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Date Posted: 05:12:15 10/20/01 Sat
Author: monolith
Subject: was tun....?

Hallo,

Zweck von Aggression scheint zu sein, feindliche Lebensumstände zu verändern oder zu beseitigen.

Gelingt es nicht, die Ursache äusserlich durch aggressives Handeln zu beseitigen, richtet sich die Aggression nach innen.

DER ZWECK SCHEINT ABER DER GLEICHE ZU BLEIBEN:

Veränderung (Reifung oder Anpassung) ungeeigneter, INNERER Persönlichkeitsumstände oder ihre radikale Beseitigung durch Tod (infolge Krankheit oder Suizid).

Darüber hinaus habe ich folgende Theorie:

Verhaltensmuster haben wahrscheinlich Einfluss auf die Persönlichkeit, nützen oder schaden ihr.

Schädlich ist nach meiner Auffassung in erster Linie Versklavung, also das Ausführen von Dingen, zu denen man keine Lust hat, sondern von anderen gezwunge wird.
Eine Depression, die daran hindert, etwas unangenehmes auszuführen, ist demnach positiv zu bewerten, auch wenn beispielsweise Faulheit gesellschaftlich missbilligt wird.

Soeben habe ich beschlossen, wahrscheinlich wieder einen Gitarrenkurs zu erwägen und/oder Tischtennis zu spielen.

Diese Tätigkeiten können zwei Bereiche naturgemässer (lustvoller) menschlicher Sozialität enthalten:

Gesunder Egoismus von meiner Seite in Bezug auf meine Beziehung zum Lehrer, dessen Verhalten idealerweise altruistisch empfunden wird (wenn er nett ist und keinen Druck ausübt). Positive Konkurrenz innerhalb meiner Beziehung zu anderen Schülern.

Der Grund, warum ich bisher diese Gedanken verworfen habe, könnte folgender sein:

Ein infantiler (emotional unreifer) Teil meiner Psyche könnte empfinden, dass die Lösung meiner psychischen Probleme in der Findung eines idealen Mutterersatzes besteht, also eine Frau, die mich bedingungslos liebt.
Meine bisherigen sozialen Kontaktbestrebungen waren wahrscheinlich in erster Linie darauf reduziert, eine solche zu finden. Da dieses Verlangen sehr oft enttäuscht wurde, könnte die Angst vor erneuter deprimierender Enttäuschung mich dazu veranlasst haben (durch Unlust), das sinnlos (schmerzhaft)empfundene Risiko sozialer Kontakte zu vermeiden.

Meinen damaligen Bemühungen lag also evtl. ein Ziel zugrunde, das sowohl einseitig als auch fragwürdig (nicht reifungsorientiert) war, somit nicht erstrebenswert (abgesehen von gesunder Erotik). Die Reaktion meiner Psyche (Lethargie) ist aus dieser Sicht nicht uneingeschränkt destruktiv anzusehen.

Das neue Ziel könnte heissen: Beginn eines psychischen Reifungsprozesses durch Aufnahme reifer (nicht infantiler)sozialer Kontakte. Möglicherweise kann diese Forumlierung eines neuen, erstrebenswerten Zieles meine Abneigung gegen soziale Kontakte reduzieren, dass es mir vielleicht möglich ist, bei den oben erwähnten sozialen Beziehungen Lust zu empfinden und sich meine psychische Problematik (Depression,Zwänge), der ich vor allem emotionale Unreife (mein Intellekt ist ok) zugrunde lege, dadurch vielleicht verringert.
(Die emotionale Reife hängt nach meiner Auffassung auch davon ab, ob in der persönlichen Vergangenheit primäre Bedürfnisse gestillt werden konnten. Gesunde, vielseitige Sozialität ist ein solches primäres Bedürfnis)

Über Zustimmung oder Kritik würde ich mich freuen.

monolith

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