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Date Posted: Fri, March 18 2016, 6:31:07
Author: Paul
Subject: Die Einsamkeit der Rosen

Autor: Unbekannt


Die Einsamkeit der Rosen

Die Umstände, unter denen Victor und ich uns kennengelernt haben, waren seltsam. Genau genommen war alles an unserer Beziehung seltsam. Das erste mal trafen wir uns in Manhattan, New York auf einem Polizeipräsidium. Man könnte es beinahe eine schicksalhafte Begegnung nennen, ich finde bis Heute noch keinen Namen dafür.

Ich war Zeugin eines Raubmordes geworden und meine Aussage mußte zu Protokoll genommen werden. Nachdem ich stundenlang immer und immer wieder mit ein und denselben Fragen gequält worden war, brachte mich der für mich zuständige Polizist auch nach Hause. Es war seine letzte Schicht gewesen und er hatte mitbekommen, daß ich kein Auto besaß. Erst viel später erfuhr ich, daß sein Name Victor Mawhiney war. Aber ich werde diesen Namen dafür nie vergessen. So klischeehaft es klingt - er hat mein Leben verändert.

Am Anfang lief alles völlig normal zwischen uns. Er bat mich um meine Telefonnummer und rief mich an. Wir verabredeten uns, aus einem Cafebesuch wurden zwei, aus zwei drei und bald sahen wir uns regelmäßig. Wir verliebten uns und wurden ein Paar. Wenn auch nur im übertragenen Sinne.

Eineinhalb Jahre waren wir bereits liiert und immer noch machten wir keine Anstalten zusammenzuziehen, noch wußten wir nach dieser Zeit mehr als Namen und Adresse voneinander. Wir trafen uns am Wochenende, redeten über unwichtige Dinge und liebten uns. Woche für Woche und Monat für Monat. Wir lebten jeder unser eigenes Leben, er als Polizist und ich als Volkschullehrerin.

Manchmal, nachts, frage ich mich, was mich genau an Victor so fasziniert hat. Seine graugrünen Augen, die eine Ruhe und Gelassenheit ausstrahlten, die mich bei jedem Treffen aufs Neue faszinierten, oder seine unumstößliche Selbstsicherheit, als könnte nichts und niemand auf der Welt ihm etwas anhaben. Wie ein Fels in der Brandung.

An einem Dezembertag, es war der 23., nahm unsere Beziehung dann eine überraschende Wende. Normalerweise rief er immer an, wenn wir vorhatten uns zu treffen - diesmal ließ er es bleiben. Ich weiß bis heute nicht warum, aber auf einmal stand er hinter mir und erwischte mich ein einer, für mich äußerst peinlichen, Situation.

Ich halte mich für eine starke Frau. Seit mein Vater uns verlassen hatte und meine Mutter gestorben war, kämpfte ich mich alleine, ohne fremde Hilfe, durch mein Leben. Ich hoffe ich erwecke nicht den Anschein, als würde ich in Selbstmitleid zu versinken, oder nach Mitleid heischen. Es gibt tausend andere Frauen und Männer, die etwas Ähnliches erlebt haben, wenn nicht sogar noch schlimmeres. Und genau das ist der Grund, warum ich niemals die arme, schwache Frau mit der schweren Kindheit sein wollte.

Als meine Mutter noch am Leben war, hat sie mir einmal einen Satz gesagt, nach dem ich mein ganzes Leben ausrichtete:
"Um in einer Männerwelt zu überleben, mußt du selbst zum Mann werden."
Sie hatte Recht. Ich wurde stark und überlebte. Ich erlaubte mir kein Anzeichen von Schwäche. Niemals, seit ich das Grabmal meiner Mutter für immer hinter mir gelassen habe und nach Manhattan zog, konnte jemand beobachten, wie auch nur eine einzige Träne meine Wangen berührte.

Doch an diesem einen Abend erlebte Victor mich schwach. Es war der Todestag meiner Mutter, und ich nehme mir jedes Jahr frei, um mir einmal erlauben zu können zurückzuschauen und in Erinnerungen zu schwelgen. Und er sah es. Zuerst wußte ich nicht, wie ich reagieren sollte, ich zitterte am ganzen Leib und beschloss meine Unsicherheit und Verletzbarkeit hinter Wut und Aggression zu verbergen. Ich schrie ihn an und beschimpfte ihn wüst, ich glaube ich habe ihn sogar geschlagen. Und er stand einfach nur da und hat mich angeschaut. Egal was ich sagte, egal was ich tat - er stand einfach nur da.

