es wurde eine tolle Tour. Ich sah die Landschaft an mir vorbei fliegen während ich in Gedanken ständig bei dieser Tracht Prügel war. Ich war so erregt wie nie zuvor und rutschte unruhig auf meinem Motorrad hin und her. Um ein Haar wäre ich in ein Auto gefahren, weil ich ganz vergessen hatte mich auf das Geschehen vor mir zu konzentrieren. Der Autofahrer hupte wütend. Ich überholte und grüßte beschwichtigend. Es tat mir ja wirklich leid.

Wir fuhren jetzt durch kleinere Ortschaften. Diese Gegend wirkte beruhigend. Irgendwo stellten wir die Motorräder ab und ließen uns ins Gras fallen. Ich öffnete meine Jacke und zog sie aus. Mir war doch ganz schön warm geworden in dieser warmen Kluft.
"Ich liebe dich!" raunte ich in Stefans Ohr und schmiegte mich an ihn. "Ich hätte jetzt Lust mit dir zu schlafen."
Stefan zog die Augenbrauen hoch.
"Hier?"
"Klar. Wo denn sonst?"
"Und was ist mit Max und Meike?"
Ich sah Stefan jetzt böse an.
"Kannst du nicht einfach nur mal an uns denken? Wenn die nicht wissen was sie machen sollen, können sie ja spazieren gehen."

Ich stand auf und öffnete meine Hose. Schwer fiel sie nach unten. Dann zog ich mir den Slip nach unten.
"Brauchst du erst eine Einladung?"
"Zieh dich erstmal ganz aus bevor du hier große Töne spuckst."
Ich setzte mich in das weiche Gras, zog mir die Stiefel und dann den Rest meiner Klamotten aus. Dann ließ ich mich auf den Rücken fallen. Hatte Stefan bis jetzt noch an der Ernsthaftigkeit meiner Absicht gezweifelt so war ihm doch spätestens jetzt bewußt, wie ernst ich es meinte. Stefan ließ sich nicht zweimal bitten. Er zog sich aus und fiel wie ausgehungert über mich her. Seine Lippen schienen überall zu sein. An meinem Hals, meinen Brüsten auf meinem Bauch... Er wußte wie er mich verrückt machen konnte und ich ließ es einfach geschehen. Ich nahm das Geschehen um mich her überhaupt nicht mehr wahr. Trieb durch eine Welt, die im Moment nur mir und meinem Schatz gehörte. Was spielte es schon für eine Rolle ob uns jemand sah oder nicht oder daß Max und Meike noch immer in unmittelbarer Nähe waren? Ich genoss es von Stefan genommen zu werden, liebte seine Härte, kam fast um den Verstand...

Nach einem heftigen Orgasmus kam ich schließlich wieder zu mir. Ich hatte ein Taubheitsgefühl in meinen Armen, das Blut rauschte mir in den Ohren und meine Beine - die wollten wohl gar nicht mehr gehorchen. Ich hatte das Gefühl schwerelos zu sein, einfach zu fliegen... Ich war so glücklich wie nie zuvor.

Unser Gespräch hatte für uns beide eine Zukunft erschlossen an die ich nicht mal mehr im Traum geglaubt hatte. Es war eine Zukunft voller Wärme, Liebe und Gefühl, Vertrauen, Respekt und Achtung aber vor allem voller intensiver Glücksmomente.

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