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Date Posted: 23:52:18 10/08/01 Mon
Author: outsider
Subject: Über Suizidabsichten reden (Teil 2 @senseless und wen's interessiert)



(Antwort auf http://www.voy.com/36339/976.html)

>Sehe ich etwas anders, bedenke doch bitte mal den Fall
>das Krit wirklich seiner Umgebung mitteilen würde, das
>er in absehbarer Zeit sein Leben beenden will

Er wuerde wohl kaum sagen, dass er sich demnaechst toeten wird. Wann er es tut weiss er vermutlich nicht mal
selbst, daher waere die Aussage dass es derzeit nicht akut ist, er aber durchaus manchmal an Suizid dachte, nicht
gelogen.

>Zugleich denke ich, das es gefährlich ist, Menschen
>einzuschätzen, die du nicht kennst, Krit kennt sie
>bzw. weiss er sie einzuschätzen.

Stimmt. Ich ging eben davon aus dass es echte Freunde sind. Solche, die sich wirklich fuer ihn interessieren und ihn
vermissen.

>Sicherlich mag das für DICH besser sein, weil du die
>Toleranz besitzt, Entscheidungen wie einen Suizid
>akzeptieren, doch mal Hand auf's Herz: Würdest du
>nicht neugierig sein, die Gründe zu erfahren ?

Selbstverstaendlich, ich halt es sogar fuer in Pflicht des Suizidaers, den Freund darueber nicht im Ungewissen zu
lassen.

>Auf Schweigen, Rueckzug oder Ausweichen zu treffen,
>ist grundsatzlich schlimmer.
>
>Es ist aber dennoch ein gangbarer Weg, der für
>beide Seiten einen vermeidbaren Stress und Druck
>umgeht.

Nein, eben nicht! Es ist ein viel schlimmerer Stress, Ungewissheit aushalten zu muessen.

>Das Verhalten und die Empfindungen von Menschen sind
>von jeher unterschiedlich, deine Haltung ist okay,
>meine jedoch genauso wie die von Krit auch.

Der Unterschied zwischen meiner und der von Krit ist, dass ich den Menschen alle Moeglichkeiten lasse (jeder
entscheidet selbst ob und was er mich fragt), waehrend Krit glaubt zu wissen, was fuer sie gut ist und ihnen die
Moeglichkeit, die Wahrheit zu erfahren, versperrt.

>Ehem, ja und dann ? Wie würdest du als Freund nach
>einer solchen Antwort reagieren ? Mit "na denn, ich
>wünsch dir alles Gute! War nett die Zeit mit dir.

Wie gesagt, es geht nicht um die Aussage "Morgen toete ich mich, tschuess!". Sondern um Aussagen der Form "Ich
kenne Suizidgedanken und kann nicht ausschliessen, dass ich eines Tages durch Suizid sterben werde".

>Und genau darum geht es, denke ich. Darum dem anderen
>und sich selber eine belastende (sehr freundlich
>ausgedrückt) Situation und für den anderen zu
>ersparen.

Nochmal: Ungewissheit kann viel belastender sein.

>Die Wahrheit kann (und würde vermutlich auch)eine
>Lawine auslösen, sodass wirklich eine Verschlechterung
>der Situationen auf beiden Seiten zu befürchten wäre.

???
Meinst du den Fall, dass derjenige das was man ihm anvertraute weitererzaehlt? Das waere dann wieder keine
Freundschaft. Dass man dummtratschenden Bekannten gegenueber keine Suizidgedanken aeussert, ist
selbstverstaendlich.

>Ich war, wie du dich vielleicht erinnern kannst, bei
>dieser Diskussion anwesend. Ist denn für dich in
>diesem Fall der hier jetzt "zur Debatte" steht
>wirklich wichtiger, einem Prinzip zu folgen, oder
>individuell zu betrachten, was vermutlich für beide
>Seiten das "Angenehmere" und vor allem was das Folgen
>ärmere sein könnte?

Beides, denn das Prinzip (Im Zweifelsfall lieber ehrlich antworten) ergibt sich aus der Absicht moeglichst wenig
Schaden anzurichten.

>Wie definierst du eigentlich Freundschaft, bzw. was
>für Verpflichtungen ergeben sich für dich daraus?

Wichtigste Verpflichtung ist Ehrlichkeit, dazu gehoert die Bereitschaft, den anderen nicht in Ungewissheit
zurueckzulassen.

>Ich könnte ganz salopp fragen, wo das festgelegt ist,
>wie man in einem solchen Fall einen Kontakt abbricht,
>bzw. wer diese Regeln aufgestellt hat.
>Tu ich hiermit auch ;-)

Die wichtigste Regel lautet: Fuege dem anderen moeglichst wenig Leid zu.
Diese kann nur eingehalten werden, wenn man dem anderen nicht eine der Moeglichkeiten (z.B. die Wahrheit zu
erfahren) versperrt.

>beantworten zu müssen. Die ehrlichen Antworten würden
>sie belasten (das weiss ich, weil ich sie kenne!),
>u.U. traue ich ihnen sogar zu, das sie weitere
>Schritte gehen würden (Familie informieren, etc.)

Das nennst du Freunde??

>Erwaegung ziehen, sich mit Polizigewalt Zugang zu dir
>zu verschaffen.
>
>Ich glaube, das ein solcher Schritt noch viel mehr zu
>befürchten stünde, wenn man die Nachfragen ehrlich
>beantwortet.

Ich kenne keine Menschen naeher, die mir im Falle dass ich ihnen meine Gefuehle anvertraue, die Polizei auf den
Hals hetzen.

>Wie schaut's aus mit deiner Nachvollziehbarkeit bei
>meinem Verhalten? Da bin ich mal gespannt :)

Ich habe den Eindruck, dass wir nicht ueber dasselbe reden. Ich rede von Freunden, somit muss ich nicht
befuerchten, dass das was ich sage weitererzaehlt wird oder dass gar die Polizei informiert wird.

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