Irgendwann bin ich dann zusammengebrochen. Ich weiß nicht wann und ich weiß nicht wie, auf einmal gaben meine Beine nach und bevor ich wußte wie mir geschah, lag ich schon auf meiner Couch und hörte seine tiefe ruhige Stimme auf mich einreden.

Noch heute habe ich ihn manchmal vor mir, diesen wunderbaren schottischen Akzent und immer wenn ich ihn zufällig auf der Straße höre, drehe ich mich um und hoffe, daß Victor hinter mir steht. Er hat damals meine Hand gehalten. Er hatte warme und starke Hände und ich begann mich langsam zu beruhigen. Wir haben bis tief in die Nacht hinein geredet und ich habe ihn alles über mich erzählt. Über den Hass auf meinen Vater, die Hilflosigkeit als meine Mutter langsam dahinsiechte und über das ungehaltene Versprechen, das wie ein schwerer Stein auf mir lastete.

Ja das Versprechen. Ich hatte es nicht halten können.

Am Sterbebett hatte ich meiner Mutter versprochen, mir einmal meinen größten Traum zu erfüllen. Ich habe es geschworen - und nicht gehalten. Mein ganzes Leben lang wollte ich Modedesignerin werden, mein ganzes Leben lang hatte ich nie von etwas anderem geschwärmt - bis ich gezwungen worden war, erwachsen zu werden. Und es blieb der Traum eines kleinen Mädchens, der nie in Erfüllung ging.

Victor hat mich damals gefragt ob ich Schuldgefühle hätte und ich habe bejaht. Dann hatte er mich etwas gefragt, womit ich nie gerechnet hätte und allein bei dem Gedanken läuft mir heute noch ein Schauer über den Rücken. Der Satz war kurz und einfach, aber er brachte mich vollends aus der Fassung.
"Möchtest du bestraft werden?"

Ich muß ihn eine volle Minute mit ungläubigem Blick angestarrt haben, bevor ich nervös zu lachen anfing und ihn fragte ob er noch alle Tassen im Schrank hätte. Doch das Lachen verging mir, als ich ihn seine Augen schaute. Er hatte es ernst gemeint. Mir wurde kalt. All die sarkastischen Bemerkungen, all die scharfen Kommentare blieben mir sprichwörtlich im Halse stecken, als ich seinen durchdringenden, todernsten Blick sah.

Ich nickte. Mein Körper schien mir nicht mehr zu gehorchen, es war als würde er ein Eigenleben führen und egal wie sehr ich versuchte mich wieder unter Kontrolle zu bekommen, ich konnte nichts anderes tun als regungslos zu beobachten, was mit mir geschah.

Langsam, aber bestimmt zog er mir die Jeans in die Kniekehlen und legte mich über seine Knie. Bevor ich noch einen Ton herausbringen konnte, fingen auch schon die Schläge an. Zuerst sanft mit langen Pausen, dann kürzer und sich steigernd. Das Blut schoss mir in den Kopf und ich fühlte mich mit einem mal hilflos und ausgeliefert. Doch ich schwieg. Kein Ton würde über meine Lippen kommen, das habe ich mir in diesem Augenblick geschworen.

Mit einem Mal stoppte er und strich mir sanft über mein Höschen. Es war beinahe eine Ironie, wie diese Hände sowohl Schmerzen verursachen, als sie auch abmildern konnten.
"Weißt du wofür du bestraft wirst?"
Seine Stimme war genauso freundlich wie gerade eben, wenn nicht sogar um diesen einen Hauch zu freundlich. Gefährlich. Ich beschloss zu schweigen und auch wenn ich ihn nicht sehen konnte, konnte ich sein Lächeln spüren.
"Versprechen sind heilig. Und es zu brechen gleicht einem Sakrileg. Wenn man nicht einmal mehr deinem Versprechen mehr glauben kann, verliert dein Wort an Wert. Du wirst unglaubwürdig. Siehst du ein daß du dafür bestraft gehörst?"

Ich sah es natürlich nicht ein. Vielleicht schon, aber ich würde mir wohl eher die Zunge abbeißen, als das zuzugeben. Mein Stolz war so oft das einzige gewesen, was mir blieb, wenn er mir jetzt auch zum Verhängnis wurde. Ich schwieg weiter.

Victor nahm dies zur Kenntnis und ehe ich mich versah, klatschte die Hand erneut rhythmisch auf meinen Hintern. Es tat wirklich weh. Victor war sehr stark. Eigentlich brauchte er nicht mehr als seine Hand, um mich halb in Bewußtlosigkeit, halb in Ekstase zu schlagen.

Ja, das ganze erregte mich. Vielleicht war das der Grund, warum ich dem auch so automatisch zugestimmt hatte. Ich weiß es nicht. Schließlich stoppte er und befahl mir aufzustehen. Seine Stimme hatte einen so autoritären Klang, daß ich automatisch und ohne nachzudenken gehorchte. Obwohl das nicht meine Art war. Ich glich mehr einem kleinen Kind, als einer erwachsenen Frau, als ich mit heruntergezogenen Hosen und zartrotem Hintern vor ihm stand. Auch wenn ich nicht weinte, sondern nur ausdruckslos vor mich hin starrte.

Warme Finger berührten sanft meine Wangen, wie ein Windhauch strichen sie darüber.
"Höschen runter, mein Engel!" flüsterte er.
Willenlos gehorchte ich und beobachtete, wie er mit einer Hand den Gürtel aus seiner Lasche zog und ihn sich zweimal um seine Hand wickelte.
"Beug dich nach vorne und stütz dich auf der Couch ab!" lautete sein Befehl.
Auch diesmal leistete ich keinen Widerstand und bückte mich.

Victor genoss einige Sekunden den Anblick, bis er neben mich trat und seine Hand um meine Taille legte. Es folgten erneut einige schmerzfreie Sekunden, einige der letzten für den heutigen Abend. Dann hob er den Arm und ließ ihn mit aller Kraft hinuntersausen.

Ich hörte schon vorher den Schlag kommen, aber mit seiner Intensität hatte ich nicht gerechnet. Einen Aufschrei konnte ich mir verkneifen, doch ein schmerzerfülltes Keuchen entfloh meinen Lippen. Sofort prasselten die nächsten Hiebe auf meinen entblößten Hintern herab und raubten mir den Atem, sowie beinahe die Besinnung. Monoton hallte das laute Klatschen in meinen Ohren, immer und immer wieder, bis mir heiße Tränen in den Augen standen.

Endlich senkte er den Arm, hielt einen Moment inne und ließ mich los. Ich taumelte und verlor beinahe das Gleichgewicht, doch Victor hielt mich an den Schulten fest und zog mich zurück, um mich von hinten zu umarmen. Es schmerzte, als sich mein wunder Po an seiner rauen Hose rieb und doch habe ich mich mein ganzes Leben lang nie geborgener gefühlt. So standen wir eine Zeit lang still und spürten einfach nur die Nähe und die Wärme des anderen.

Doch ich wußte daß es noch nicht zu Ende war und ich sollte mit meiner Vermutung Recht behalten. Sanft berührten seine Lippen mein Ohr und flüsterten mir den nächsten Befehl zu.
Ich hörte mich selber die Worte "Bitte nicht!" flüstern, doch es war zwecklos.

Er hielt mich noch ein paar Sekunden fest umklammert bei sich, dann gab er mir einen sanften Stoß nach vorne. Ich ging in meine Besenkammer, wo ein Staubwedel lag und nahm ihn mit. Der Stecken selbst war aus Rattan, einer biegsamen und widerstandfähigen Rohrliane, aus dem selben Material, aus dem ein Rohrstock hergestellt wird. Bei dem Gedanken jagte mir in diesem Moment ein Schauer über den Rücken.

Zögernd ging ich zurück und reichte ich Victor den Staubwedel, welchen er sofort mit festem Griff umschloss und an sich nahm. Prüfend betrachtete er ihn und ließ ihn einmal durch die Luft sausen, was ein unangenehmes Zischen erzeugte, das ein flaues Gefühl in mir hervorrief.

Victor ging einen Schritt auf mich zu und hauchte mir einen Kuss auf die Wange. Dann mußte ich mich über die Lehne eines großen Armsessels legen. Der hünenhafte Mann trat hinter mich.
"Du wirst nun zwei Dutzend Hiebe mit dem Stock bekommen und ich möchte, daß du jeden einzelnen mitzählst."

Ich nickte und wartete auf die Bestrafung, doch nichts geschah. Sanft berührte mich eine Hand von hinten und strich mir über mein Haar.
"Fühlst du dich geliebt?" flüsterte er mir zu.
Ich nickte und Tränen stiegen mir erneut in die Augen. So skurril es klingt... Ich fühlte mich in diesem Augenblick wirklich über alles geliebt.

Sekunden später zischte der erste Schlag hinunter. Ein Schrei durchhalte den Raum. Innerlich verfluchte ich mich, doch der Schmerz biss sich in mein Hinterteil hinein, so daß ich kaum fähig war, dies ohne jegliche Regung hinzunehmen.
"Eins." wisperte ich gequält, versuchte mich zu beruhigen und mich auf das kommende vorzubereiten.
Ziiiiisch!
Hart traf mich der zweite Schlag, doch diesmal war ich gewappnet und konnte meiner Schmerzen Herr werden. Viel Zeit blieb mir jedoch nicht, folgten doch gleich darauf die nächsten zehn Schläge, die ich nur mit Mühe mitzählte, ohne laut loszuweinen.

Ich bat um eine Pause, mußte mich erholen, um nicht völlig die Beherrschung zu verlieren, doch sie wurde mir nicht gegönnt. Mit unnachgiebiger Härte strich der nächste Hieb über meine Backen und hinterließ eine dunkelrote Strieme.

Ich sank zitternd auf meine Knie, wurde aber sogleich wieder hochgezogen und über die Lehne gelegt. Diesmal stellte sich Victor so neben mich, daß er meinen Oberkörper fest auf die Lehne pressen konnte, um mir die nächsten kräftigen Hiebe zu verabreichen. Ich hatte das Gefühl, mein Hintern würde in Flammen stehen und als sich die Prügel dem Ende näherten, weinte und schluchzte ich lauthals und hemmungslos.

"Fünf Schläge noch, meine Geliebte." hörte ich plötzlich eine Stimme an meinem Ohr.
Zitternd nickte ich und klammerte mich an dem Stuhl fest. Victor wartete noch kurz, um dann einen Schlag auszuführen, der mir mit einem lauten Zischen, einen Schrei entlockte.
"20!" weinte ich und zitterte am ganzen Leib.
Für die letzten paar Schläge ließ sich mein Freund besonders viel Zeit und führte sie sorgfältig aus.
"21!"
Hart zeichnete sich auch der nächste Schlag deutlich sichtbar auf meinem Hinterteil ab und entlockte mir eine wahre Tränenflut.
"22! 23!"
Von Schluchzern durchgeschüttelt, hielt mich nur noch Victors Hand auf der Lehne. Ängstlich wartete ich auf den letzten Hieb.
"24!!!"
Schmetternd sauste der Schlag quer über meinen Hintern und entriss mir einen gellenden, tränenerstickten Schrei.

Kraftlos und weinend sackte ich zusammen und wurde von Victors kräftigen Armen aufgefangen. Gemeinsam sanken wir auf den Boden, wo wir eine ganze Weile so liegen blieben und ich einfach nur weinte und schluchzte. Ich werde nie diese Wärme vergessen, die zu diesem Zeitpunkt von ihm ausging. Seine Haut roch nach Sonne und strahlte Geborgenheit aus, die mich den Schmerz beinahe vergessen ließen.

Als mein Körper sich wieder beruhigt hatte, strich er mir zärtlich über die Haare und überschüttete mein Gesicht mit sanften Küssen. Dann stand er auf und kam mit einer kühlenden Salbe wieder zurück. Er war sehr vorsichtig und behutsam als er mich eincremte.

Später liebten wir uns so intensiv, wie nie zuvor. Victor blieb über Weihnachten bei mir und wir erlebten viele schöne Stunden. Ich lernte zum ersten Mal den Begriff Spanking kennen und erfuhr in einer kurzen Zeit mehr über meine sexuellen Neigungen, als all die Jahre zuvor.

Einmal habe ich Victor gefragt warum er sich eigentlich in mich verliebt hat. Er antwortete, daß ich ihn an eine Rose erinnert habe. Sind sie doch die schönsten, als auch die einsamsten aller Blumen, unnahbar durch ihre Dornen, die zum Schutze gedacht, gleichzeitig auch den Rest der Welt von sich fernhielten.

Damals maß ich der Antwort nicht viel Bedeutung bei, doch heute muss ich immer wieder an seine Worte denken. Doch vorerst wollte ich einfach nur glücklich sein. Zum ersten Mal fühlte ich mich zu einem Menschen hingezogen und ich wollte das in vollen Zügen genießen.

Doch mein Glück währte nicht lange. Ein paar Monate später wurde ich von Victor in sein Ferienhaus eingeladen. Es war klein, wunderschön und idyllisch, mit einem See und einem großem Garten, der an ein Waldstück grenzte. Drei Wochen wollten wir dort verbringen, abgeschottet von dem Rest der Welt, eine Zeit, die nur uns gehören sollte. Am Anfang war alles normal, wir standen auf, bekochten uns gegenseitig, redeten viel, schauten gemeinsam fern und schliefen miteinander.

Doch eines Nachts hatte ich einen Albtraum und schreckte verstört hoch. Aber ich war alleine, Victor lag nicht mehr neben mir. Verwirrt und wie um mich versichern zu wollen, legte ich meine Hand auf den Platz, wo er vor einigen Stunden gelegen war. Die Stelle war noch warm, also konnte mein Geliebter erst vor kurzem gegangen sein. Zuerst wollte ich warten, vielleicht ging er nur einem natürlichen Bedürfnis nach, oder hatte Durst bekommen, doch die Zeit verstrich und niemand kam.

Ich beschloss ihn zu suchen und zog mir einen Morgenmantel und Schuhe an. Im Haus war er nicht also schnappte ich mir, nach einigem zögern, eine Taschenlampe und begann außerhalb zu suchen. Schließlich gelangte ich an den See und erschrak. Dort stand tatsächlich jemand.
"Victor?" Rief ich verunsichert und ging einen Schritt näher.

In diesem Moment glaubte ich, daß mein Herz stehen bleiben müsse. Ja, es war Victor. Oder doch nicht? Die Gestalt, die ein paar Schritte tief ins Wasser gewatet war, war von tausenden Glühwürmchen umgeben, die ihn umkreisten, als vollführten sie einen stummen, harmonischen Tanz. Das Mondlicht tauchte sie in einen bläulichen Schimmer und ließ die Situation unecht, traumhaft erscheinen.
"Victor?" wollte ich erneut rufen, doch meine Stimme versagte und flüsterte nur tonlos seinen Namen.

Die Gestalt drehte sich um. Ich hielt den Atem an. Es war tatsächlich Victor. Doch bläuliches Licht strömte aus seinen Augen und sein Gesicht war merkwürdig blass. Traurig lächelte er.
"Nun kennst du mein Geheimnis." flüsterte er und seine Stimme klang als würden tausend Stimmen sprechen und doch wiederum nur eine einzige.

Er stieg aus dem Wasser und kam auf mich zu, um mir einen zärtlichen Kuss zuzuhauchen.
"Ich liebe dich." flüsterte er... Und verschwand. Ich weiß nicht genau, was passiert ist, es klingt wie aus einem schlechten Roman, doch er war von einer Sekunde auf die andere einfach fort. Und mit ihm die Glühwürmchen, die vorher noch zahlreich über dem See schwirrten. Ich habe ihn nie wieder gesehen.

Es wurde nach ihm gefahndet, und eine Zeitlang stand ich sogar unter Mordverdacht, doch man konnte mir nichts nachweisen und ich wurde freigesprochen. Kurze Zeit später gab ich meine Stellung als Lehrerin auf und entwarf meine erste Kollektion in der Modewelt.

Und heute? Heute bin ich eine, durchaus erfolgreiche, Modedesignerin, doch nach Victor ging ich keine Beziehung mehr ein. Natürlich traf ich mich ab und zu mit Männern, des Spaßes willen und um meine Neigung auszuleben, doch geliebt habe ich nie mehr. Manchmal drehe ich mich auf der Straße um, das Gefühl habend beobachtet zu werden, und manchmal bilde ich mir auch ein, seine wunderbare Stimme zu hören. Doch so sehr ich auch hoffte, daß er eines Tages hinter mir stehen würde, so wenig wurde mein Wunsch erfüllt.

Von dem Augenblick an wußte ich, was er mit seinen Worten gemeint hatte. Ich war eine Rose und würde wohl immer alleine bleiben.

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